Foto Brigitte Fuchs: Dachverzierungen in München, fotografiert 2012
Wir haben keinen günstigen Wind.
Indem wir die Richtung verlieren,
Wissen wir doch, wo wir sind.
Aber wir frieren.
Und die darüber erhaben sind,
Die sollten nicht allzuviel lachen.
Denn sie werden nicht lachen, wenn sie blind
Eines Morgens erwachen.
Das Schiff, auf dem ich heute bin,
Treibt jetzt in die uferlose,
In die offene See. — Fragt ihr: „Wohin?“
Ich bin nur ein Matrose.
Joachim Ringelnatz (1883-1934) deutscher Dichter, Kabarettist und Seefahrer
Foto Fuchs
aussergewöhnlicher dachschmuck!
tja, wenn man „nur“ matrose ist, dann fährt man einfach so in den tag hinein… es behagt mir besser den kurs des schiffes zu bestimmen, aber das geht halt nicht immer… leider 😉
ich wünsche dir heute auf alle fälle flotten wind!
herzliche morgengrüsse 🙂
Ja, man möchte zumindest ein wenig den Kurs mitbestimmen können.
Aber irgendwie sind wir doch alle nur Matrosen auf dem Schiff, das durch das Schicksal gelenkt wird.
Danke und auch dir einen flotten Tag! Hier wird er mit Schneefall vorangetrieben. :–)
Lieben Gruss.
Dieser „kleine“ Matrose sah vielleicht besser, was kommen wird, als viele andere. Und hatte Angst.
Liebe Grüße von Eva
Genau das dachte ich auch, Eva.
Wenn man die Jahrzahl bedenkt, wird das plausibel.
Leider hatten damals nicht alle diese realistischen Vorahnungen und Bedenken.
Und im Nachhinein kann niemand das Steuer dieser fatalen Schiffe herumreissen…
Einen nachdenklichen Gruss zu dir.
ich denke, dass viele dieses gefühl kennen: man weiß zwar nicht genau, wohin das alles läuft, aber man weiß, dass es kein gutes ende nehmen wird.
was ringelnatz geahnt hat, wissen wir. wir wissen, dass er recht gehabt hat. ich fürchte, dass sich auch unsere ahnungen, was die zukunft der natur und der menschen, die sie ja zum leben brauchen, angeht, als richtig erweisen werden …
bissl düstere grüße, andrea
Bissl düster ist die Weltlage auf jeden Fall.
Wie soll man da himmelhoch jauchzen!
Danke für deine Überlegungen, Andrea, die sich mit meinen decken.
Sei lieb gegrüsst!
Diese Zeilen berühren. Umso mehr, weil unheilvolle Kriege sich mehren und unmittelbar nahe gekommen sind.
Es bleibt nur, zuversichtlich zu sein, dass unter die „Erhabenen“ mehr Menschen mit Geist und Liebe sich mischen werden.
Oder wenn wir als „Matrosen“ frieren, dass wir einander wärmen und unterstützen können.
Lieben Gruss!
Du hast recht, Valentina. Wir müssen zuversichtlich bleiben und uns helfen und „wärmen“ so gut wir können. Dann ist schon einiges erreicht.
Hab Dank für deinen schönen Beitrag!
Lieben Matrosen-Gruss.
Was für interessante Dächer, liebe Brigitte.
Ja, wir alle sind Matrosen und können nur hoffen, dass der Steuermann immer den richtigen Kurs einhält.
Mit lieben Grüßen
Anna-Lena
Da pflichte ich dir gerne bei, Anna-Lena.
Einen lieben Dank und Gruss zu dir.
oh, sind die schön, die schiffe!
und herr ringelnatz ist heut so melancholisch,
aber so ists auch grad, keine(r) weiss so recht,
wohin der wind uns weht…
lieber morgengruß
Sylvia
So ist es, Sylvia.
Wir kennen ja solche melancholischen Überlegungen aus eigener Erfahrung der letzten Zeit!
Lieben Retourgrusszu dir.
das ist wirklich ein aussergewöhnlicher Dachreiter
sicher vermögende Kaufleute die eigenen Schiffe hatten ..
nun..die Zukunft ist uns verborgen
wir können mutmaßen
aber oft kommt es auch ganz anders
und Menschen die immer Angst haben und unken wie schlimm es noch wird
tragen meist nichts dazu bei dass diese „Vorhersagen“nicht eintreffen
man spricht ja auch von den sich selbst erfüllenden Prophezeiungen
wer ständig Angst hat dsas er fällt wird so unsicher dass er wirklich fällt
wir sollten unser Leben beherzt in die Hand nehmen
das motiviert dann vielleicht auch Andere
und so kann sich eine positive Welle ausbreiten
genauso geht es mit den negativen
aber man kann selber bestimmen was man sein möchte
liebe Grüße
Rosi
Richtig, Rosi: Das positive Denken und vor allem das beherzte Handeln helfen in der Tat mehr als Ängstlichkeit und Gejammer.
Aber nicht jedes Ungemach und jede Ungerechtigkeit können wir aus eigener Kraft abwehren.
Vertrauen wir auf ein solidarisches Miteinander und hoffen wir zugleich auf fähige Kapitäne und günstige Winde!
Danke für deinen Kommentar und lieben Gruss.
Dazu fällt mir ein Buch ein, das ich mit Freuden gelesen habe, eines von Sergio Bambaren. Von einem Ehepaar, das die gemeinsame Route des Lebens etwas aus den Augen verloren hat und eines Tages zusammenpackt und gemeinsam auf Reisen geht.
Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt … So heißt es auch im Buch. Es ist nicht immer klar, was uns an unseren Zielen erwartet, ich glaube, wichtig ist, Visionen und Ideen zu haben und aufzubrechen. Entscheidungsfähigkeiten eines Kapitäns und Kräfte eines Matrosen – beides ist wichtig!
Ganz liebe Grüße,
C Stern
Sicher ist beides wichtig, C Stern. Nur hat der Matrose keinerlei Entscheidungsmitsprache und muss sich voll auf den Kapitän verlassen können. :–)
Einen lieben Nachmittagsgruss.
Feines unteres Foto 💐
Hab einen schönen Tag!
LG vom Lu
Ja, da leuchtet der Dreimaster! :–)
Dir auch einen schönen Tag, Lu.
Gerade jetzt zwängt sich die Sonne durch das Gewölk.
Einen lieben Retourgruss.
Die Schiffe auf dem Dach des Kaufhauses Oberpollinger (es kommt schon beim „Doppelten Lottchen“ von Erich Kästner vor) sofort erkannt und etwas wie Heimweh nach München bekommen. Wohin der Wind uns weht, kann man nur ahnen … Vielleicht hilft‘s, beizeiten vom Matrosen zur Steuerfrau zu werden …
Ahoi
Petra
Das kann ich mir denken, dass Bilder von München bei dir etwas Wehmut auslösen, liebe Petra.
Und das mit dem Weg zur Steuerfrau hört sich folgerichtig an. Zumindest die Versuche, dorthin zu gelangen, sind zu begrüssen.
Ahoi und herzlichen Gruss zu dir.
Sehr außergewöhnlich, diese Schiffe hoch oben. Toll, sie entdeckt zu haben…
Gruß von Sonja, bei der es nur Katzen oder Raben als Dachreiter gibt…
Ja, die sind schon etwas Besonderes.
Katzen und Raben sieht man tatsächlich häufiger. Und natürlich die Wetterhähne.
Lieben Morgengruss zu dir.
solche befürchtungen wie herr ringelnatz sie 1931 zu papier gebracht hat, kann man leider heutzutage auch oft haben. ich überlege. ob ich lieber der steuermann bzw. die steuerfrau sein möchte, aber das ist ein sehr schweres amt und ich weiß nicht, ob ich es leisten könnte. so hoffe ich, dass „die da oben“ es einigermaßen richtig machen, gehe gelegentlich demonstrieren, unterschreibe petionen und hoffe, zumindest ein winziges stück zum guten beizutragen.
danke für das nachdenkenswerte gedicht!
ich schicke liebe grüße ins nachbarland
mano
Ja, solche Fragen stelle ich mir auch immer wieder, Mano.
Es gibt darauf keine gültigen Antworten.
Aber unsere Bemühungen und kleinen Schritte in die gewünschte Richtung sind wohl das, was wir aktiv tun können.
Danke für deine schönen Darlegungen.
Und liebe Retourgrüsse.