Amors Klage

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Sonst, wenn mir vom Bogen
goldene Pfeile flogen,
ach, wie heiss und wahr
liebte sich ein Paar!
Noch sind alle Herzen
rasch zum Minnesscherzen,
aber laulich kalt,
treulos, oh wie bald!
Mich ergreift Entsetzen.
Menschen, euch ergetzen
unstet von Natur
meine Flügel nur.

 

 

Friedrich Haug (1761-1829) deutscher Schriftsteller, Redakteur und Übersetzer

 

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12 Antworten auf Amors Klage

  1. Gerhard sagt:

    Unstet die Menschennatur
    In vielen Dingen
    Doch stetes unstetsein
    Ist zerstörend.
    Liebe Grüße Gerhard

  2. Quer sagt:

    Da gebe ich dir recht.
    Das stete Unstete ermüdet und entkräftet.
    Streben wir etwas Konstanz an! :–)
    Lieben Morgengruss.

  3. Andrea sagt:

    eine ungewöhnlich ins wort gebrachte klage des liebesgottes über die menschen, denen der rasche wechsel das wichtigste in der liebe zu sein scheint.

    .. und eines der beispiele, dass die klagen über den verfall der werte ein fixer bestandteil jeder epoche sind. :)) die „gute alte zeit“ gibt es halt immer nur als idee der neuen zeit! 🙂

    liebe grüße, andrea

  4. Quer sagt:

    So ist es wohl. :–)
    Die Klagen unserer Epoche ähneln den früheren.
    Man hat so oft das Gefühl, Werte und ethische Grundsätze unwiederbringlich zu verlieren…

    Danke, Andrea, und lieben Gruss ins Wochenende.

  5. merlin sagt:

    was amor wohl von tinder & co. hält?
    wird er durch solche apps überflüssig?
    hmm….vielleicht kommt ihm das ja entgegen u. er geniesst das rentnerdasein 😉
    einen herzlichen morgengruss zu dir 🙂

  6. Quer sagt:

    Eine witzige Vorstellung, Merlin: Amor in Rente dank Tinder und Co. :–)
    Na ja, wo die Liebe hinfällt, ist es ihr wohl egal, wer sie da hinschoss oder hinzappte. 🙂
    Und für alles Weitere sind eh die „Getroffenen“ zuständig…
    Dir einen frohen Tag und lieben Gruss.

  7. Roswitha sagt:

    der arme amor, seine tätigkeit wurde an fremdfirmen vergeben. ob die seine arbeit so können, sei dahingestellt. und jetzt ist er auch noch hinter gitter, der arme. romantischer war jedenfalls sein tun, und der ausgang ist immer ungewiß… angenehmen sonntag wünscht dir, liebe brigitte, roswitha

  8. Quer sagt:

    Ja, der arme, kleine Kerl musste arg Federn lassen… :–)
    Merci, Roswitha.
    Hab auch ein erfreuliches Wochenende!

  9. Sonja sagt:

    Wie heiß und wahr
    liebte sich ein Paar,
    das waren Zeiten…
    Gruß von Sonja

  10. Quer sagt:

    Tja, tempi passati. :–)
    Lieben Gruss.

  11. mona lisa sagt:

    „Laulich kalt“ – welch eine Wortkombination!
    Bereit für die Liebe sind die meisten sicher nicht,
    ihnen reichen die (Schmetterlings) Flügel des Verliebtseins und die damit verbundenen Gefühle.
    Herzliche Grüße

  12. Quer sagt:

    Genau das ist wahrscheinlich die Crux. :–)
    Sei auch herzlich gegrüsst, Mona Lisa.

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