Anagramm-Zweizeiler 596

Foto Brigitte Fuchs

 

 

ZUSAMMEN GAERTNERN.

GAR ZUSAMMEN ERNTEN?

 

 

 

Brigitte Fuchs

 

Foto Brigitte Fuchs

 

 

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Die Geigen waren aus…

Foto Brigitte Fuchs: Passage mit Schirm-Installation in Olten

 

 

Zur Zeit tut man gut daran, immer mit einem Regenschirm unterwegs zu sein, denn momentan hängt der Himmel nicht voller Geigen, sondern voller heimtückischer Wolken.

 

Brigitte Fuchs

 

 

Doch wie hiess es doch gleich in einem Erfahrungsbericht:

 

„Nichts ist so unzertrennlich wie die beiden Regenschirme, die man sich zulegt, damit man immer einen zu Hause und einen am Arbeitsplatz hat.“

 

Von Unbekannt

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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Über den grünen Klee

Foto Brigitte Fuchs: Mohnfeld bei Beromünster

 

 

Zu loben wäre vielleicht dieses Mohnfeld
das bis zum Horizont reicht aber nein
wir wollten nie so viele Blütenblätter zupfen
im Gegenteil wir wollten nur das Lieben
vom Hassen trennen ein für allemal
ansetzen zum Hohen Lied doch dann
schoss Amors Pfeil die grossen Worte ab
den Vogel am Rande der Welt jetzt
fehlen uns alle Regeln der Kunst und
das Lob fällt zwischen Kraut und Rüben

 

 

Brigitte Fuchs
Aus „Musik von weit her“ Gedichte, Edition 8, Zürich 2020

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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Spiel und Leben

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Der Gegensatz des Spiels zum Ernst des Lebens kann nur Erwachsenen zum Bewusstsein kommen, denn Kinder spielen eigentlich immer; bei ihnen ist Spiel und Leben eins.

 

Ricarda Huch (1864-1947) deutsche Schriftstellerin, Historikerin und Philosophin

 

 

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Giselheer dem Tiger

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Über dein Gesicht schleichen die Dschungeln.
O, wie du bist!

Deine Tigeraugen sind süss geworden
In der Sonne.

Ich trag dich immer herum
Zwischen meinen Zähnen.

Du mein Indianerbuch,
Wild West,
Siouxhäuptling!

Im Zwielicht schmachte ich
Gebunden am Buxbaumstamm –

Ich kann nicht mehr sein
Ohne das Skalpspiel.

Rote Küsse malen deine Messer
Auf meine Brust –

Bis mein Haar an deinem Gürtel flattert.

 

 

Else Lasker-Schüler (1869-1945) deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin jüdischer Herkunft

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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Wo kommen die Ideen her?

Foto Brigitte Fuchs: gesehen vor einem Restaurant in Zofingen

 

 

Wo kommen die Ideen her?
Ich weiss woher, ich weiss noch mehr:

Man löffelt sie vom Frühstücksei,
mal hart, mal weich, wie dem auch sei.

Man schneidet sie vom Butterbrot
mit Konfitüre, süss und rot.

Man schlürft sie mit der Suppe ein,
geniesst sie dann als Steak vom Schwein.

Und ist das Dessert auf dem Tisch,
ist die Idee noch fruchtig-frisch.

Man gabelt sie vom Kuchenstück,
mit Sahnehäubchen, welch ein Glück!

Man tunkt den Silberlöffel ein
ins Kaffeeglas mit Cognac-Wein.

Jedoch zuletzt, man ist jetzt satt,
wird die Idee erst leis, dann matt. —

Sie war vielleicht nicht ausgegoren
und ging (so geht das meist) verloren.

 

Brigitte Fuchs

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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An den Sonntag

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Lieber Sonntag, sei uns freundlich
Nach der grauen, langen Woche!
Zart mit goldnem Sonnenfinger
Morgens mir ans Fenster poche.

 

 

Anna Dix (1874-1947) deutsche Dichterin
„Vom unsichtbaren Königreich“, 1913. Aus dem Gedicht „An den Sonntag“

 

 

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Die Esparsetten

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Die Esparsetten –

rosafarbene Kerzen

im blumigen Feld

 

 

Brigitte Fuchs

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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Elbenreigen

Fotos Brigitte Fuchs: Mittlerer Wegerich

 

Auf der Wiese webt und schwebt
Elbenringelreigen;
feiner Füsschen Schnee sich hebt
zu geheimen Geigen.

Schleier schlingen sich im Ring,
Silberflechten flimmern,
Flügel wie von Schmetterlingen
scheu im Monde schimmern.

Jedes Köpfchen krönt ein Kranz
goldner Leuchtlaternchen,
wunderwirr verstrickt der Tanz
all die tausend Sternchen.

(…)

 

Christian Morgenstern (1871-1914) deutscher Dichter und Schriftsteller
Erste drei von sieben Strophen des Gedichtes Elbenreigen

 

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Wagnis und Spiel

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Wo kein Wagnis, da kein Gewinn. Wo kein Spiel, da kein Leben.

 

 

Martin Luther (1483-1546) deutscher Theologe und Reformator

 

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