Foto Brigitte Fuchs: Sustenpass
Da wo die Gebirge in den See kippen
weisswandig und steif auch im Sommer
da fahren noch immer die gelben
Postkutschen die Engkehren entlang
künden sich mit ihrem Dreiton an
oder warten bis Kühe bis Biker und
Oldtimer die Strecke säumig frei geben
für die ziellosen Blicke der Zeitreisenden
Brigitte Fuchs
Aus „Es Tanzt der Stein“, Gedichte, edition 8, Zürich 2014
Foto Brigitte Fuchs: Sustenpass
deine zeilen vermitteln ein stück postkutschenromantik 🙂
tatsächlich sind wir zeitreisende.
immer wieder eindrücklich der sustenpass.
einen frohen sommertag dir / euch und glg.
Danke, Merlin.
Ja, Passstrassen und Oldtimer beschwören manchmal die Nostalgie herauf.
Und das Zeitreisen wird einem auch manchmal im Laufe des Lebens bewusst. 🙂
Dir ebenfalls einen schönen Tag un eine gute Hitzewoche!
Sei fröhlich-verschlafen gegrüsst!
Hier spielt der Titel eine große Rolle, finde ich. Der Pass: „niedrigster Punkt zwischen zwei Bergrücken oder Kämmen, der einen Übergang über einen Gebirgszug ermöglicht“ …
Übergänge, wie es ja auch die Zeit ist/macht … wie du sie in deinem Gedicht auflöst, indem du Postkutschen, Oldtimer und Biker gemeinsam genau an diesem „Übergang“ für Zeitreisende positionierst.Wie es vielleicht bei einer Ralley der speziellen Art sogar ganz real stattfinden könnte. 🙂
Liebe Grüße, Andrea
Genau, Andrea, da mischen sich Realität und Vergangenheit zu ambivalenten Vorstellungen. Die Pässe scheinen mir Verknüpfungspunkte zwischen früher und heute. Und für kühle Verschnaufpausen ideal …
Hier in den tiefen Lagen staut sich die Hitze derweil zu einer klebrig-feuchten Walze.
Hab eine gute Woche und sei lieb gegrüsst!
Ja, Passfahrten entschleunigen, wenn man es zulassen kann
und bieten viele Möglichkeiten innezuhalten, es sei denn man sitzt am Steuer 😉
Liebe Grüße zum Wochenanfang.
So ist es, Mona Lisa.
Am Steuer muss man sich total konzentrieren auf die Motorradfahrer und Biker, die bei schönem Wetter zuhauf auf den Passstrassen anzutreffen sind und einen (die Töffahrer) halsbrecherisch und an den unübersichtlichsten Stellen überholen.
Danke und ebenfalls liebe Montagsgrüsse.
Schönes Gedicht, erinnert mich an einen Bericht über einen Schweizer Postbusfahrer, der enorme Höhenunterschiede zu überwinden hatte und auch vor jeder Kurve mit schönem Warnton hupte. Er liebte seinen Beruf!
Dein Poem kühlt mein Mütchen!
Gruß von Sonja
Das ist schön zu lesen, Sonja. Danke!
Ja, das Hupen vor unübersichtlichen Kurven ist in den Alpen noch immer zu hören. :–)
Hab einen erträglichen Wochenbeginn und sei lieb gegrüsst!
Welch wunderbare Zeitreise!
Fantastische Aussichten, die sich auf Pässen und Bergstraßen ergeben.
Die Straßen selbst flößen mir Respekt ein, aber die Naturerlebnisse, die sich daraus ergeben, sind einzigartig.
Da denke ich gleich an die Großglockner Hochalpenstraße, die ich vor einigen Jahren wieder erleben konnte.
Liebe Vormittagsgrüße, C Stern
Oh ja, der Grossglockner ist bestimmt imposant und bietet herrliche Höhenerlebnisse.
Jetzt wäre ich übrigens auch gerne in luftigen Höhen. :–)
Einen lieben Gruss aus dem Tal zu dir.
Alle wollen hoch hinaus, zu allen Zeiten, mit dem Gefährt ihrer Wahl.
Und die Berge staunen.
Bestaunt Bilder und Zeilen und was dabei im Hirn PASSiert
Petra
Staunen hält lebendig!
Einen frohen Montagsgruss zu dir, Petra.
So wie es die Engkehren noch gibt, so muß es auch die Postkutschen noch geben!
Vielleicht könnte man die alte Zeit nochmal beleben?! Da wo es noch kühler war, geregelter in der Welt, gesitteter?!
Ach, Sie meinen, so „kühl“ waren die damals auch nicht?! Zettelten alles mögliche an?! Kannten nichts anderes als Zank.
Tja, dann müsste man noch weiter zurückgehen, zu den Steinzeitmenschen. Aber die hatten keine Postkutschen! Warfen höchstens mit Steinen.
Dann bleibt uns nichts anderes als die Phantasie. Die hilft sowieso in allen Lebenslagen.
Liebe Grüsse
Gerhard
Genau, Gerhard, die Phantasie ist unsere verlässlichste Begleiterin durch Raum und Zeit! :–)
Einen amüsierten Gruss zu dir in die neue Woche.
Im offenen Oldtimer,
liebe Frau Quersatzein,
ist die kurvenreiche Fahrt über den Pass bestimmt ein einmaliges Erlebnis.
An den Dreiton der Postautos erinnere ich mich gut: Ein Erlebnis auch eine solche Fahrt!
Mit vielen lieben Grüssen in den heissen, letzten Junitag
Hausfrau Hanna
Das denke ich auch, liebe Hausfrau Hanna.
Und an den legendären Dreiklang erinnere ich mich auch bestens, denn vor zwei, drei Jahren fuhren wir in einem Postauto von Reichenbach auf der steilsten Postauto-Strecke (28% Steigung) hinauf zur Griesalp im Kiental – und später auch wieder ins Tal. Das war eine sehr eindrückliche Fahrt, die dem Fahrer einiges abverlangte.
Ihnen ebenfalls herzliche Grüsse in diesen letzten Junitag.