An die Biene

 

Die du so früh durch sonnengoldne Helle
Des Morgens eilst zu buntem Blütenstrausse,
Und freudig wiederkehrst zu deiner Klause
Mit rot und gelben Saumes Honigquelle!

Du Dichter-Tierchen, das auf jeder Stelle,
Bei froher Arbeit und bei süssem Schmause,
Bei raschem Wanderflug, so wie zu Hause,
Umquollen ist von Ätherduftes Welle!

 

 

Ich wünsche nicht: o könnt’ ich mit dir fliegen
Und Nahrung finden auf den Blütenauen!
Nie hab’ ich so poetisch mich verstiegen.

 

 

 

Doch wünsch’ ich sehr: gleich holden Stoff zu schauen
Auf meinem Feld, wie du ihn zu besiegen
Und so zum süssen Ganzen auszubauen.

 

Melchior Meyr (1810-1872) deutscher Dichter und Philosoph

 

Alle Bienenfotos Brigitte Fuchs

 

 

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14 Antworten auf An die Biene

  1. Britta sagt:

    Die Biene hat auch meine Bewunderung! Ein faszinierendes Tier, das uns so viel gibt. Hoffentlich können wir dem Bienensterben entgegen wirken! Deine Bilder sind sehr beeindruckend!
    Heitere Grüsse Britta

  2. Quer sagt:

    Danke, Britta.
    Ja, es braucht viel Anstrengung und guten Willen, um den Lebensraum der Bienen zu schützen.
    Sie sind enorm wichtig für uns.
    Einen lieben Freitagsgruss zu dir.

  3. Eva sagt:

    Und ein wunderschönes Sonett dazu von einem mir ganz unbekannten Dichter – sein Wunsch scheint mir in Erfüllung gegangen!

    Liebe Grüße von
    Eva

  4. Quer sagt:

    Ja, das Sonett von Meyr hat mich auch sehr angesprochen.
    Und nur durch das Bienengedicht bin ich überhaupt auf diesen Schriftsteller „gestossen“.

    Dir einen schönen Tag, Eva, und herzlichen Gruss.

  5. Gerhard sagt:

    Einen gleich holden Stoff zu schauen,
    das wünschen wir uns doch alle!
    Hoffen wir auch heute auf Schönheit in unserem Schauen, unserem Erleben.
    Lieben Gruß
    Gerhard

  6. Quer sagt:

    So ist es, Gerhard.
    Halten wir die Augen offen! Und unser Wesen!
    Lieben Retourgruss.

  7. Sonja sagt:

    Ich versteige mich poetisch gern, besonders beim Anblick von rosa Schafgarben…
    Gruß von Sonja

  8. Quer sagt:

    Wunderbar, Sonja! Ich dachte mir gleich, dass du die Schafgarbe erkennst.
    Die rosafarbenen sind recht selten.
    Dir viel rosa Poesie in den Tag!
    Und lieben Gruss.

  9. Hausfrau Hanna sagt:

    Die Bienenbilder,
    liebe Frau Quer,
    sind einmalig schön!
    Und das Gedicht des mir ebenfalls unbekannten Dichters und Philosophen begleitet mich bei der ‚frohen Hausarbeit‘ 😉

    Einen herzlichen Gruss in den Freitag
    Hausfrau Hanna

  10. mona lisa sagt:

    Na das ist ja mal eine Ode an die Biene –
    Ich genieße diese Ode, aber auch die Produkte ihrer Arbeit immer wieder gern.
    Herzliche Grüße

  11. Quer sagt:

    Die Bienen haben jede Ode verdient, finde ich. :–)
    Und der Honig ist ein Naturprodukt erster Güte.
    Sei auch herzlich gegrüsst!

  12. Miz Ilse sagt:

    So eine süße kleine Bienenoper!

  13. Quer sagt:

    Fein, dass du das auch so siehst, Ilse!

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