Wenn man nur …

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Wenn man nur die wahre von der falschen Liebe unterscheiden könnte, so, wie man essbare von giftigen Pilzen unterscheidet! Mit Pilzen ist es so einfach – man salzt sie gut ein, legt sie zur Seite und wartet geduldig. Aber bei der Liebe – sobald man auf etwas gestossen ist, das auch nur die entfernteste Ähnlichkeit damit aufweist, ist man vollkommen sicher, dass es nicht nur ein echtes Exemplar ist, sondern vielleicht der einzige noch nicht gepflückte echte Pilz. Es braucht eine schreckliche Menge giftiger Pilze, bis man einsieht, dass das Leben nicht ein grosser, essbarer Pilz ist.

 

 

Katherine Mansfield (1888-1923) neuseeländische Schriftstellerin

 

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16 Antworten auf Wenn man nur …

  1. Eva sagt:

    Sie muß ja schrecklich viel Pech gehabt haben mit den Pil -, äh, mit der Liebe, armes Ding. Das mit dem Einsalzen, um die Eßbarkeit eines Pilzes festzustellen, wußte ich gar nicht (wenn ich es recht verstanden habe). Stimmt wohl, bei der Liebe ist das nicht so einfach … 🙂

    Liebe Grüße von Eva

  2. quersatzein sagt:

    Ob das funktionieren würde mit dem Einsalzen, weiss ich leider auch nicht. Ich kenne mich gar nicht aus mit Pilzen.
    Was die Liebe betrifft, war ich dagegen ein Glückspilz. :–)
    Aber dass es nicht so ganz einfach ist, das mit der Liebe, ist mir schon klar. 🙂
    Dir einen schönen Sonntag, liebe Eva!
    Und herzlichen Gruss.

  3. Edith Hornauer sagt:

    Wahre Worte, ganz sicher. Solches erkennt man nicht auf Anhieb, dies ist eine große Lebenserfahrung. Doch manchmal weiß man es sofort: DAS ist Liebe –
    auch ich bin ein Glückspilz, lächel… Ich bin grad glücklich, dass ich dies so schreiben kann …
    Herzliche Sonnen-Sonntagsgrüße zu dir, liebe Brigitte,
    Edith

  4. Andrea sagt:

    Heute nennt man das ja gleich „toxisch“ … was damals noch mit giftigen Pilzen umschrieben wurde. 🙂
    Wieder einmal wunderschöne Fotos! Heuer ist aber auch wirklich ein extremes Schwammerljahr, auch hier bei uns. Giftig sind allerdings die wenigsten, ungenießbar sind da schon mehr, und manche haben recht schlechte Eigenschaften. Ist wohl wirklich wie mit den Menschen. 🙂

    Liebe Grüße, Andrea

    • quersatzein sagt:

      Stimmt, so viele Pilze habe ich noch nie im Wald angetroffen wie in den letzten Wochen. Schön sind sie alle, auch wenn wohl die meisten davon ungeniessbar sind.
      Ja, der Vergleich mit den Menschen liegt auf der Hand. :–)

      Einen schönen Gruss zu dir, Andrea.

  5. merlin sagt:

    tatsächlich ein etwas gewagter vergleich 🙂
    zudem sehen ja die pilze einer gattung alle ähnlich aus, was man bei den menschen nur schwer behaupten kann… aber auch das ist wohl eine gewagte argumentation…
    vielleicht trifft hier die aussage zu, dass man nicht äpfel mit birnen vergleichen soll 😉
    meine kulinarische liebe zu gewissen pilzen bleibt aber v.a. im herbst bestehen!
    einen frohen herbstsonntag dir und herzliche grüsse.

    • quersatzein sagt:

      Dass solche Vergleiche hinken, hast du ganz richtig erkannt, Merlin.
      Bleiben wir doch bei der jeweiligen Spezies. :–)
      Eine feine Morchel- oder Champignonsauce und getrocknete Herbst- oder Totentrompeten (von Freunden gesammelt) lasse ich mir zwischendurch auch gerne munden.
      Geniess den Herbsttag, sowohl kulinarisch als auch überhaupt! 🙂
      Lieben Gruss.

  6. mona lisa sagt:

    Ein herrlicher Vergleich –
    Ich liebe Pilze und schon bei ihrem Anblick, bekomme ich Appetit.
    Herzliche Sonntagmorgengrüße

  7. quersatzein sagt:

    Auch ich finde sie faszinierend und köstlich, kann sie allerdings nicht exakt bestimmen und mit Sicherheit auseinanderhalten…
    Ebenfalls herzliche Sonntagsgrüsse zu dir.

  8. Gerhard sagt:

    Ein sehr hoher Anspruch!
    Der nur schiefgehen kann.

    Liebe Grüße Gerhard

  9. quersatzein sagt:

    Genau: Das Perfekte erreicht man nie.
    Aber das ist zumindest eine heilsame Erfahrung. :–)

    Schönen Gruss zu dir.

  10. Sonja sagt:

    Was wusste diese Frau schon…in Wäldern hat sie sich jedenfalls nicht herumgetrieben, soviel ich weiß!
    Aber …ach, egal!
    Was Edith dazu meint, gefällt mir!
    Liebe Grüße von Sonja

  11. bruni8wortbehagen sagt:

    Pilzzeit ist s
    und sie wuchern aus dem waldigen Boden.
    Das herbstliche Wetter scheint ihnen gutzutun.

    Das Leben ist wahrhaftig wie ein Pilz; man muß sich auskennen, um die eßbaren von den ungenießbaren unterscheiden zu können.
    Nicht immer gelingt es.

  12. quersatzein sagt:

    Ja, die Pilze sind regelrecht und in grosser Zahl aus der Erde „geschossen“.
    Und im Leben ist es tatsächlich von Vorteil, wenn man eine gute Menschenkenntnis hat. Aber auch diese – du sagst es – kann manchmal versagen.
    Dir einen schönen Abend, Bruni, und lieben Gruss.

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