Foto Brigitte Fuchs
MIT DER LICHTEN BLUMEN SCHEIN
Ich bin einer, der nie halben tag
mit ganzen freuden hat vertrieben.
was mir in den armen lag,
ist mir nicht geblieben.
keinem wird die wonne währen; sie verweht
mit der lichten blumen schein.
darum schlafe herz, schlaf ein.
nichts ist dein, was nicht vergeht.
Walther von der Vogelweide (um 1170-ca.1230) deutscher Minnesänger des Mittelalters
Foto Brigitte Fuchs
Das Gedicht von W.v.d.Vogelweide klingt passend in den Novembernebelmorgen und verströmt Gelassenheit.
Eine jahrhundertalte Gewissheit, dass man nichts halten kann auf ewig, auf eine Art tröstlich.
Danke und einen sanften Start in den neuen Tag, mit liebem Gruss!
Das finde ich auch, Valentina.
Diese Erkenntnis kann uns helfen, etwas gelassener und lockerer zu werden.
In diesem Sinne auch dir einen schönen Tag!
Sei lieb gegrüsst!
Ja, alles Leben ist endlich. Im November, wenn alles still wird, ist es einem besonders bewusst.
Trotz oder gerade deswegen ganz heitere Grüsse
Britta
Danke für deine heiteren Grüsse, Britta.
Ja, so ist das. Und wir können frohgemut bleiben dabei.
Schönen Gruss zu dir zurück.
Manchmal will es so scheinen, als ob das Leben damals flüchtiger war als heute, aber ich glaube, das scheint nur so. Die lichten Blumen und die unechten Blumen, mit denen wir es zu tun haben – alle vergehen. Mit einem flüchtigen Versprechen.
Liebe Grüße von Eva
Ja, wahrscheinlich scheint das nur so.
Oder haften wir vielleicht doch mehr und gieriger am Leben mit unseren vielen lebensverlängernden Tricks und Kniffs?
Nachdenkliche Grüsse zu dir.
Das nicht Anhaften, Loslassen, ist die wohl größte Übung – ein Leben lang.
Schöne Zeilen, schöne Bilder.
Liebe Grüße
Petra
Dieser Ansicht bin ich auch, Petra. Loslassen ist oft sehr schwer.
Lieben Dank und herzlichen Gruss.
das bild mit den beiden zueinandergeneigten blüten
rührt mich sehr an
sie wissen nicht von der vergänglichkeit
oder doch
vertraut noch im vergehen
herzliche sonnengrüße
rosadora
Das stimmt. Die Blüten versinnbildlichen Vertrautheit und Nähe, was uns anrührt.
Lieben Retourgruss, noch ohne Sonne.
Wieder eine gelungene Komposition in Text und Bild. Im November mischt sich das Gefühlskarussell immer wieder neu und jeder Tag erscheint anders.
Liebe Grüße aus dem sonnigen Dienstag,
Anna-Lena
Danke, Anna-Lena.
Ja, genau so ist es mit den Gefühlen.
Lieben Retourgruss.
Zarte Zugeneigtheit im Moment – so lange er währt.
Und mit Sicherheit währt er nicht ewig 😉
Du hast die Verse Walther von der Vogelweides so stimmig illustriert.
Lieben Dank dafür und herzliche Grüße
Freut mich, Mona Lisa, dass dir der Post gefällt.
Einen lieben Nachmittagsgruss zu dir.
Was ich an Henry Miller schätzte, war, daß er erlebte Wonnen versucht hat, durch Schreiben darüber zu verlängern. Und ich glaubte damals, als ich ihn las, daß das geht.
Ich denke, so etwas geht, wenn man mit ganzem Herzen Schriftsteller ist. Da sind die Möglichkeiten gleichsam erhöht.
In manchen Kursen, von denen ich hörte, ging es genau darum: Sensitiver werden, mehr und stärker spüren. Die Kehrseite mag dann aber sein, daß man Trauer, Wut und Tristesse auch stärker spüren kann.
All diese Sucht nach großem Erleben! Das gibt es auch heute, abgewandelt, mit 8 Urlaubsreisen im Jahr. Wo führt eine solche Haltung hin.
Liebe Grüsse
Gerhard
Das sind interessante Aspekte, Gerhard. Sehen, hören, spüren, was sich nicht aufdrängt, sondern was entdeckt werden will und dem man nicht habhaft wird…
Ja, da ist grosses Potenzial vorhanden.
Das mit den mehreren Urlaubsreisen pro Jahr zielt meines Erachtens genau in die umgekehrte Richtung – weg von allem Wesentlichen.
Aber das ist Ansichtssache.
Einen lieben Abendgruss zu dir.