Das stille Örtchen

Fotos Brigitte Fuchs: Toiletten-Häuschen von Kompotoi mit Sägemehl (-spülung), Mikroorganismen und Biokohle,
gesehen im Raum Lenzburg

 

Immerfort

Das Sonnenstäubchen fern im Raume,
Das Tröpfchen, das im Grase blinkt,
Das dürre Blättchen, das vom Baume
Im Hauch des Windes niedersinkt –

Ein jedes wirkt an seinem Örtchen
Still weiter, wie es muss und mag,
Ja, selbst ein leises Flüsterwörtchen
Klingt fort bis an den jüngsten Tag.

 

 

Wilhelm Busch (1832-1908) deutscher Dichter, Maler und Zeichner
Aus „Schein und Sein“

 

Dieser Beitrag wurde unter Bilder, Gedichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

16 Antworten auf Das stille Örtchen

  1. Eva sagt:

    Wie gut Wilhelm Busch um diese Dinge wußte …
    In meiner Kindheit bei meinen Verwandten war das stille Örtchen im Kuhstall, und da hatte es vollkommen richtig seinen Platz.

    Liebe Grüße von
    Eva

  2. Quer sagt:

    Auch in meiner Kindheit, liebe Eva, gab es zu Anfang noch ein Aussenklo ohne fliessendes Wasser für die Spülung.
    Heute kann man sich sowas gar nicht mehr vorstellen.
    Ob dieses stille Örtchen mit den Sägespänen sich bewährt, wird sich zeigen. Benutzt habe ich es jedenfalls (noch) nicht. :–)

    Einen lieben (sonnigen!) Gruss zu dir.

  3. merlin sagt:

    da hast du ja eine richtige trouvaille gemacht!
    vielleicht setzt dorthin ein geschäfte-verrichten-tourismus ein 😉
    einen vergnüglichen tag dir!
    glg. durch die (noch) scheuen aufhellungen 🙂

  4. Quer sagt:

    Hi, hi, du meinst quasi den „Tag der offenen Klotür“? :–)
    Tja, wer weiss…
    Und über die auch hier noch schüchternen wettertechnischen Aufhellungen freue ich mich natürlich sehr.
    Hab ebenfalls einen vergnügten Tag!

  5. Gerhard sagt:

    So hat alles Gewicht und trägt zum großen Orchester bei.

    Lieben Gruß
    Gerhard

  6. Quer sagt:

    Schöner könnte man es nicht sagen. :–)

    Sei auch lieb gegrüsst!

  7. Hausfrau Hanna sagt:

    Ein schön gebautes,
    liebe Frau Quer,
    und nachhaltiges, stilles Örtchen, das ganz ohne Wasserverbrauch auskommt.
    Mit Sägemehl zu spülen, das hätte meinen Schreinervater sehr gefreut 🙂

    Mit einem herzlichen Gruss in den Freitag
    Hausfrau Hanna

    • Quer sagt:

      Es soll sich hier um einen Neuheit handeln. Die Idee und Umsetzung haben mir auch imponiert, ob sich das Häuschen bewährt, wird man sehen.
      Wenn Sägemehl zur Nachhaltigkeit beiträgt, wunderbar!

      Einen ebenfalls herzlichen Gruss zu Ihnen.

  8. mona lisa sagt:

    Moderne Variante des „Plumpsklos mit zugeschnittenen Zeitungsseiten“ 😉
    da kommen bei mir keine nostalgischen Gefühle auf –
    dennoch ein Beitrag zum Schmunzeln.
    Herzliche Grüße

  9. Roswitha sagt:

    es ginge prima so, hätten wir nicht diverse chemie in uns, die ausgeschieden wird. mir gefällt der text von wilhelm busch besser. an das plumpsklo in der schule 1955 habe ich nur schreckliche erinnerungen. und der wasserhahn war auf dem hof in dieser alten schule, das war fortschritt.

  10. Quer sagt:

    Ja klar, Roswitha, der moderne, komplexe Mensch ist kein naturbelassenes Wesen mehr.
    Und Wilhelm Busch sprach bei seinem Poem bestimmt kein „stilles Örtchen“ an, sondern das Kleine, Unscheinbare an sich…
    Vergessen wir die Unannehmlichkeiten der Jugendjahre! Es gibt genug Schönes aus jener Zeit. :–)

  11. Gundel Wismar sagt:

    Aha. Also das erwartet uns in der schönen neuen, nachhaltigen Zeit. Da sitzt dann bestimmt auch mal eine Fliege drauf. Oder auch zwei..
    Lieber Gundelgruß (;👒

  12. Quer sagt:

    Aber ja doch: Das ist das Eldorado für Fliegen. :–)
    Lieben Brigittegruss.

Schreibe einen Kommentar zu Gundel Wismar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert