Die Tiere

Fotos Brigitte Fuchs: Tiere, die wir an einem einzigen Juni-Nachmittag auf dem Spaziergang antrafen.

 

 

Was ist der Mensch ohne die Tiere? Wären alle Tiere fort, so stürbe der Mensch an grosser Einsamkeit des Geistes. Was immer den Tieren geschieht, geschieht auch bald den Menschen.

 

 

Chief Noah Seattle (1786-1866) Häuptling der Suquamish- und Duwamish-Indianer, die an der nordwestlichen Pazifikküste der USA lebten.
(Aus einer ihm zugeschriebenen Rede von 1854)

 

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Limerick 147

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Was Wendelin Hellwig aus Gmund

zur Schau stellt, hat folgenden Grund:

Das Nachtsternenlicht

braucht „Scheinwerfer“ nicht.

Die Spots sind nur Lichtschmutz und Schund.

 

 

Brigitte Fuchs

 

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Ein Freund

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Ein Freund ist jemand,

der deinen kaputten Zaun übersieht,

aber die Blumen deines Gartens bewundert.

 

 

Wilhelm Raabe (1831-1910) deutscher Schriftsteller

 

 

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Anagramm-Zweizeiler 597

Foto Brigitte Fuchs

 

 

DIESER MOEWEN-BLICK

BEI LOCKER’M SEEWIND!

 

Brigitte Fuchs

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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O, das glückselige Streifen…

Fotos Brigitte Fuchs

 

O, das glückselige Streifen über Felder und Hügel!

Die Blätter und Blüten des gewöhnlichsten Unkrauts, die feuchte Frische des

stillen Waldes,

Der köstliche Erdgeruch bei Tagesanbruch und den ganzen Vormittag hindurch.

 

 

Walt Withman (1819-1892) US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist
Aus dem Band „Grashalme“ (Leaves of Grass)
Ausschnitt aus dem Poem „Ein Sang der Freuden“

 

 

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Was weiss der Stein

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Was weiss der Stein von den Notizen

die der Wind in Schnellschrift auf die

Wiese wirft sieht er der Liebe auf den

Grund und jener blinden Angst

 

Da rollt er hin den Fluss hinab ins Tal

fällt ab als Last vom bangen Herzen

hüpft einmal schiefernd übers Wasser

um dann für immer abzutauchen

 

Liegt er mit Absicht uns im Weg kennt

er sich aus mit Mauerbau weiss er vom

Räderwerk das ihn dereinst zu Staub

zerreibt was weiss der Stein

 

 

Brigitte Fuchs
Aus „Es tanzt der Stein“, Gedichte, edition 8, Zürich 2014

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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Die Schaukel

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Auf meiner Schaukel in die Höh,
was kann es Schöneres geben!
So hoch, so weit: die ganze Chaussee
und alle Häuser schweben.

Weit über die Gärten hoch, juchhee,
ich lasse mich fliegen, fliegen;
und alles sieht man, Wald und See,
ganz anders stehn und liegen.

Hoch in die Höh! Wo ist mein Zeh?
Im Himmel! ich glaube, ich falle!
Das tut so tief, so süss dann weh,
und die Bäume verbeugen sich alle.

Und immer wieder in die Höh,
und der Himmel kommt immer näher;
und immer süsser tut es weh –
der Himmel wird immer höher.

 

Richard Dehmel (1863-1920) deutscher Schriftsteller und Lyriker

 

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Gedanken sind bunte Bälle

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Gedanken sind bunte Bälle, die du gegen die Wände des Ichs wirfst. Wenn du sie nicht mehr fangen kannst, lasse sie nur getrost fallen.

 

Paul Richard Luck (1880-1940) deutscher Schriftsteller und Opernlibrettist
Aus „Stimmen der Stille“, Aphorismen, Oldenburg 1919

 

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Blümekens

Fotos Brigitte Fuchs: Hornklee

 

 

Kleine Blüten, anspruchslose Blumen,

Waldrandschmuck und Wiesendurcheinander,

Rote, weisse, gelbe, blaue Blumen

Nahm ich im Vorbeigehn mit nach Hause.

Kamen alte, liebe Zeiten wieder:

Auf den Feldern wehten grüne Hälmchen,

Süss im Erlenbusche sang der Stieglitz,

Eine ganze Welt von Unschuld sang er

Mir und dir.

(…)

 

Detlev von Liliencron (1844-1909) deutscher Dichter
Die längere erste Strophe des zweistrophigen Gedichts „Blümeken“

 

Foto Brigitte Fuchs: Hornklee

 

Der Hornklee ist beliebt bei Bienen und Schmetterlingen. Schnecken hingegen, so liess ich mir sagen, werden durch das Frassgift in seinen Blättern abgeschreckt.

Das hübsche Tierchen, das sich hier auf eine Hornkleeblüte gesetzt hat, könnte eine Grünaugen-Bremse „Silvius alpinus“ sein. (Vielleicht weiss ja jemand genau Bescheid oder Gerhard, der sich wie kaum ein Anderer mit Insekten auskennt, kann uns sagen, ob das stimmt…)

 

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Das Leben

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Das Leben bringt so viel Grosses, das Groll erregt, dass man lernen muss, freundlich über das Kleine hinwegzugehen, wenn man nicht ein mürrischer Gesell werden will.

 

 

Georg Moritz Ebers (1837-1898) deutscher Ägyptologe und Schriftsteller
Gelesen auf einem Abreisskalenderblatt

 

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