Archiv der Kategorie: Bilder
Limerick 152
Foto Brigitte Fuchs
Melinda Andretti aus Staufen
fährt gern mit dem Fahrrad einkaufen.
Ihr Hund an der Leine
hat schnell müde Beine,
drum muss sie, statt radeln, meist laufen.
Brigitte Fuchs
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Das sind die Stunden, da ich mich finde.
Foto Brigitte Fuchs: Birkenhain an einem Bächlein in Aarenähe
Das sind die Stunden, da ich mich finde.
Dunkel wallen die Wiesen im Winde,
allen Birken schimmert die Rinde,
und der Abend kommt über sie.
Und ich wachse in seinem Schweigen,
möchte blühen mit vielen Zweigen
nur um mit allen mich einzureigen
in die einige Harmonie …
Rainer Marie Rilke (1875-1926) österreichischer Lyriker und Schriftsteller
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Unter Brücken
Fotos Brigitte Fuchs: Aare bei Rothrist
Ich will das Unerreichbare. Andere Künstler malen eine Brücke, ein Haus, ein Boot und das wars. Ich dagegen will die Luft malen, die die Brücke, das Haus, das Boot umgibt, die Schönheit der Luft, die diese Objekte umgibt und das ist nichts Unmögliches.“ —
Claude Monet (1840-1926) französischer Maler des Impressionismus

Fotos Brigitte Fuchs
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Fragen über Fragen
Kaum hatte der Landwirt am frühen Nachmittag des 19. August begonnen, das abgeerntete Getreidefeld zu pflügen, tauchten am Himmel vierzehn Störche auf, liessen sich hinter dem Traktor nieder und pickten mit ihren langen Schnäbeln gierig allerlei Kleingetier aus den Erdschollen.

Mir ist es ein Rätsel, woher die Störche, die in dieser Umgebung sonst nie gesichtet werden, erfuhren, dass genau hier ein Feld gepflügt wird. Auch habe ich keine Ahnung, woher die Vögel kamen, sie müssen von weit hergeflogen sein, denn in der Nähe gibt es keine Storchenkolonie.
Dann, nachdem sie sich den Bauch vollgefressen hatten, blieben sie bestimmt eine halbe Stunde wie angewurzelt in einer Reihe stehen. Auch das kann ich mir kaum erklären: zur Verdauung, aus Erschöpfung? Oder legten sie einfach eine längere Pause ein?

Schliesslich spazierten sie gemächlich auf dem Acker herum, wichen dem Traktor, der noch immer seine Bahnen fuhr, nur minimal aus, pickten sich da oder dort einen Schnabel voll auf oder staksten quer über das Feld, mal allein, mal in kleinen Gruppen.

Alle Fotos Brigitte Fuchs
Erst Stunden später, der Bauer hatte seine Arbeit längst verrichtet und die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden, war die Flotte plötzlich weg und wurde seither nicht wieder gesehen…
Brigitte Fuchs
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Der Reiher
Fotos Brigitte Fuchs
Wenn spazieren geht der Reiher,
Denkt er über manches nach:
Ob sich’s besser fischt am Weiher
Oder besser noch am Bach.
Endlich hat er sich entschlossen,
Geht zum Weiher hin und fischt,
Und da weilt er unverdrossen,
Bis er einen Fisch erwischt.
Warten, das versteht er prächtig,
Langeweile kennt er nicht;
Was er tut, er tut’s bedächtig,
Und Geduld ist seine Pflicht. –
Willst du irgendwas erringen,
Lern vom Reiher mancherlei,
Und Geduld vor allen Dingen
Bestens dir empfohlen sei.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) deutscher Schriftsteller, Sprachforscher und Liederdichter

Fotos Brigitte Fuchs
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Anagramm-Zweizeiler 602 bis 605
JUGEND-LAGER-LEBEN
GRELLE JUNGE BANDE
DIE ZELTE AUFBAUEN
(ELENDE AUFBAUZEIT)

Fotos Brigitte Fuchs: Auf dem Areal des Klosters Wettingen (inzwischen benutzt die Kantonsschule Wettingen die Klostergebäude) bauen Jugendliche ein Zeltlager auf
EIN ZELTLAGER BAUEN
ALLE ZAUBERN GEEINT
GEMEINSAME NAECHTE
MACHEN EIGENE TEAMS
Brigitte Fuchs
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Senken Schwüle
Foto Brigitte Fuchs
Wunden senken Rosen Tod
Rosen branden Meere Blut
Glut Rosen tropfen Nacht
Schwüle rosen Wogen schweigen Laut
Kurt Schwitters (1887-1948) deutscher Künstler, Maler und Dichter (Dadaist)
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FRANK IST REICH (Ulk mit Städtenamen)
Foto Brigitte Fuchs
WIES geht BADEN und PE trifft KING.
KREUZ zieht NACH mit MONA & CO.
LAUS mag ANNE und COT fährt BUS.
MAN will CHESTER und ER muss LANGEN.
UT hat RECHT, da sind FRAUEN im FELD.
WOL ist GAST. SANKT G dankt ALLEN.
TASCH liebt KENT und BEL nur FAST.
RO wirft STOCK und STOCK trifft HOLM.
ZÜR mag ICH und ARN kehrt HEIM.
Brigitte Fuchs
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Annäherung an Paul Klee
Fotos Brigitte Fuchs – anlässlich eines Besuches des Zentrums Paul Klee in Bern
I
Was jagen die Menschen dahin,
wie die Wellen vor dem Sturm?
Wer bläst sie an, welcher Wind?
Der Wind ihrer Wünsche bläst sie an.
Aber ihre Wünsche sind eitel.
Ich bin ein Schiffer über ihnen.
Mein Schiff ist stark
und bringt mich ans Ziel.
Es rudert die leuchtende Hoffnung
der schönsten Insel zu.
Ach, wie gewaltig brandet es da,
fast sinkt mein Mut.
Sollte hier zerschellen mein Bestes,
sag an Du leuchtende Hoffnung?
Nein, ich bin jung
und mein Arm ist gut.
Ich muss die Insel gewinnen,
und wären dort die grössten Berge,
und hiesse ihr höchster Einsamkeit.
Wohlan du freier Hauch dort oben.
Wohlan du Gischt der Brandung.
(…)
Paul Klee (1879-1940) deutscher Maler und Grafiker,
der auch in der Schweiz lebte
Der erste des zweiteiligen Gedichtzyklus „Was jagen die Menschen dahin“ aus dem Jahre 1901
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Dürres Sommergras
Foto Brigitte Fuchs
Dürres Sommergras
Auf der blauen Spiegelwand
weht es zart und frisch
Brigitte Fuchs
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