Archiv des Autors: Quer

Wenn ich verstimmt bin

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Wenn ich verstimmt bin, betrachte ich die Rücken meiner Bücher. Erst scheint mir, als ob mir keines etwas zu sagen haben könnte. Wenn ich aber den Mut habe, eines aufzuschlagen, und die Ausdauer, zwanzig Seiten darin zu lesen, dann stellt sich bei mir das Interesse ein. Wenn man missgestimmt ist, soll man nicht über sich selbst nachgrübeln.

 

Stendhal, eigentlich Marie-Henri Beyle (1783-1842) französischer Schriftsteller

 

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Das Gold der Tage

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Wir können über vieles fluchen

wie Nebel, Kälte, Weltgeschehen.

Wir können auch das Schöne sehen

und froh das Gold der Tage suchen.

 

 

Brigitte Fuchs

 

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Es kommt darauf an …

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Es kommt darauf an, sich von anderen zu unterscheiden;
ein Engel im Himmel fällt niemandem auf.

 

 

George Bernard Shaw (1856-1950) irischer Schriftsteller, Dramatiker, Satiriker und Nobelpreisträger

 

Foto Brigitte Fuchs

 

Und hier noch der grösste Vollmond dieses Jahres, wie wir ihn gestern gegen Abend zu sehen bekamen:

 

Foto Brigitte Fuchs

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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Herbstliches Spiel

Fotos Brigitte Fuchs: Heiternplatz Zofingen

 

 

Herbstliches Spiel

 

Der Herbst spielt eine Partie «Mensch

ärgere dich nicht» mit den Brunnen der Stadt

platziert da und dort seine Hütchen rückt

jeden Tag ein paar Felder weiter immer sind

seine Figuren im Vormarsch manchmal würfelt

der Wind mit rückt die Partie zurecht schickt

die Konkurrenten zurück an den Start

 

 

Brigitte Fuchs

 

Foto Brigitte Fuchs: Brunnen auf dem Heiternplatz Zofingen

 

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Ich bin der Wald

 

Ich bin der Wald
Ich bin uralt
Ich hege den Hirsch
Ich hege das Reh
Ich schütz Euch vor Sturm
Ich schütz Euch vor Schnee
Ich wehre dem Frost

 

 

Ich wahre die Quelle
Ich hüte die Scholle
Bin immer zur Stelle
Ich bau Euch das Haus
Ich heiz Euch den Herd
Drum ihr Menschen
Haltet mich wert!

 

Unbekannt: Inschrift an einem niedersächsischen Forsthaus aus dem 17. Jahrhundert

 

Alle Fotos Brigitte Fuchs: Tierpark auf dem Heitern in Zofingen

 

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Novemberpflanzen

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

November ist ins Land gezogen,
doch, dass er bleich ist, wär gelogen.

Noch stehn die Pflanzen bunt und reich
im Garten und am nahen Teich.
Sie scheinen fröhlich auszuharren,
ganz ohne Furcht vor kältestarren
und eisigen Novembertagen.
Man hört kein Murren oder Klagen.

Wenn dann der Frost kommt über Nacht,
ergeben sie sich willig, sacht.

 

Brigitte Fuchs

 

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Unsichtbare Kraft

Foto Brigitte Fuchs: Wasserschloss Hallwyl

 

 

Unsichtbare Kraft der Toten, der Seelen.
Der Fährmann sieht sie nicht, aber sie beschweren den Kahn.

 

Wilhelm Busch (1832-1908) deutscher Zeichner, Maler, Dichter und Schriftsteller

 

 

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Erster November

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Da draussen ist frühe Nebelnacht,
Die hat den Tag um Stunden bestohlen,
Hat aus den Fenstern Laternen gemacht.
Ich möchte mir den Mond herholen,
Dass ich einen hätt‘, der ewig lacht,
Denn die Nacht ist wie ein schwarzes Bett.
Dort hat der Tod, wie auf Lagern aus Kohlen,
Gedankenlos als Dieb seine Ruhestätt‘.
Weiss nicht, ist die Stadt draussen klein oder gross,
Ob Menschen drin hausen, oder bin ich allein,
Denn ein jeder Tag schwarz wie der Fluss fortfloss,
Und beklagt gingen viele zur Nacht hinein.
Auch Vater und Mutter haben gefragt,
Und niemandem wurde der Weg gesagt.
Auch Vater und Mutter wurden zu Stein,
Ein Stein, der sich über dem Grabe schloss.
Drauf lese ich heut‘ ihre Namen bloss,
Nur noch die Namen sind beide mein.
Woher sie kamen, wohin sie gingen, –
Ich kann die Nacht nicht zum Reden zwingen.

 

Max Dauthendey (1867-1918) deutscher Dichter und Maler

 

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Oktober geht

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Oktober geht zur Neige,
es lichten sich die Zweige.

Es leuchten Kürbislichter
und kindliche Gesichter.

Mit Spuk und mit Geklingel
steh’n vor der Türe Schlingel.

Sie fordern Sauer-Süsses ein.
Wir stossen an mit etwas Wein.

Schon morgen wird November sein.

 

Brigitte Fuchs

 

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Leuchtende Tage – vier Mal Konfuzius

Fotos Brigitte Fuchs

 

Es ist nicht wichtig, wie langsam du gehst, sofern du nicht stehen bleibst.

Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben.

Das Entscheidende am Wissen ist, dass man es beherzigt und anwendet.

Leuchtende Tage, nicht weinen, dass sie vorüber. Lächeln, dass sie gewesen!

 

Konfuzius (551-479 v. Chr.) chinesischer Lehrer, Politiker und Philosoph

 

 

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