Banaler Befund

Foto Brigitte Fuchs: Dürrenäsch/Kanton Aargau

 

 

Man mache sich nichts vor da ist nie
genug von dem da was uns die
Entscheidung brächte das Leben
lässt sich wunderbar vergeuden als
machte man just einen Winter- oder
Frühjahrsschlaf und käme verjüngt
wieder zurück zum Mittagstisch wo
waren wir gleich stehen geblieben
mein Lieber bei dieser Schwalbe und
diesem halben Sommer ja es ist schön
an das alles zu denken ohne Not

 

 

Brigitte Fuchs
Aus „Musik von weit her“, Gedichte, edition 8, Zürich 2020

 

Foto Brigitte Fuchs: Dürrenäsch/AG

 

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22 Antworten auf Banaler Befund

  1. piri sagt:

    So schön, liebe Brigitte, das gefällt mir. Liest sich hoffnungsvoll für mich und damit starte ich in den Tag.

  2. Quer sagt:

    Das freut mich, Piri.
    Ja, dieses Hoffnungsfrohe war sicher mit dabei beim Schreiben.
    Hab einen guten Tag!

  3. mona lisa sagt:

    Gefühlt ist es tatsächlich nur ein halber Sommer,
    hoffe nicht, dass er sich schon für dieses Jahr verabschiedet hat.
    Grüße dich hoffnungsvoll 😉

  4. Quer sagt:

    Ein wenig Sommer wird uns hoffentlich noch bevorstehen.
    Ziemlich zuversichtlichen Retourgruss zu dir, Mona Lisa.

  5. Eva sagt:

    Gelassenheit, sich gleiten und bei der Hand nehmen lassen – das, glaube ich, ist es. Ich preise diese Vergeudung, die den Blick öffnet.

    Liebe Grüße von Eva

  6. Quer sagt:

    Da bin ich ganz bei dir, Eva.

    Herzlichen Gruss.

  7. Valentina sagt:

    Mir gefallen deine Worte, wie sie sich aneinander reihen und das unbekümmerte Dahinleben ohne Not
    aufs Vortrefflichste beschreiben.
    Die kultivierte Landschaft passt sehr dazu.
    Einen herzlichen Gruss!

  8. Gerhard sagt:

    Das Leben lässt sich wunderbar vergeuden

    So ist das. Gerade im Nachhinein denkt man sich das oft

    Liebe Grüsse
    Gerhard

  9. Quer sagt:

    Genau, Gerhard: Ein bisschen Verschwendung oder gar Vergeudung darf auch mal sein… :–)

    Einen lieben Gruss zu dir.

  10. PepeB sagt:

    Auch Entscheidungen dürfen reifen, bis dahin ein Dahingleiten und es nehmen dürfen, wie es kommt – ohne Not, das ist ja auch ein Geschenk.
    Wie Deine Zeilen, liebe Brigitte!
    Liebe Grüße
    Petra

  11. Quer sagt:

    Wie schön und treffend du das umschreibst, Petra!
    Danke und liebe Grüsse.

  12. Andrea sagt:

    ein schönes, ein friedliches gedicht im wissen, dass dieses schöne und friedliche nicht selbstverständlich ist, was formal im „halben sommer“, aber auch im konjunktiv seine entsprechung findet. eine entscheidung muss nicht getroffen werden und das nicht nur, weil es diese klaren, eindeutigen entscheidungen nie geben wird, sondern auch, weil sie (jetzt, für uns) nicht not-wendig sind: wir sind ohne not.

    liebe grüße, andrea

    • Quer sagt:

      Danke für die fachkundige Gedicht-Analyse, Andrea.
      Ja, selbstverständlich ist nichts, schon gar nicht, dass wir ohne Not sind…
      Einen lieben Gruss zu dir.

  13. merlin sagt:

    banale befunde geben boden.
    die nüchternheit, die daraus entsteht, lässt uns gelassen in die zukunft schreiten.
    das bringst du mit deinen zeilen schön zum ausdruck 🙂
    einen leichten und frohen tag dir und glg.

    • Quer sagt:

      Dein Zugang zum Gedicht gefällt mir, Merlin.
      Jawohl: Schreiten wir gelassen voran, wie und wo immer es geht! :–)
      Vielen Dank und auch dir einen beschwingten Tag!

  14. Hausfrau Hanna sagt:

    ‚An das alles zu denken‘,
    liebe Frau Quersatzein,
    ‚ohne Not‘.
    Was keine Banalität ist, sondern etwas, was uns gut tut/täte.
    Mit einem Danke für die zum Denken anregenden Zeilen und Bilder aus dem Nachbarkanton sowie einem herzlichen Gruss
    Hausfrau Hanna

  15. Quer sagt:

    Gern geschehen, liebe Hausfrau Hanna.
    Manchmal schwingen wir uns ganz bewusst über die Banalität hinaus beim Denken oder beim freudig-dankbaren Empfinden.
    Ihre Grüsse erwidere ich herzlich.

  16. Sonja sagt:

    Das Leben lässt sich wunderbar vergeuden…cool…das mache ich jetzt, werfe mich hin in die Polster, warme Decke drüber und …
    Liebe Grüße von Sonja

  17. Quer sagt:

    Ja, mach das, Sonja!
    Ich bin auch dabei, zumal es heute draussen nicht sehr einladend aussieht…
    Fröhliche Stubenhockergrüsse zu dir.

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