Die Ketten der Gedanken

Foto Brigitte Fuchs

 

Immer aber ist es so, dass das, was wir in einem Augenblick ungeteilt und ohne Fragen erleben, unverständlich und verwirrt wird, wenn wir es mit den Ketten der Gedanken zu unserem bleibenden Besitze fesseln wollen.

 

 

Robert Musil (1880-1942) österreichischer Schriftsteller und Theater-Kritiker

 

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16 Antworten auf Die Ketten der Gedanken

  1. merlin sagt:

    wenn musil recht hat, wird es schwierig schreibend bleibendes zu schaffen.
    irgendwie schwirrt mir aber im kopf herum, dass gedichte „einmachgläser für augenblicke“ seien. weiss nicht mehr von wem das sein könnte, auf alle fälle hat es mir gut gefallen. und damit würde ja auch etwas festgehalten, konserviert.
    glg. ond e guete tag.

    • Quer sagt:

      Wahrscheinlich spricht Musil von der gar nicht immer leichten Aufgabe, Gedachtes in eine bleibende Form zu bringen.
      Da finde ich die „Einmachgläser für Augenblicke“ geradezu wunderbar.
      Ob man Gedichte aber immer so einfach aufheben, weichkochen und haltbarmachen kann? Schön wärs! :–)
      Dir auch einen Tag mit vielen leichten Augenblicken!

  2. waldviertelleben sagt:

    mit den ketten der gedanken die unangenehmen dinge fesseln zu können – das wäre schön!
    liebmorgengrüše
    ingrid

  3. Quer sagt:

    Genau: Hinter Gitter mit den tristen Vorstellungen!
    Herzlichen Gruss zu dir.

  4. mona lisa sagt:

    Ich muss – gerade im Moment – darauf achten, dass es kein Gedanken-Ketten-Karussell wird.
    Musils Gedanken hast du gut umgesetzt.
    Liebe Morgengrüße – mit Sonnenschein

  5. Quer sagt:

    So geht es mir auch, Mona Lisa.
    Lass uns zwischendurch auch auf andere Gedanken kommen!
    Lieben, sonnigen Gruss zurück.

  6. Britta sagt:

    Was für ein ausdrucksstarkes Bild! Im Moment muss man besonders Acht geben, sich gedanklich nicht allzu sehr fest zu ketten.
    Sonnige und heitere Grüsse Britta

  7. PepeB sagt:

    Genau, etwas Leichtes fliegt einen an, man ahnt mehr als man Worte dafür hat. Und das dann niederzuschreiben, ohne es ZU sehr zu fesseln, oder es sogar in dieser ahnenden Schwebe ausdrücken und vermitteln zu können, ist hohe Kunst.
    Für mich zumindest.
    Liebe Grüße
    Petra

    Und noch dies:
    Nichts ist schwer, bist du nur leicht!
    Mechthild von Magdeburg zugeschrieben …

  8. Quer sagt:

    Wunderbar, deine Erklärung dazu, liebe Petra!
    Ja, das ist Kunst.

    Und auch der Slogan von Mechthild ist beherzigenswert.
    Bleiben wir leicht im erschwerten Alltag!
    Sonnige und zuversichtliche Grüsse .

  9. Szintilla sagt:

    Zu viele Gedanken können auch ungesund sein. Einfach mal kommen und wieder gehen lassen, ohne sie festzuketten oder halten zu wollen. Mit etwas Übung klappt das wunderbar. Zu Beginn wird der Geist protestieren, weil er sich für unglaublich wichtig hält, aber die Kopfstimmen werden immer leiser, wenn das Herz endlich zu Wort kommt und wahrgenommen wird.

    Lieben Gruß
    Szintilla

  10. Gerhard sagt:

    Das sind halt zwei Ebenen, das intuitive und das sprachliche. Außerdem kann man eine Erkenntnis auch zerreden.

    Gruss
    Gerhard

  11. Quer sagt:

    So ist es, Gerhard.
    Danke für den Erkenntnisgewinn.

    Und schönen Retourgruss.

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