Allerseelen

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Stell‘ auf den Tisch die duftenden Reseden,
Die letzten roten Astern trag‘ herbei
Und lass uns wieder von der Liebe reden
Wie einst im Mai.

Gib mir die Hand, dass ich sie heimlich drücke,
Und wenn man’s sieht, mir ist es einerlei;
Gib mir nur einen deiner süssen Blicke
Wie einst im Mai.

Es blüht und funkelt heut‘ auf jedem Grabe,
Ein Tag im Jahre ist den Toten frei;
Komm‘ an mein Herz, dass ich dich wieder habe,
Wie einst im Mai.

 

Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812-1864) österreichischer Jurist und Dichter

 

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24 Antworten auf Allerseelen

  1. merlin sagt:

    verlorenes oder verwirktes lässt sich nicht immer zurückholen.
    das mahnt an, zu schätzen und zu geniessen, wenn alles noch da ist.
    herzliche morgengrüsse zu dir.

  2. Quer sagt:

    So ist die Realität.
    Freuen wir uns an dem, was wir haben und lieben!
    Dir einen guten Tag und zufriedene Grüsse.

  3. mona lisa sagt:

    Ich höre sofort Angela Winkler diese Zeilen singen –
    in ihrer unnachahmlichen Art.
    Danke für diese Erinnerung, werde es mir heute noch einmal „zu Gemüte führen“
    Herzliche Grüße

  4. Quer sagt:

    Oh, das kenne ich nicht – vielleicht muss ich mal im allwissenden Netz eine Hörprobe nehmen…
    Dir einen gefreuten Tag!
    Sei lieb gegrüsst!

  5. Anna-Lena sagt:

    Was wären wir ohne die Liebe!?
    Du erinnerst auf zauberhafte Weise an sie.

    Herzliche Grüße dir,
    Anna-Lena

  6. C Stern sagt:

    Viel wichtiger als Blumen am Grabe sind wohl die Blumen der Achtsamkeit, Wertschätzung und Liebe, die wir einander während unseres Hierseins schenken können.
    Manchmal jedoch ist es nicht möglich, diese Wege zueinander zu gehen. Dann sollte man darauf achten, seinen Frieden damit zu finden.
    Liebe Grüße!

  7. PepeB sagt:

    Oh, eine überraschende Wende am Schluss.
    Aber eine berührende Erinnerungs-Ode.
    Liebe Grüße
    Petra

  8. finbar sagt:

    Schöne, liebeströstende Zeilen
    zu Allerseelen, zum Verweilen …
    dankeschön dafür und auch
    für die feinen Blumen im Bilde 🙂
    HG vom Lu

  9. Quer sagt:

    Gern geschehen, lieber Lu.
    Hab ebenfalls Dank und sei lieb gegrüsst!

  10. Gerhard sagt:

    Was ehemals so innig war
    Kann doch nicht einfach
    Vergessen sein
    Wie Schall und Rauch!
    Das wäre schlimm!

    Liebe Grüße Gerhard

  11. Quer sagt:

    Stimmt: Schöne Begegnungen und Gefühle bleiben unvergessen.
    Und das ist gut so.

    Lieben Gruss zurück.

  12. Britta sagt:

    Die große Liebe zu verlieren ist ein grosser Einschnitt. Tragen wir ihr Sorge, solange sie noch blüht.
    Heitere Grüsse Britta

  13. bruni8wortbehagen sagt:

    Was für ein wunderschönes inniges Gedicht für die,
    die von uns gehen mußten, liebe Brigitte.
    Ein Friedhof, sonnig und hell, kann ein friedvoller tröstender Ort sein.
    So sah ich den Friedhof, als ich ihn an der Hand meiner Oma besuchte
    und was für ein tiefe Trauer muß in ihr gewesen sein… Doch sie klagte nicht, sie hielt mich nur ganz fest an ihrer Hand.
    Im Gräbchen, vor dem wir standen, lag ihr jüngstes Kind, zwei Jahre vor meiner Geburt an Diphterie gestorben. Sechs Jahre durfte die kleine Brunhilde nur werden.
    Ganz herzlich, Bruni

  14. Quer sagt:

    Ach ja, Bruni, früher war die Sterblichkeit bei Kindern um ein Vielfaches höher.
    Da mussten Eltern und Grosseltern wahrlich tapfer sein.
    Schön, deine sowohl traurigen als auch stärkenden Erinnerungen an deine Oma.
    Danke fürs Teilen und lieben Gruss.

  15. Sonja sagt:

    Ein feines Poem!
    Noch leben wir, das alte Paar – und drücken uns oft die Hand, nicht heimlich, sondern einfach so als gegenseitige Liebesbestätigung…
    Gruß von Sonja

  16. Quer sagt:

    So geht es uns als altes Paar auch, Sonja.
    Noch können wir uns real die Liebe bezeugen mit Blicken, Gesten, Worten…
    Das ist ein Geschenk!
    Lieben Abendgruss.

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