Sternrisse

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Sternrisse

 

Tonlos diese Spur und monoton der

Morgen nichts Erkennbares weitab weht

Weinerlichkeit über die Milchstrasse

 

Alles altert unzeitgemäss nichts wärmt

nichts hält uns die Stange jede Gabe

ist mild und minderwertig zugleich

 

 

 

Brigitte Fuchs
Aus „Musik von weit her“ Gedichte, edition 8, Zürich 2020

 

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22 Antworten auf Sternrisse

  1. rosadora sagt:

    mild und minderwertig zugleich…
    ich mache mir meine gedanken
    die weinerlichkeit ist auf die erde gefallen
    wie aus allen wolken
    als hättest du dieses szenario im voraus geahnt
    nun haben wir den (sternen)salat…
    ich will keinen krieg
    nicht ein zweitesmal!!!!
    rosadora

  2. Quer sagt:

    Ja, Rosadora, Krieg ist grausam. Das kann nur ein Wahnsinniger wollen.
    Und ja, vielleicht hat man dieses Grauen schon länger geahnt und gefürchtet und kann dennoch nicht fassen, dass es nun da ist.
    Einen sehr traurigen Gruss zu dir.

  3. merlin sagt:

    eindrückliche zeilen und zum zeitgeschehen passend.
    hoffen auf eine wende bleibt die einzige option.
    glg. in den tag.

  4. Quer sagt:

    Ich glaube, diese Hoffnung zerschlägt sich gerade elendiglich.
    Aber vielleicht geschieht ja ein Wunder…
    Sei herzlich gegrüsst!

  5. ingrid sagt:

    auf eine nacht folgt immer ein tag.
    liebe grüße
    ingrid

  6. Eva sagt:

    Irgendwann vorletztes Jahr schrieb ich in mein Tagebuch:
    Wir werden uns an diese Zeit vielleicht bald als an „die Vorkriegszeit“ erinnern.

    Traurige Grüße von Eva

  7. Britta sagt:

    Eindrucksvoll und so passend. Nichts Erkennbares, nichts hält uns die Stange – das trifft es leider sehr gut!
    Möge dir die Sonne heute ein bisschen Wärme geben!
    Herzliche Grüsse Britta

  8. sylvia sagt:

    ich las: müd und minderwertig zugleich.
    seltsam. deine worte berühren mich, aber
    ich weiss noch nicht, wie. immer möchte man
    etwas tun und weiss doch: es ist müd. angesichts.
    aber jede bewegung zum leben führt raus. aus dem
    „müd“. und sei’s nur ein packerl. minderwertig find ichs nicht.
    stärkt mich und vielleicht die/den, ders kriegt? hält die stange?
    lieber nachdenklicher gruß
    Sylvia

    • Quer sagt:

      Ja, versuchen muss man alles und jedes. Und auch die kleinste Geste hilft.
      Was uns vielleicht minderwertig vorkommt, hat immerhin symbolische Kraft.
      Hab Dank, Sylvia, und sei lieb gegrüsst!

  9. mona lisa sagt:

    Zumindest nichts Erkennbares,
    das Anlass zu konkreter Hoffnung auf Veränderung in Richtung Frieden gibt.
    Ich will keinen Krieg!!!
    Menschen, die kriegerische Auseinandersetzungen anfangen, sind für mich aus der Zeit gefallen.
    Herzliche Grüße – der Tag beginnt hier heute schon sonnig.

  10. Quer sagt:

    Ich bin ganz deiner Meinung, Mona Lisa.
    Für mich sind solche Aggressoren Unmenschen – auch dem eigenen Volk gegenüber.
    Ebenfalls herzliche Grüsse in den sonnigen Tag.

  11. Roswitha sagt:

    dieser text macht mich etwas traurig, ich spüre es nach. dann hoffe ich, die risse heilen wieder, weil es immer wandel gibt. hoffentlich bald ändert sich etwas in der ukraine, und trotzdem unermessliches leid. wir müssen alle lernen. lieben gruss, roswitha

    • Quer sagt:

      Auch ich bin sehr traurig, Roswitha.
      Der Text ist ja nicht aus aktuellem Anlass entstanden, sondern viel früher, aber ein wenig vermag er die momentane Stimmung doch anzutönen.
      Lieben Gruss zurück.

  12. PepeB sagt:

    Deine Zeilen treffen die derzeitige Stimmung, empfindungsprophetisch ist das, könnte man sagen.
    Ich habe gestern über eine Zeile aus Goethes Faust nachdenken müssen:
    „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“ Setzt bei schlimmen Ereignissen nicht immer die Gegenkraft ein?
    Fragt mal so und beobachtet weiter
    Petra

    • Quer sagt:

      Danke, Petra.
      Meiner Meinung nach könnte der Goethesatz auch umgekehrt lauten.
      Denn wie soll aus Bösem Gutes erwachsen. (Es sei denn, dass die guten Kräfte durch das Böse erst recht mobilisiert werden…)
      Hoffen wir auf diese entschlossene und wirksame Gegenkraft!
      Herzlichen Gruss.

  13. Gerhard sagt:

    Ja, dunkel ist diese Zeit!
    Selbst das atmen fällt schwer.
    Liebe Grüße Gerhard

  14. Quer sagt:

    Du sagst es, Gerhard.
    Die Welt ist nicht mehr die gleiche. Das tut weh.
    Lieben Gruss auch.

  15. Sonja sagt:

    Wer oder was könnte uns die Stange halten?
    Irgendwo müssten die Gebotsschilder für immerwährende Friedenstage sein…
    Gruß von Sonja

  16. Quer sagt:

    Solche Stangen gibt es in diesem Krieg leider nicht.
    Es seien denn jene der Hilfsbereitschaft für die Flüchtenden in den umliegenden Natostaaten.
    Und Frieden rückt mit jedem weiteren Kriegstag in unerreichbarere Ferne.
    Lieben Retourgruss zu dir.

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