Märchen mit Mützchen

Foto Brigitte Fuchs

 

Rotkäppchen streifte durch den Wald,
sprang froh durch jede Regenpfütze,
und traf bei Oma ein schon bald.
Doch fehlte ihm die rote Mütze.

Den Wolf, den sah es diesmal nicht
beim Hüpfen über Stamm und Graben.
(Ein Wolf im Märchen ist nicht Pflicht,
zur Not tun es auch Fuchs und Raben.)

Das Mützchen aber fehlte sehr,
drum lief das Kind enttäuscht zurück.
(Im Laden gab es keines mehr.
Es war das letzte Einzelstück.)

Da kam der Wolf und half beim Suchen.
(Ihm war, als hätt‘ er was gesehen.)
Das Kind versprach ihm Wein und Kuchen.
(Es konnte wirklich rührend flehen.)

Sie fanden dann die rote Mütze
nach kurzem Spielen bei der Pfütze.
Und damit ging’s zur Oma, heiter. –
Dort ging das Märchen klassisch weiter.

 

Brigitte Fuchs

 

Foto Brigitte Fuchs

 

 

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24 Antworten auf Märchen mit Mützchen

  1. waldviertelleben sagt:

    manches bleibt auf der strecke,
    hängt dann in einer hecke
    macht im märchen kinder froh
    wie den wolf im haferstroh

    herzlichmorgengrüße
    ingrid

  2. Mona Lisa sagt:

    Da spreche nun niemand mehr vom „bösen“ Wolf 😉
    Heitere Grüße, trotz Regenschauern- oder gerade deswegen,
    es wurde Zeit.

  3. Quer sagt:

    Ja, gerade wegen des ausgiebigen Regens sind wir erfreut und zuversichtlich.
    Und der Wolf hat auch seine guten Seiten… :–)

    Lieben Gruss zu dir ins Heute.

  4. Roswitha sagt:

    Vielleicht war ja der Wolf eine verkleidete gute Fee? Eine gelungene Geschichte am Morgen, sie vertreibt im Moment Kummer und Sorgen.
    Danke, hab es gut, Gruß Roswitha

  5. Quer sagt:

    Freut mich, dass sie gut bei dir ankommt, Roswitha.
    Hab es auch gut! Lieben Gruss.

  6. Gerhard sagt:

    Hatte die Oma Wein und Kuchen?
    Da wird man bei ihr wohl lange suchen.
    Der Wolf hätte es wissen müssen eigentlich
    Nun sitzt er da, weint ganz bitterlich
    Nichts erhält er für die gute Tat
    Was kann man ihm geben einen Rat?
    Nicht giere nach des Weines süsse
    Sonst musst du vielleicht sehr büsse

    Grüsschen
    Gerhard

    • Quer sagt:

      Hi, hi, Gerhard.

      Ja, der Wolf, der arme Wicht.
      Nächstenliebe schätzt man nicht.
      Sieht in ihm das böse Tier,
      mag ihn dort nicht und nicht hier.

      Merci für deine Reime und ein fröhliches Grüsschen zurück zu dir.

  7. Eva sagt:

    Herrlich! ein Märchen, das einen kleinen Umweg nehmen muß!

    Danke, habe herzlich gelacht!
    Lieben Gruß von
    Eva

  8. Quer sagt:

    Wie schön! Ich freue mich. 🙂
    Sei auch lieb gegrüsst, Eva.

  9. merlin sagt:

    eine ermutigungsgeschichte 🙂
    da wird das image von meister isegrim aufpoliert.
    als füchsin wirst du vielleicht in ihre zunft aufgenommen?!
    glg. und einen erbaulichen samstag.

  10. Quer sagt:

    Tja, Märchen sind leider mit der Realität nicht wirklich kompatibel.
    Und Fuchs und Wolf waren schon immer Kontrahenten. :–)
    Dir auch einen feinen Tag, Merlin!
    Herzlichen Gruss.

  11. nömix sagt:

    Muss wohl auch Rotkäppchen im Wald
    nebst Mützchen Maske tragen bald? (*)

    (Indes, der Tag des Wolfes fiel,
    wie es wohl nur der Zufall will,
    grad auf den dreißigsten April.) (*)

  12. Quer sagt:

    Im Wald sind Masken noch kein Zwang.
    Die Frage ist indes: Wie lang?
    Und dürfen Kinder mit dem Wolf
    zum Blumenpflücken oder Golf?
    Der Fragen sind natürlich viel.
    Und Zufall passt zu diesem Spiel.

    Danke, Nömix! Dein Beitrag macht Spass.

  13. Hausfrau Hanna sagt:

    Den klassischen Verlauf,
    liebe Märchenfee Quer,
    des Rotkäppchenmärchens bis zu seinem ‚Ende gut – alles gut!‘ kenne ich aus dem effeff.
    Der unkonventionelle Beginn jedoch hat mich überrascht, dreimal lesen lassen und ein frohes, vergnügtes Gesicht hinterlassen 🙂

    Danke für diesen schönen Moment an diesem schönen Regentag –
    und einen herzlichen Gruss über die Hügel
    Hausfrau Hanna

    • Quer sagt:

      Ja, liebe Hausfrau Hanna, Märchen kann man wunderbar ergänzen, abwandeln, parodieren…
      Es freut mich, dass Sie Spass hatten.

      Herzlichen Dank und Gruss zurück über die Jurahöhen.

  14. Valentina sagt:

    Hohe Erzählkunst in Reime gegossen,
    habe ich heute hier sehr genossen.
    Schon glaubt‘ ich das Kind dem Unhold entronnen,
    es sollte aber trotzdem nicht soweit kommen.
    Der zufällige Käppchenverlust
    war ihm zu grosser Schmerz in der Brust.
    Ein Rotkäppchen ohne Hut
    macht sich leider nicht gut.
    Deshalb geht der Geschichte Verlauf, man ahnt es schon,
    mit bösem Isegrim in die klassische Version.

    Einen schönen Samstagabend und liebe Grüsse!

  15. Quer sagt:

    Tja, liebe Valentina, den Märchen-Gehalt
    verdirbt der Wolf als Friedensgestalt.
    Seit je ist er ein böser Wicht.
    Das ist wohl seine Märchenpflicht.
    Und trimmt man ihn auf brav und nett,
    sind Märchen halt nicht mehr komplett.

    Hab Dank für deine gereimte Sicht!
    Und sei herzlich gegrüsst!

  16. sylvia sagt:

    das war bestimmt ein zaubermützchen – obwohl kein einhorn drauf zu sehen ist. aber true love – die macht vieles möglich:-))). danke fürs erheitern am grauen tag!
    lieber gruß
    Sylvia

  17. Quer sagt:

    True love ist immer gut. :–)
    Gern geschehen, Sylvia.
    Hab ein gemütliches Wochenende!

  18. seelenruhig sagt:

    Wie süß!
    Wünsch dir ein schönes und gemütliches Regen-Wochenende.
    Herzlichst die Ellen

  19. Quer sagt:

    Danke, Ellen, das wünsche ich dir auch!
    Herzlichen Retourgruss.

  20. Szintilla sagt:

    Ein alternatives Rotkäppchen, allerdings mit klassischem Ausgang. 🙂

    Schmunzelgrüße zu dir,
    Szintilla

  21. Quer sagt:

    Genau so. :–)

    Lieben Abendgruss zu dir.

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