Fotos Brigitte Fuchs
Gestern noch ging ich gepudert und süchtig
In der vielbunten tönenden Welt.
Heute ist alles schon lange ersoffen.
Hier ist ein Ding.
Dort ist ein Ding.
Etwas sieht so aus.
Etwas sieht anders aus.
Wie leicht pustet einer die ganze
Blühende Erde aus.
Der Himmel ist kalt und blau.
Oder der Mond ist gelb und platt.
Ein Wald hat viele einzelne Bäume.
Ist nichts mehr zum Weinen.
Ist nichts mehr zum Schreien.
Wo bin ich –
Alfred Lichtenstein (1889-1914) deutscher Dichter
zeilen, die nachdenklich machen, v.a. wenn man sie in beziehung zu den lebensdaten des dichters setzt.
herzliche morgengrüsse in den blog.
Das kann man wohl sagen.
Danke Merlin und einen lieben Gruss zur Wochenmitte.
P.S. Melde mich zurück aus der Kommentarpause, die mir etwas willkommenen Freiraum gegeben hat.
schön bist du wieder da 🙂
Danke. Ich freue mich auch. 🙂
Aschermittwoch ist Kehraus notwendig.
Konfetti ist nicht mehr gefragt und manch eine(r) fragt sich sicherlich auch:
Wo bin/war ich?
Herzliche Grüße, immer noch aus dem trüben Speckhorn.
Das meine ich auch, Mona Lisa.
Der Rückzug ins „normale“ Leben ist für manche Fastnächtler sicher ein Grund, nachdenklich zu werden.
Herzlichen Retourgruss, noch mit heller Aussicht nach draussen.
Bei diesen Zeilen denke ich an meinen Onkel zurück, den Maler, den ich nie kennenlernte und der sehenden Auges in seinen Tod ziehen musste.
An seine Frau denke ich, die ich wohl kennenlernte und an seine Tochter, noch kurz gezeugt, bevor er gehen musste.
War die Tochter geprägt, das frage ich mich. Und wenn ja, dann auch ihr Sohn?!
Wissen wirs?
Lieben Gruß
Gerhard
Wir wissen es nicht, Gerhard.
Aber eine leise Ahnung beschleicht uns schon.
Schreckliches kann doch nicht geschehen, ohne Spuren zu hinterlassen.
Sei lieb gegrüsst!
tolle fotos!
hier gehen die narren im trauermarsch
zum Maschsee, waschen ihre geldbörsen
aus und gehen dann zum fischessen…
lieber gruß
Sylvia
Wie spannend. Das kennen wir hier nicht. :–)
Einen lieben Retourgrusszu dir, Sylvia.
Für Menschen kann es zu einer Herausforderung werden, die Stille nach einem aufsehenerregenden Faschingstreiben zu ertragen.
Die Ruhe, die dann in ihnen einkehren könnte, ist vermutlich manchmal gar nicht zu ertragen.
Soeben habe ich biografische Eckdaten von Alred Lichtenstein gegoogelt – er ahnte seinen so sinnlos erlittenen Tod geradzu voraus …
Herzliche Grüße zu Dir, liebe Brigitte!
C Stern
Ja, Alfred Lichtenstein hatte ein tragisches Schicksal und auch die anderen Beobachtungen, die du anführst, treffen wohl in manchen Fällen zu.
Lieben Dank und schöne Grüsse.
wollt` schon sagen: ersoffen, das ist nicht deine gewohnte Wortwahl…
Aber der, ja, der sagt sowas und noch viel mehr…
Gruß von Sonja
Der, liebe Sonja, hatte auch allen Grund, das so zu sagen.
Sei auch lieb gegrüsst!
Zeilen,
liebe Frau Quer,
mit einer Frage zum Schluss, die sehr nachdenklich stimmen.
Den Satz mit den Bäumen kann man auch umdrehen:
‚Viele einzelne Bäume geben einen Wald’…
Mit einem herzlichen Gruss über die Hügel
Hausfrau Hanna
Genau, liebe Hausfrau Hanna, oder auch: Ein Krieg hat viele einzelne Soldaten.
Herzliche Grüsse zurück zu Ihnen.
Ein sehr passender Blogeintrag ist das heute hier.
Ja, es kann eine unangenehme Leere sich einstellen am Aschermittwoch, wenn das farbige, rauschhafte Treiben wieder Vergangenheit ist für ein Jahr, da erinnere ich mich noch gut.
Und die traurigen Zeilen des Dichters bringen mir den Krieg in Europa wieder ganz stark ins Bewusstsein.
Schön, dass du wieder da bist, liebe Brigitte! Sei herzlich gegrüsst 🌸
Es freut mich auch, wieder aktiv zu sein, Valentina.
Und ebenso, dass dir dieser Beitrag gefällt.
Ja, der schreckliche Krieg dauert morgen schon ein Jahr und es ist kein Ende abzusehen… „Wo sind wir?“
Einen herzlichen Heutegruss zu dir.
liebe brigitte, nach all dem bunten kommt nun etwas ruhe, und dann kommt der bunte frühling, zunächst weiß-gelb-blau. ich freue mich, es riecht nach frühling und die menschen gehen herum. nicht verlieren sollte man sich, sondern mutig vorwärts, wie immer. herzlichen gruß, roswitha
Du hast recht, Roswitha: Mutig vorwärts gehen ist eine gute Devise.
Der Frühling ermuntert uns dazu.
Sei auch lieb gegrüsst!