Im Oktober

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Kühler wehen nun die Lüfte,
länger sind die Nächte schon,
Käfer, Falter, Blumendüfte
und die Vögel sind davon.

Arm an Blättern steh’n die Äste,
alle hat der Sturm verweht!
Krähen sind die letzten Gäste,
wenn der Bauer pflügt und sät.

Aber Früchte aller Arten,
Äpfel, Nüsse, süss und gut,
pflückt und schüttelt man im Garten,
wenn es nicht der Herbstwind tut.

 

 

Josef Leitgeb (1897-1952) österreichischer Lyriker und Schriftsteller

 

Fotos Brigitte Fuchs

 

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16 Antworten auf Im Oktober

  1. Andrea sagt:

    Ein hübsches Herbstgedicht, perfekt gereimt. Würde gut in ein Almanach passen oder in ein Schullesebuch. Mir fehlt ein wenig ein „zweiter Boden“, bzw. etwas Überraschendes, Spezielles. Mir ist es wohl ein bissl zu „glatt“.

    Wunderschöne Bilder wieder von dir. Du wohnst wirklich in einer schönen Gegend!

    Ein erster Oktobergruß von Andrea

  2. Quer sagt:

    Da gehe ich einig mit dir, Andrea. Das Gedicht ist nett, mehr nicht.
    Aber die herausragenden, richtig guten Gedichte wie „Hälfte des Lebens“ von Hölderlin sind so oft zitiert worden, dass sie jede/r kennt.
    Also suche ich für mein Blog Texte, die nicht in den grossen Kanon gehören.
    Dass sie nicht immer von exzellenter Qualität sind, liegt dann halt „auf der Hand“.
    Man kann sich ja – wie wir jetzt – darüber austauschen. :–)
    Das macht Freude.

    Auch dir einen lieben Oktobergruss.

    • Andrea sagt:

      Ich finde nette Gedichte sowieso auch: nett. 🙂 Und das ist ja nichts Schlechtes! 🙂
      Davon abgesehen ist es eh wirklich gut gereimt. Und man kann ja gerade auch an solchen Beispielen etwas über Unterschiede lernen. ZB zwischen nett und wirklich gut. (Ohne dir schmeicheln zu wollen: man kann zB auch den Unterschied zu Reimgedichten von dir erkennen, in denen eben nicht nur gutes Reimen, sondern auch Lebendigkeit, Überraschendes, Neues, Bewegtes …. den (entscheidenden!) Unterschied zwischen nett und gut ausmachen.)

      Nochmal Gruß, Andrea

  3. merlin sagt:

    schöne stimmungsvolle bilder u. passende zeilen… ach, wirklich schon oktober?! jetzt also definitiv herbst…
    glg. und einen frohen tag dir.

  4. Quer sagt:

    Ja, jetzt ist definitiv Herbst mit Nebelmorgen, mit Schmuddeltagen und mit goldenen Nachmittagsstunden. :–)
    Lass ihn uns geniessen den Oktober!
    Danke und einen frohen Tag auch dir, Merlin!

  5. mano sagt:

    ich habe nach meiner pause noch einiges bei dir nachzulesen, aber dieses „nette“ gedicht gefällt mir sehr gut, es lässt sich so schön laut lesen. die früchte des herbstes habe ich passend dazu auch gerade gepflückt und verarbeitet.
    liebe grüße, der wind wirbelt gerade die blätter herum!
    mano

  6. Quer sagt:

    Das ist schön. Lieben Dank, Mano.
    Hier nieselt es momentan aus dem oktoberfrischen Himmel.
    Einen herzlichen Gruss zu dir.

  7. C Stern sagt:

    Wie ich doch einen Nebelmorgen auch schätzen kann, besonders in den Momenten, wenn sich der Nebel lichtet und die Welt dahinter hervortritt!
    Diese Stimmung wirkt auf mich einladend, die Klarheit und Essenz des Lebens zu ergründen. Das pure Sein tritt da deutlicher in den Vordergrund, wenn die Natur mehr und mehr mit ihrem eigenen Wirken befasst sein darf.
    Eine sehr entspannte Naturstimmung vermitteln mir Deine Fotos!
    Liebe Grüße zum 1. Oktober!
    C Stern

  8. Quer sagt:

    Fein, wie du diese neblige Stimmung beschreibst, C Stern.
    Nebel ist sanft und schön und wird erst gefährlich auf schnell befahrenen Strassen oder wenn er im Gebirge die Orientierung erschwert…
    Ebenfalls liebe Oktobergrüsse zu dir.

  9. Hausfrau Hanna sagt:

    Das Gedicht
    liebe Frau Quer,
    beschreibt in einfachen Worten den Herbst in seinem ganzen Farb- und Stimmungsspektrum. Zusammen mit Ihren Bildern ein ‚Ganzes‘, das bei mir ankommt und mir gefällt! 🙂

    Herzliche Grüsse in den 1.Oktober
    Hausfrau Hanna vom Rheinknie

  10. Quer sagt:

    Ja, so empfinde ich es auch, liebe Hausfrau Hanna. Da sind wir uns also einig.
    Haben Sie einen guten und freudigen Start in den Oktober!
    Und seien Sie herzlich gegrüsst!

  11. Lothar Lange sagt:

    Die Natur beschenkt uns im Herbst, um gut durch den Winter zu kommen, nur bemerken wir es nicht so deutlich, weil’s Supermärkte gibt.
    Ein schönes Herbstgedicht.
    Liebe Grüße!
    Lo

  12. Quer sagt:

    Genau, Lo: Das ist die Crux heutzutage.
    Aber es gibt auch die kleinen Hofläden – wir waren heute in einem – da wird noch saisonal und naturnah produziert und angeboten. Da spürt man den Herbst noch. :–)
    Lieben Dank und frohe Oktobergrüsse zu dir.

  13. Syntaxia sagt:

    So ein feines Herbstgedicht!!
    Die Kühe haben eine tolle Kulisse – hach!

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  14. Quer sagt:

    Das haben sie.

    Lieben Dank und Gruss zu dir, Syntaxia.

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