Fotos Brigitte Fuchs
Wieder bin ich allein im dämmernden Garten gegangen,
Tiefer schweiften die Krähen, der Wald war von Wolken verhangen.
Mitten aus den verfinsterten Fichten erhoben sich rote,
braune, blassgelbe Blätterwipfel und standen wie Tote.
Und es war in der Welt eine Stille, die traurig verharrte,
dass mir das Herz in der Brust vor so viel Schweigen erstarrte.
Richard von Schaukal (1874-1942) österreichischer Jurist, Lyriker und Essayist
Stille kann sehr verschiedene Wirkungen auf Menschen haben, für manche ist sie gar unaushaltbar, für andere eher lebensnotwendig.
Herzliche Morgengrüße
Das stimmt. Ausserdem kommt es sehr auf die Umstände und die Befindlichkeit an, ob man die Stille als wohltuend empfindet oder sie kaum aushält.
Herzlichen Retourgruss.
Dank deines Blogs hier komme ich in den Genuss vieler, so wunderbar gereimter und rhythmisch stimmiger Gedichte, also ich meine, dass ich diese punktgenauen (nämlich auch inhaltlich wirklich passend und nicht passend gemachten) Rhythmen und Reime so richtig genieße – bei deinen Gedichten und den anderen.
Was hier eingefangen wurde, kenne ich. Es ist eine Art „taube Stille“, die schon sehr bedrückend sein kann, als ob sich über alles Leben eine ganz dicke Decke gelegt hätte, im Gegensatz zu einer leichten, luftigen Stille, die ja angenehm ist.
Auf dass uns heute nur diese leichte Stille widerfährt! 🙂
Liebe Grüße, Andrea
Dieses wunderbare Lob von dir, Andrea, freut mich überaus!
Herzlichen Dank dafür. Und deine Anmerkungen zu dieser „tauben Stille“ kann ich nur unterstreichen. Ja, so eine „Decke“ kann schwer wie Blei auf uns lasten an manchen Tagen.
Wie du hoffe ich heute auf eine leichte, fast fröhliche Stille, die Balsam ist für die Seele.
Sei lieb gegrüsst!
manchmal ist stille laut, oft heilt sie. ein leben ohne stille ist unvorstellbar.
lieben gruß
ingrid
So ist es, Ingrid. Wir brauchen sie unbedingt und nehmen dafür auch in Kauf, dass sie manchmal sehr unangenehm sein kann.
Einen lieben Gruss zu dir.
einen schönen titel hast du da gesetzt.
die verschiedenen qualitäten der stille, wie in den vorgängigen kommentaren beschrieben, lassen den schluss zu, dass stille wirklich nicht gleich stille ist.
mit herzlichen grüssen aus der stillen schreibstube.
Danke Merlin. Das Lob gebe ich an Herrn Schaukal weiter. Er hat sein Gedicht so betitelt.
Ja, ich finde auch, dass Stille total unterschiedlich auf uns wirken kann.
Aber gerade in lauten, hektischen oder chaotischen Zeiten suchen wir nach ihr, um uns zu spüren und neu orientieren zu können.
Herzlichen Retourgruss – auch aus der Stille des Morgens heraus.
Die Natur macht eine Ruhepause, und da wir auch zur Natur gehören, sollten wir vielleicht schauen, wie das geht.
Liebe Grüße aus einem stillen, noch verhüllten Morgen
Eva
Recht hast du, Eva. Nehmen wir uns ein Beispiel an den Zyklen der Natur.
Alles hat seine Zeit, auch die bewusst angesteuerte Ruhe!
Liebe Grüsse zurück zu dir.
mir gehts derzeit ganz anders allein in der stille der natur. ich fühle mich zutiefst aufgehoben und kann tiiiiiiiief luft holen. und stille sein.
wunderschöne bilder!
lieber gruß´
Sylvia
Das ist doch wunderbar. Mir geht es auch so. Die Stille empfinde ich nur ganz selten als bedrückend.
Hab Dank und sei lieb gegrüsst!
Erschütternd, diese Bilder!
Liebe Grüße Gerhard
Meinst du das ernst oder ironisch, Gerhard?
Für mich sind die Bilder keineswegs erschütternd, sondern einfach stille Momente draussen im Spätherbst.
Aber vielleicht meinst du ja die Sprachbilder. Dazu würde dein Kommentar natürlich passen.
Lieben Gruss ins Heute.
Die Stille kann in ganz unterschiedlichen Tönen schwingen – oder aber sind es wir, die immer anders gestimmt sind und die Welt und ihre Stille immer anders empfinden?
Fragt sich heute bei diesen Versen
Petra
Mir scheint, es ist eher Letzteres.
Unser Befinden bestimmt massgeblich, wie wir solche Eindrücke wahrnehmen.
Dir ein fein abgestimmtes Heute!
Und lieben Gruss.
Solche ‚Herbst-Stillebilder‘,
liebe Frau Fuchs von Quersatzein,
nehme ich täglich auf beim Unterwegssein:
Und sie lassen ruhig werden und tun gut!
Mit einem herzlichen Gruss in den leicht nebligen Morgen
Hausfrau Hanna
So geht es mir auch, liebe Hausfrau Hanna.
Die Ruhe und Schönheit draussen in der Natur kann unglaublich viel Kraft geben.
Einen lieben Retourgruss in den auch hier nebligen Morgen.
Mit den verfinsterten Fichten gräbst du alte Poeten hervor, wenn das mal nicht bemerkenswert ist…
Gruß von Sonja
Es lohnt sich immer wieder, danach zu graben. :–)
Danke und lieben Gruss zu dir.
Oje, diese Stille gefällt mir eigentlich überhaupt nicht. Allerdings wird auch so viel Lärm darüber geschüttet, dass man sie gar nicht mehr richtig spüren kann, resp. muss. Eine gute Balance zu haben ist da sehr angenehm. ☕
Lieber Herbstgruß (;👒
Gundel
Eine gute Balance zu haben – auch in anderen Bereichen – ist immer von Vorteil.
Ebenfalls liebe Herbstgrüsse zu dir, Gundel.
Ja, der Herbst hat viele Facetten. Es gibt nicht nur die raschelnden, bunten Blätter und die goldene Herbstsonne. Es gibt auch Stille, Dunkelheit, Zweifel, Einsamkeit. Danke für das Zeigen aller Seiten hier im Blog!
liebe Grüße von Ellen
Das geschieht doch stets gerne, Ellen.
Ich freue mich, wenn die Einträge Anklang finden.
Dir ein Merci für die netten Zeilen und herzlichen Gruss an den Bodensee.