All das Zeugs

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Auch ich war immer daheim, grub, krautete, stocherte, handhabte die Giesskanne, besah alles, was wuchs, tatgtäglich genau und bin
daher mit jeder Rose, mit jedem Kohlkopf, mit jeder Gurke intim bekannt geworden. Eine etwas beschränkte Welt, so scheint’s. Und doch, wenn man’s recht erwägt, ist all das Zeugs, von dem jedes einzelne unendlich und unergründlich ist, nicht weniger bemerkenswert, als Alpen und Meer, als Japan und China.

 

Wilhelm Busch (1832-1908) deutscher Zeichner, Maler, Dichter und Schriftsteller
Der Text entstammt einem Brief aus dem Jahre 1896 an Johanna Keßler

 

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28 Antworten auf All das Zeugs

  1. rosadora sagt:

    nein, nicht weniger bedeutend und bemerkenswert
    im gegenteil
    natur ist unergründlich und unerschöpflich
    und erfreut mit wundersamen vorkommnissen
    überrascht – immer wieder…
    rosadora
    einen frohen tag dir

  2. Andrea sagt:

    Ach, da spricht Wilhelm Busch mir ja direkt aus dem Herzen!!! 🙂
    So ein schönes und für mich grad heute besonders passendes Zitat, weil es heute ja wieder raus in die Natur, in den Garten geht! 🙂

    Liebe Grüße von Gärtnerin zu Gärtnerin,
    Andrea

  3. Quer sagt:

    Schön, wenn es so gut passt. :–)
    Ich habe bisher vor allem die gereimten Gedichte von Busch gekannt.
    Seine Art des Briefeschreibens war mir neu.

    Lieben Gruss von Garten zu Garten.
    (Der abgebildete ist allerdings nicht meiner, sondern der Klostergarten in Wettingen.)

  4. merlin sagt:

    wirklich ein bemerkenswerter gedanke.
    wenn man augen für die kleinen und grossen dinge in der natur hat, stimmt schon ganz vieles im leben 🙂
    glg. und einen frohen tag dir.

  5. C Stern sagt:

    Wo wäre ich ohne all das Zeugs? Es sind genau diese Vielfalt und diese Buntheit in Form, Farbe und Art, deren Auftreten niemals ein Zuviel erfahren könnte.
    All diese Pracht ist es, die mich jeden Morgen erfreut und mich jeden Abend wieder erdet, wenn des Tages Mühen mir den Kopf angefüllt haben.
    Hab Dank für so einen schönen Morgengruß! 🙏

  6. Quer sagt:

    Gern geschehen, C Stern.
    Ich bin auch immer wieder froh und dankbar um die Vielfalt in unmittelbarer Nähe.
    Einen lieben Morgengruss zurück.

  7. Eva sagt:

    Zu Buschs Zeiten begann man zu wissen, wie unendlich alle Natur in Wahrheit ist, ob man ihr hinaus ins Weite oder hinein ins Innere folgt. Und seitdem kam noch die sub-atomare Ebene dazu, da wird es anscheinend erst richtig kraus für das menschliche und vorallem mein kleines Hirn. Ich bleibe derweilen bei meinen Blümchen und Gurken. 🙂

    Liebe Grüße von Eva

  8. Quer sagt:

    Ja, die verschiedenen Meta-Ebenen können einen schon verwirren.
    Ich bleibe auch gerne in meiner kleinen, vertrauten, überschaubaren Welt.
    Grüss dich, Eva, und hab Dank!

  9. Valentina sagt:

    Der Blick auf das Kleine macht die Aufmerksamkeit gross.
    Grosse Gedanken von Wilhelm Busch, die die Freude am unmittelbaren wunderbaren Geschehen ums Haus noch mehr bewusst machen.
    Herzlichen Gruss in den Frühlingssonnentag!

  10. Quer sagt:

    Genau, Valentina. Busch bringt es auf den Punkt, was wir ebenso empfinden.
    Die Wunder der Natur sind in den kleinsten Dingen genauso erlebbar wie in den grossen Naturereignissen.
    Lieben Dank und Gruss zu dir.
    Geniessen wir den prächtigen Frühlingstag!

  11. Mona Lisa sagt:

    Mein Garten und ab und zu das Meer –
    das ist meine favorisierte Mischung für Unergründliche und Unendliche 😉
    Herzliche Grüße

  12. Quer sagt:

    Ganz richtig: Das Meer ist natürlich auch wunderbar – wenigstens ab und zu… :–)

    Herzlichen Gruss meinerseits.

