Foto Brigitte Fuchs: Storch im Flug
Natur ist glücklich. Doch in uns begegnen
sich zuviel Kräfte, die sich wirr bestreiten:
wer hat ein Frühjahr innen zu bereiten?
Wer weiss zu scheinen? Wer vermag zu regnen?
Wem geht ein Wind durchs Herz, unwidersprechlich?
Wer fasst in sich der Vogelflüge Raum?
Wer ist zugleich so biegsam und gebrechlich
wie jeder Zweig an einem jeden Baum?
Wer stürzt wie Wasser über seine Neigung
ins unbekannte Glück so rein, so reg?
Und wer nimmt still und ohne Stolz die Steigung
und hält sich oben wie ein Wiesenweg?
Rainer Maria Rilke (1875-1926) österreichischer Lyriker deutscher und französischer Sprache
Foto Brigitte Fuchs: Möwe im Flug
nein
all das vermögen wir nicht
aber froh und glücklich sein
das natur das vermag
o dieser rilke
frühgruß
rosadora
Wir können es versuchen und ab und an gelingt es sogar.
Lieben Morgengruss zu dir.
Natur ist unfassbar!
Natur ist perfekt, solange der Mensch nicht schädigend eingreift.
Natur ist betörend für unsere Sinne.
Natur ist heilig, nur leider nicht heil!
Ein Glück für den, der sich wundern kann, der staunen kann über so viele Wunder!
Danke für einen wundervollen Naturgruß!
Das ist sehr schön in Worte gefasst, C Stern.
Ein Dankeschön auch dir und lieben Gruss ins Wochenende.
viele fragen, die da rilke aufwirft.
respekt vor der natur und ein miteinander täte not.
immer wieder eine aufgabe, leichtigkeit zu behalten.
glg. in diesen maientag (heute ist ja bonifazius) und morgen…. uff.
Ja, alles offene Fragen.
Versuchen wir uns in Leichtigkeit!
Und morgen also die kalte Sophie. Aber so aufgeheizt war sie schon lange nicht mehr… :–)
Dir einen wohltemperierten Tag!
Und lieben Gruss.
Ob Natur glücklich ist – wohl eher eine menschliche Gemütsverfassung.
Aber lebendig in allen Formen ihres Da-Seins und So-Seins, das ist sie sicher.
Und Meister Rilke hat es wunderbar in Verse gefasst.
Merci und einen naturnahen Tag wünsche ich dir.
Stimmt. Die Natur kennt keine solchen Regungen.
Die hat Rilke ihr „angedichtet“.
Freuen wir uns ob ihrer sprühenden Lebendigkeit!
Danke auch dir und lieben Gruss ins Wochenende.
Dem Menschen kommt immer der Selbstbewahrungsinstinkt dazwischen, den hat die Natur ihm eingepflanzt. Sie sind einander nicht sonderlich gewogen, Natur und Mensch, scheint mir; um nicht zu sagen gleichgültig.
Aber dieser Gedanke braucht erst einmal einen Kaffee, dann nimmt er sich vielleicht freundlicher aus. 🙂
Liebe Grüße von Eva
Obwohl ich schon einen Kaffee intus habe, Eva, bin ich nicht abgeneigt, deine Befürchtungen zu teilen. :–)
Wie dem auch sei, die Natur ist ein grosses Mysterium wie der Mensch auch.
Lassen wir uns nicht zu sehr irritieren!
Einen lieben Gruss zu dir.
Die Natur kann so viel und bringt uns immer wieder zum Staunen! Die Worte von Rilke würden ihr bestimmt auch gefallen. Mich inspirieren sie.
Lassen wir uns den Wind durchs Herz gehen und still und ohne Stolz die Steigung nehmen- das wird bestimmt ein glückliches Wochenende!
Heitere Grüsse Britta
Deine Wahrnehmung sagt mir sehr zu, Britta.
Ja, so wollen wir es halten.
Danke und ebenfalls heitere Grüsse zu dir.
Das ist schon ein spannendes (literarisches) Verfahren: da wird die Natur – großteils metaphorisch – mit verschiedenen menschlichen, ausschließlich positiven Zügen ausgestattet ,und dann werden die Menschen an diesen Zügen/Eigenschaften gemessen. Bzw. wird die Frage gestellt, wer denn so sei, wie es der Natur quasi unterlegt worden ist. Vorangestellt wird apodiktisch, dass die Natur glücklich sei … und damit wird in gewisser Wise eine Art unsichtbare Klammer zum Gedicht-Ende eröffnet, denn dort steht (eben unsichtbar): Wer vermag so glücklich zu sein – wie die Natur? Die Antwort findet sich schon in der zweiten Zeile: zuviele Widersprüche trägt der Mensch in sich, als dass er auf diese Art glücklich sein könnte (wie es uns die Natur vermitteln kann/vermittelt/wie wir es in die Natur hineinlegen können.)
Ich stimme dem zu, wobei ich alte Optimistin denke, dass diese, sich „wirr bestreitenden Kräfte“ ja durchaus auch positives Potential haben (können).
In diesem Sinn: sonnige Grüße!
Andrea
Herr Rilke würde sich sicher sehr über deine sorgfältige Gedichtanalyse freuen, Andrea.
Das Gedicht ist mit den vielen Fragezeichen ein eher untypischer Rilke-Text, wie ich finde.
Und ja, ich lese ihn auch als Optimistin. :–)
Sonnige Grüsse zurück zu dir. (Bin gleich draussen in der Natur…)
Ich mache das so richtig gern, das ist wie „in einem Gedicht herumzugehen“, also wie in einem Haus, wo man alle Räume, Korridore und auch die Geheimgänge erforscht. 🙂
Wunderbar. Dir gelingt das immer besonders gut!
Schönen Gruss nochmal.
Natur ist glücklich
ihre Kreise sind voll
das freut mich ganz toll
vergesse leicht dabei mich
Ein Fastgedicht, lieben Gruß
Gerhard
Auch Fastgedichte machen ganze Freude!
Danke, Gerhard, und lieben Gruss.