Foto Brigitte Fuchs: Fensterfolie beim Schloss Heidegg/LU
Er ist ein Dichter; also eitel.
Und, bitte, nehmt es ihm nicht krumm,
Zieht er aus seinem Lügenbeutel
So allerlei Brimborium.
Juwelen, Gold und stolze Namen,
Ein hohes Schloss im Mondenschein
Und schöne, höchstverliebte Damen,
Dies alles nennt der Dichter sein.
Indessen ist ein enges Stübchen
Sein ungeheizter Aufenthalt.
Er hat kein Geld, er hat kein Liebchen,
Und seine Füsse werden kalt.
Wilhelm Busch (1832-1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
Quelle: Busch, W., Gedichte. Schein und Sein, 1909
Eine einmal wieder ausnehmend gelungene Kombination von Bild und Text, genau genommen illustriert das Bild den Text oder bietet der Text (herrlich, wie könnte es anders sein: wilhelm busch!) eine Lesart des Bildes: Luftschlösser … 🙂
liebe grüße,
andrea
Fein, wie du das interpretierst, Andrea.
Vielen Dank und schöne Grüsse zu dir.
anspruch und realität sind nicht immer deckungsgleich…
ist da mitleid angebracht? also ein geheiztes stübchen würde ich ihm schon wünschen…
schmunzelmorgengruss und einen feohen tag dir.
Leider ist das so, Merlin. :–)
Ja, zumindest warm sollte man es haben in der kälteren Jahreszeit. Wo bleibt denn sonst die Energie für herzerwärmende Gedichte…
Mit so viel Herbstwärme konnte damals noch nicht gerechnet werden…
Dir einen angenehmen, anregenden Tag und lieben Gruss.
Da blüht des Dichters Fantasie wohl auch im kalten Stübchen. Vielleicht heizt diese Fantasie sein Inneres ein wenig auf.
Wunderbar hast du das Foto dazu bearbeitet.
Dir gute Donnerstagsstunden
mit herzlichem Gruß,
Edith
Das wäre zu hoffen, Edith. :–)
Hab Dank und ebenfalls einen guten Tag!
Schönen Gruss.
Reimt Herr Busch und fotografiert Frau Fuchs dazu, kommt geistreich Vergnügliches zusammen, eine poetische Delikatesse sozusagen.
Ich gratuliere!
Oh, das schmeichelt mir, Valentina. :–)
Ein dickes Dankeschön und herzliche Grüsse.
Eigentlich hat er es doch vorzueglich, der Herr Dichter – um die sinnbildlich kalten Fuesse kommt keiner herum, aber sich dann eine Burg und ein Burgfräulein dazu spinnen zu können, das hat doch was …
Liebe Gruesse von Eva, deren Tastatur heute nicht so richtig will
Genau, Eva. Die Fantasie kompensiert etwaige Mängel elegant.
Vielleicht hilft sie auch über Tastatur-Sturheit hinweg… :–)
Sei hezlich gegrüsst!
Eine solche Folie bräuchte ich nicht,
sie würde eher meine Fantasie einfrieren.
Da gäb’s dann noch kältere Füße.
Die Aussicht hinter der Folie bzw. ohne Folie wäre mir lieber.
Das, was du daraus gemacht hast, lässt mich mal wieder herzlich schmunzeln.
Dank dir dafür.
Liebe Grüße
Da gebe ich dir recht, Mona Lisa: Unsere Fantasie braucht keine Folien. Die Bilder entstehen ganz von selbst im Kopf. :–)
Merci und schöne Grüsse.
Busch hatte recht, die Liebchen existieren nur im Geiste, während er seinen Griffel schwengt.
Woher die Eitelkeit allerdings kommt, verrät er nicht. Ist’s das Wortgewandte?! Manchmal ist , bei näherer Betrachtung und hin und her gewendet, so manches nicht ganz gut gelungen, aber selbst das ist ja Eigenes und muss gefeiert sein.
Ach lassen wir’s, wem nehmen wir schon die Eitelkeit krumm?!
Uneitle Grüsse 😉
Gerhard
Ja, lassen wir’s, Gerhard.
Die Eitelkeit befiel früher und heute
die ansonsten braven Leute…
Ich nehme mich nicht aus.
Das macht nicht selten
der Applaus (im Haus und
auch darüber hinaus). 🙂
Lieben Gruss.
Was man sich im Kopf alles ausmalen kann:-) und wie wenig man im eigentlichen Leben braucht. Aber warme Füße sollten es schon sein;-)
Heitere Grüsse Britta
Du sagst es, Britta. Viel braucht es nicht, um zufrieden zu sein.
Aber warme Füsse gehören unbedingt dazu. :–)
Heitere Grüsse zurück zu dir.
Ab und zu brauchen wir doch alle kleine Fluchten, ob Dichter, eitel oder nicht: Hauptsache Brimborium!
Gerne auch mal Urlaub im Luftschloss – das Foto der Location sind doch sehr einladend aus. Ritter, Drachen (fliegende!), da grüße ich heute als
„Keusche Jungfrau“
aka Petra
Stimmt, Petra! Auch ein wenig Glanz und Gloria darf es ab und an sein. :–)
Ritterfrauliche Retourgrüsse zu dir.
Der Dichter wird, das ist bekannt,
meist viel zuwenig anerkannt.
Auch kriegt für seine Dichtung er
kaum jemals reichliches Salär.
Drum sollt’ er, statt darob zu fluchen,
sich einen besser’n Posten suchen.
Zum Beispiel als Installateur:
auf diesem Posten stünde er
als Dichter gut in Lohn und Brot.
Denn oftmals tut, wenn irgendwo
die Leitung tropft in Bad und Klo,
’ne neue Dichtung dringend Not.
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© m. freundl. Genehmigung M. Krassnig
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Man weiss, es dichten die Poeten
für schrecklich wenige Moneten.
Oft wird ihr Werk auch unverhohlen
kopiert, verhöhnt, sogar gestohlen.
Wie schön wärs, wenn ein Grundsalär
den Dichter/innen sicher wär.
Drum brauchen Bernd, Brigitt und Bob
ganz dringend einen Nebenjob
als Kellner, Klempnerin, Frisör. –
Es geht nicht ohne, echt, ich schwör!
Will man mit Dichten überleben,
geht’s nur davor, danach, daneben…
Mit freundlichem Gegengruss B. Fuchs
Köstlich, deine Antwortsverse, liebe Brigitte!
Herzliche Grüsse!
Dankeschön! 🙂
Dein Schlösschen im Fenster und Wilhelm Busch s humorige dichterische Zeilen. Welch eine schöne Verbindung 🙂
Lieber Gruß von Bruni und eine gute geruhsame Nacht für Dich
Schön, dass es dir gefällt, Bruni.
Hab Dank und geniesse den neuen Morgen!