  13. Britta sagt:

    Schön, wenn man so gerne zu Hause ist. Und ja, im eigenen Garten gibt es viel zu entdecken und staunen. Ich mag aber auch die grosse weite Welt. Die Sehnsucht nach der Weite des Meeres, nach anderen Kulturen und Landschaften… Ich hab zwei Herzen in der Brust…
    Heitere Grüsse Britta

  14. Quer sagt:

    Das sah bei mir früher auch etwas anders aus, Britta.
    Die Entdeckerlust ist ja auch etwas Feines.
    Lass nur fröhlich beides zu! :–)
    Und sei lieb gegrüsst!

  15. Wolfgang aus Greifswald sagt:

    … und gerade in dieser Zeit, in der in der großen, weiten Welt so viel aus den Fugen gerät, ist so ein kleines Refugium um so wichtiger, eine kleine Welt, bei der wir selbst noch den Einfluß haben, diese in Ordnung zu halten, wo so Vieles in Unordnung zu sein scheint. So bin ich für die Tatsache dankbar, daß ich viele schöne Orte dieser Welt habe anschauen dürfen, als das noch ging. Nun geht es nicht mehr und ich darf mich um „meine“ 25 Rotbuchen, Schafe, Esel, Rehe in meinem näheren Umfeld kümmern und erfreue mich an den täglichen Dingen in der Nähe, blühende Anemonen, austreibende Bäume, die Wolkenbilder hier an der pommerschen Küste, die Hortensien und den Ginkgo auf dem Hof, sowie die auch dort wohnenden Spatzen und Meisen, Rotkehlchen und Zaunkönige. Sei und bleib behütet!
    Lieben Gruß aus dem Land am Meer.
    P.S. (Pommern ist die ursprünglich slawisch besiedelte Region an der südlichen und südöstlichen Ostsee, die im Polnischen „po morze“ = „am Meer“ heißt.)

  16. Quer sagt:

    Deine Schilderungen, Wolfgang, bringen uns deine pommersche Umgebeung am Meer wunderbar nahe. Sie scheint voller Schönheit und Poesie zu sein.
    Dass du, wie ich früher auch, Bekanntschaft mit vielen anderen Orten auf der Welt machten durftest, fliesst wohl als farbige, bereichernde Ergänzung in die Gegebenheiten vor Ort mit ein.
    Ich bedanke mich herzlich bei dir für diesen schönen und interessanten Beitrag.
    Und grüsse freundlich zurück.

  17. Hausfrau Hanna sagt:

    Wie sehr mir,
    liebe Frau Quersatzein,
    Wilhelm Buschs Gedanken gefallen und zusagen!

    Vielleicht liegt genau in einer gewissen Beschränkung die grösste Fülle…

    Danke für den anregenden Beitrag und einen herzlichen Gruss
    Hausfrau Hanna

  18. Quer sagt:

    Das sehe ich wie Sie, liebe Hausfrau Hanna.

    Fein, dass Sie die Zeilen von Busch ebenso ansprechen.
    Haben Sie einen guten Tag! Und seien Sie lieb gegrüsst!

  19. Sonja sagt:

    Gern wüsste ich, was „krauten“ ist…In Kräutern wühlen oder Kraut anpflanzen vielleicht.
    Grüße der sonnigen Art von Sonja

  20. Quer sagt:

    Das stelle ich mir genauso vor wie du, Sonja:
    in „Kraut und Rüben“ hantieren. :–)
    Sonnige Grüsse auch zu dir.

  21. PepeB sagt:

    Einen Blick und die Liebe für andere Lebenswelten, die unseren gleichberechtigt sind, beginnt im Garten (oder sogar schon bei jedem kleinen Flecken Natur)
    findet Petra und schließt sich Wilhelm Busch Gedankengängen voll und ganz an …

  22. Quer sagt:

    Ja, schon ein kleines Fleckchen Natur kann glücklich machen.
    Einen frohen Abendgruss zu dir, Petra.

  23. seelenruhig sagt:

    … die Gießkanne handhaben“ – diesen Ausdruck werde ich fortan benutzen. In Gedenken an Wilhelm Busch 😉

  24. Quer sagt:

    Der Ausdruck gefällt mir auch gut, Ellen. :–)
    Lieben Gruss.

  25. mano sagt:

    wäre das meer noch in der nähe meines gartens, würde ich herrn busch völlig zustimmen! aber so zieht mich die sehnsucht doch immer wieder in die ferne. allerdings nur in die nähere, japan schau ich mir lieber in dokumentationen an ;)!
    frische morgengrüße
    mano

  26. Quer sagt:

    Stimmt, Mano. Auch hier schwappt das Meer leider nicht bis in die Nähe.
    Also zieht es uns hie und da über die Alpen oder gen Norden, um das Meeresrauschen auch mal hautnah zu erleben. :–)
    Einen herzlichen Heutegruss zu dir.

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