Die Schaukel

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Auf meiner Schaukel in die Höh,
was kann es Schöneres geben!
So hoch, so weit: die ganze Chaussee
und alle Häuser schweben.

Weit über die Gärten hoch, juchhee,
ich lasse mich fliegen, fliegen;
und alles sieht man, Wald und See,
ganz anders stehn und liegen.

Hoch in die Höh! Wo ist mein Zeh?
Im Himmel! ich glaube, ich falle!
Das tut so tief, so süss dann weh,
und die Bäume verbeugen sich alle.

Und immer wieder in die Höh,
und der Himmel kommt immer näher;
und immer süsser tut es weh –
der Himmel wird immer höher.

 

Richard Dehmel (1863-1920) deutscher Schriftsteller und Lyriker

 

Dieser Beitrag wurde unter Bilder, Gedichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

14 Antworten auf Die Schaukel

  1. C Stern sagt:

    Das Foto von den schaukelnden Kindern passt bestens zu meiner aktuellen Stimmung 😉
    Ich beschäftige mich gerade mit diesen Jahren meines Lebens, wunderbar unkompliziert waren die 1980er Jahre in so mancher Hinsicht. Und kein Handy weit und breit, auf dem man immer erreichbar sein muss(te).
    Das Schaukeln habe ich auch geliebt, es hat mir immer ein Gefühl der Leichtigkeit und der Unbeschwertheit vermittelt.
    Vielen Dank fürs Teilen des Fotos und des Gedichtes!
    Mit herzlichen Morgengrüßen, C Stern

  2. quersatzein sagt:

    Gern geschehen, C Stern.
    Genau wie du liebte ich als Kind und Jugendliche die Schaukeln jeder Art.
    Und das scheint auch heutzutage noch ebenso attraktiv für Kinder zu sein. :–)
    Einen lieben Morgengruss zu dir.

  3. Edith Hornauer sagt:

    Schaukeln war meine Welt auch. Es war herrlich,das Umfeld kurz aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Ich war auch begeistert von den Luftschaukeln, die es damals immer auf dem Rummel gab.
    Und das Gedicht dazu ist einfach herrlich zu lesen, sich zu erinnern, zu lächeln….
    Herzliche Grüße
    von mir zu dir, liebe Brigitte.

    • quersatzein sagt:

      Das deckt sich eins zu eins mit meinen Erfahrungen, Edith. :–)
      Schaukeln wir in Gedanken nochmals kräftig mit!
      Die „Schiffschaukeln“ auf der „Chilbi“ waren auch das Grösste für mich. (Heute sind sie aus Sicherheitsgründen nicht mehr in Betrieb…)

      Einen lieben Gruss zu dir.

  4. mona lisa sagt:

    Ich kann heute noch an keiner Schaukel, auf die ich passe, vorbeigehen.
    Ich freue mich schon jetzt auf die unterschiedlichen Schaukeln am Strand, die so ganz unterschiedliche Gefühle in mir auslösen können, je nachdem ob es eine ziemlich hoch schwingende oder eher die etwa behäbigere Nestschaukel ist, in der ich abends oft der sternenübersäte Himmel bestaunen kann.
    Freudige Grüße in deinen Tag.

  5. quersatzein sagt:

    Diese Faszination bleibt wohl ein Leben lang bestehen.
    Geniesse die Zeit mit den Schaukeln am Strand!
    Fast etwas neidische Grüsse zu dir. :–)

  6. Gerhard sagt:

    Das sind Glückszustände….an so etwas sollte man sich immer wieder erinnern!
    Liebe Grüße Gerhard

  7. PepeB sagt:

    Begeisternder wurde Schaukeln wohl nie beschrieben …
    Geht jetzt Richtung Spielplatz
    Petra

  8. quersatzein sagt:

    Das denke ich auch, Petra.
    Richtung Spielplatz, wie schön!
    Sei lieb gegrüsst!

  9. Hausfrau Hanna sagt:

    Ein ganz,
    liebe Frau Quersatzein,
    wunderschönes Gedicht!
    Der Dichter trifft genau den Zustand, in den ein schaukelndes Kind kommt, wenn es hoch und höher fliegt…
    Ihr Bild mit den beiden Mädchen ist eine Augenweide!
    Einen frohen Gruss aus der sonnigen Stadt
    Hausfrau Hanna
    PS. Wir sassen damals auf dem ‚Ryttseil‘ – aber der Zustand war genau der gleiche:-)

  10. quersatzein sagt:

    Herzlichen Dank, liebe Hausfrau Hanna.
    Ja, Rittiseil war auch bei uns ein geläufiger Begriff. :–)
    Und man war darauf tatsächlich manchmal wie auf einem galoppierenden Pferd zugange…
    Einen frohen Gruss zu Ihnen ins sonnige Heute.

  11. Sonja sagt:

    man könnte durchaus ein wenig mehr Schwung gebrauchen, und keine ständigen Schaukelbremser…
    Gruß von Sonja

  12. quersatzein sagt:

    Du sagst es, Sonja.
    Bremser (besonders auch Schaukelbremser) sind mühsam!
    Lieben Abendgruss zu dir.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert