Warten…

Foto Brigitte Fuchs

(…)

 

                    langes
Warten ob nicht doch
einmal in der bläulichen
Abendkühle die Drähte der
Tramlinie zu
singen beginnen unter dem
Schritt eines En-
.          .       .       gels der vorübergeht

 

Virgilio Masciadri (1963-2014) Schweizer Philologe, Lehrer, Schriftsteller, Lyriker und Publizist
Letzte Zeilen des Gedichtes „Mit diesen Tagen“
Aus „Allee ohne Laub“, Gedichte aus dem Nachlass, edition Bücherlese, Hitzkirch 2017

 

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22 Antworten auf Warten…

  1. merlin sagt:

    wenn man pünklich ist, geht man im gleichschritt mit der zeit.
    wenn man überpünklich ist und dann warten muss, ist man der zeit voraus.
    wenn noch engel im spiel sind, dann wird’s metaphysisch…
    (v.m. musste leider zu früh gehen.)
    glg. in den tag.

  2. Quer sagt:

    Die Zeit ist eine trügerische Grösse, oh ja, mal üppig vorhanden, mal knapp, mal träge wie Leim.
    Virgilio fehlt mir noch immer. Sicher schrieb er diese Zeilen bereits im Bewusstsein des krankheitsbedingten Endes.
    Herzlichen Gruss zu dir.

    P.S. Abends erwarten wir die Familie aus dem grossen Britannien.
    Vielleicht wird es hier in den nächsten Tagen etwas ruhig im Kommentarbereich. 🙂
    Sei lieb gegrüsst, Merlin!

  3. waldviertelleben sagt:

    aufmerksam kann man engel überall sehen und hören.
    herzlichmorgengrüße in dein feines besuchswochenende
    ingrid

  4. PepeB sagt:

    Oh, darauf würde ich auch warten, welch schöne Zeilen – und wie immer ebenso fein von dir illustriert.
    Ein feines Wochenende (mit deinem lieben Besuch – du wartest auch gerade, oder?)
    wünscht dir
    Petra

  5. Quer sagt:

    Danke, Petra. Ja, manches erwartungsfrohes Warten lohnt sich.
    Lieben Gruss zum Novemberausklang.

  6. mona lisa sagt:

    Drähte einer Straßenbahn habe ich noch nicht singen gehört, aber Überlandleitungen, an Engel habe ich dabei nicht gedacht 😉
    Mache ich beim nächsten Mal.
    Himmlische Grüße zu dir

  7. Quer sagt:

    Wäre vielleicht ganz erbaulich. 🙂
    Lieben Retourgruss, noch sehr geerdet.

  8. Wunderblume sagt:

    Das Singen der Drähte im Wind vergangenen Herbst in einem griechischen Inselbergdorf seit langem wieder vernommen.
    Mich still darüber gefreut, denn die anderen konnten dem nicht viel abgewinnen.
    Übrigens können auch Bahngleise wunderbar Singen… Gruss nach Süden von einer meist stillen Mitleserin

  9. Quer sagt:

    Dein Beitrag freut mich ganz besonders, stille Mitleserin alias Wunderblume.
    Ich mag dieses leise Singen der Drähte auch sehr. Es hat so etwas Feines, Märchenhaftes.
    Herzlichen Dank und lieben Gruss zu dir.

  10. Hausfrau Hanna sagt:

    Wunderschöne Zeilen,
    liebe Faru Quer,
    die mich berühren, sind das! Und wenn ich heute aufs Tram warte, werde ich mich erinnern…

    Lieben Gruss zu Ihnen
    Hausfrau Hanna

  11. Quer sagt:

    Nicht wahr, liebe Hausfrau Hanna: Seine Worte sagen so viel aus.

    Herzlichen Gruss zu Ihnen in die Tram-Stadt.

  12. Finbar sagt:

    Ein schöner poetischer Gedanke …
    Liebe Morgengrüße vom Lu

  13. Britta sagt:

    Ja, jetzt kommt die Zeit des langen Wartens. Und wer weiss, vielleicht wird unsere Geduld belohnt mit dem Klang singender Drähte…ich halte meine Ohren offen.
    heitere Grüsse Britta

  14. Quer sagt:

    Ja, machen wir das, Britta!
    Lieben Gruss zum Novemberende.

  15. Sylvia sagt:

    oh darauf würde ich auch warten, gern, wenn ich nur wüsste…
    ein herzlicher gruß fliegt zu dir
    Sylvia

  16. Szintilla sagt:

    Eine Tram gibt es bei uns schon lange nicht mehr, da würden sich auch Engel schwer tun, etwas zum Singen zu bringen.

    Ich schätze aber, sie würden eine Möglichkeit finden sich bemerkbar zu machen, vorausgesetzt wir sind offen für ihre Ausdrucksweisen.

    Das Bild gefällt mir sehr.

    Liebe Grüße in den Abend,
    Szintilla

  17. Quer sagt:

    Wer an Engel glaubt, wird sie auch sehen. 🙂

    Danke und ebenfalls liebe Abendgrüsse.

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