Stille Stunde

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Was mein Herz wach hält, ist eine Stille voller Farben.

 

 

Claude Monet (1840-1926) französischer Maler des Impressionismus

 

Veröffentlicht unter Bilder, Zitate | 22 Kommentare

Im Karpfenteich (ein Streichterzett)

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Die Karpfen öffnen gern ihr Maul.
Ansonsten sind sie ziemlich faul:
Gemächlich schwimmen sie im Teich.
Ich glaub‘, das war der erste Streich.

Der zweite folgt, man ahnt’s, sogleich:
Gemächlich schwimmen sie im Teich.
Ansonsten sind sie ziemlich faul
und öffnen höchstens mal ihr Maul.

Beim dritten Streich im Karpfenteich
verhält es prinzipiell sich gleich:
Die Karpfen öffnen gern ihr Maul.
Ansonsten sind sie ziemlich faul.

 

 

Brigitte Fuchs

 

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Veröffentlicht unter Bilder, Kapriolen | 24 Kommentare

Das Lachen

Foto Brigitte Fuchs: Schaufenster-„Puppe“

 

 

Das Lachen ist ein wetterleuchtendes Aufblitzen der Seelenfreude, ein Aufzucken des Lichts nach draussen,
so wie es innen strahlt.

 

 

Dante Alighieri (1265-1321) italienischer Dichter und Philosoph

 

Veröffentlicht unter Bilder, Sätze | 26 Kommentare

Taubenschwänzchen / Kolibrischwärmer

Fotos Brigitte Fuchs: Taubenschwänzchen, auch bekannt unter dem Namen Kolibrischwärmer

 

(…)

Flatternd um die Blütenkronen
Und die Kelche, kleines Ding,
Kämpfst du wütend, ohne Schonen,
Mit dem Abendschmetterling,
Der allein an Glanz nicht deinem weicht,
Der allein an Schönheit dich erreicht!

Weil in deiner Brust es rascher
Als in der des Schwärmers pocht,
Hat darum der trunkne Nascher
Dich zu solchem Zorn vermocht?
Für den Tag zu spät, der Nacht zu früh,
Scheint er nur ein Bild der Phantasie?

(…)

 

Hermann von Lingg (1820-1905) deutscher Dichter und Schriftsteller
Zwei von acht Strophen seines Gedichtes „Kolibri“
aus der Sammlung „Weltleben“

 

Foto Brigitte Fuchs

 

Veröffentlicht unter Bilder, Gedichte | 24 Kommentare

Schüttelreim 63

Foto Brigitte Fuchs

 

Seit Jahren bannte er sein

Weinland

mit Akribie und Lust auf

Leinwand.

 

Brigitte Fuchs

 

 

Veröffentlicht unter Bilder, Kapriolen | 28 Kommentare

Wunder

Fotos Brigitte Fuchs: „Kleiner Fuchs“ am blühenden Schnittlauch

 

Dass die Lerchen wieder singen,
Dass sich Schmetterlinge schwingen,
Gelb und schwarz mit goldnem Saum,
Dass sich grüne Gräser treiben,
Auch nicht eins zurück will bleiben,
Man glaubt es kaum.

(…)

 

Friedrich Theodor von Vischer (1807-1887) deutscher Philosoph, Lyriker und Erzähler
Erste von vier Strophen seines Gedichtes „Wunder“

 

Veröffentlicht unter Bilder, Gedichte | 12 Kommentare

Anagramm-Zweizeiler 558

Foto Brigitte Fuchs: Tiergehege im Reusspark

 

 

WIR WARTEN ALLE AUF

      FRAU WALTER: NA, WEIL…

 

 

Brigitte Fuchs

 

 

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Veröffentlicht unter Anagramme, Bilder | 16 Kommentare

Lesen

Foto Brigitte Fuchs

 

 

 

Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen.

 

 

Das Zitat soll angeblich zurückgehen auf Lao-Tse, auch Laotse (6. Jahrhundert v. Chr.) chinesischer Philosoph. Damals gab es aber bestimmt noch keine Bücher, höchstens Schriftrollen…

Wie dem auch sei. Die poetische Umschreibung gefällt mir.

 

Veröffentlicht unter Bilder, Zitate | 20 Kommentare

Schneeweisschen und Rosenrot

Fotos Brigitte Fuchs

 

Eine arme Witwe, die lebte einsam in einem Hüttchen, und vor dem Hüttchen war ein Garten, darin standen zwei Rosenbäumchen, davon trug das eine weiße, das andere rote Rosen; und sie hatte zwei Kinder, die glichen den beiden Rosenbäumchen, und das eine hieß Schneeweißchen, das andere Rosenrot. Sie waren aber so fromm und gut, so arbeitsam und unverdrossen, als je zwei Kinder auf der Welt gewesen sind: Schneeweißchen war nur stiller und sanfter als Rosenrot. Rosenrot sprang lieber in den Wiesen und Feldern umher, suchte Blumen und fing Sommervögel; Schneeweißchen aber saß daheim bei der Mutter, half ihr im Hauswesen oder las ihr vor, wenn nichts zu tun war. Die beiden Kinder hatten einander so lieb, daß sie sich immer an den Händen faßten, sooft sie zusammen ausgingen; und wenn Schneeweißchen sagte: „Wir wollen uns nicht verlassen,“ so antwortete Rosenrot: „Solange wir leben, nicht,“ und die Mutter setzte hinzu: „Was das eine hat, soll’s mit dem andern teilen.“

(…)

 

Der Anfang des Märchens „Schneeweisschen und Rosenrot“ der Gebrüder Grimm

 

Foto Brigitte Fuchs

 

Veröffentlicht unter Bilder, Texte | 22 Kommentare

Übrigens…

Foto Brigitte Fuchs: Truthahn

 

 

Man kann sich auch mit eigenen Federn schmücken.

 

 

Brigitte Fuchs

 

Dazu ein Gedicht vom alten Meister:

 

Die Henne

Es war mal eine Henne fein,
Die legte fleissig Eier;
Und pflegte denn ganz ungemein
Wenn sie ein Ei gelegt zu schrein,
Als wär‘ im Hause Feuer.
Ein alter Truthahn in dem Stall,
Der Fait vom Denken machte,
Ward bös darob, und Knall und Fall
Trat er zur Henn‘ und sagte:
»Das Schrein, Frau Nachbarin, war eben nicht vonnöten:
Und weil es doch zum Ei nichts tut,
So legt das Ei, und damit gut!
Hört, seid darum gebeten!
Ihr wisset nicht, wie’s durch den Kopf mir geht.«
Hm! sprach die Nachbarin, und tät
Mit einem Fuss vortreten,
Ihr wisst wohl schön, was heuer
Die Mode mit sich bringt, ihr ungezognes Vieh!
»Erst leg‘ ich meine Eier,
Denn rezensier‘ ich sie.«

 

Matthias Claudius (1740-1815) deutscher Dichter

 

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Veröffentlicht unter Bilder, Sätze | 20 Kommentare