In dieser Zeit, da überall das Wort
Sich schellenrasselnd drängt zum ersten Ort,
Da man mit Reden wider Reden ficht,
Aus Druckpapier sich Ruhmeskronen flicht –
In dieser Zeit gedenk‘ ich jenes Tags
Als auf dem Rütli, eisenfesten Schlags,
Drei Männer-Hände klammernd sich verschränkten,
Drei Männer schweigend Aug‘ in Auge senkten.
Zu Thaten war – zu Reden keine Zeit;
Man sprach ein Wort – das aber war ein Eid. –
In dieser Zeit, da »Freiheit« rings erschallt
Und unverstanden durch die Seelen hallt,
Ein jeder Freiheit meinend, die ihm passt,
Des andern Freiheit Ärger ihm und Last –
In dieser Zeit sei jenes Volks gedacht,
Das für die Freiheit Freistatt einst gemacht,
In einer Welt der Herren und Knechte
Aufstehend Einer für des Andern Rechte. –
(…)
Ernst von Wildenbruch (1845-1909) deutscher Dramatiker, Erzähler und Novellist
Die ersten zwei von drei Strophen seines Gedichtes „Der Schweiz“ – Zum 1. August 1891
Alle Fotos Brigitte Fuchs: Fahnen der Schweiz und des Kantons Aargau
eine sehr interessante textpassage hast du da gefunden.
gerade was er zur freiheit schrieb ist hochaktuell.
mit solchen gedanken kann ich am nationalfeiertag durchaus etwas anfangen.
dir wünsche ich einen stimmigen tag 🙂
herzliche morgengrüsse zu dir.
So ist es mir auch ergangen beim Lesen dieser frühen Hommage.
Die Freiheit ist nach wie vor ein wertvolles Gut, das es zu bewahren, zu verteidigen und zu schätzen gilt.
Hab auch einen freundlichen Tag trotz des Regens!
Lieben Gruss.
Aufstehend Einer für des Andern Rechte –
das sollte allgemeine Handlungsmaxime sein.
Leider sind die politischen Tendenzen – inzwischen weltweit – andere.
Hab einen angenehmen freiheitlichen Nationalfeiertag.
Herzliche Grüße
Ach ja, das ist längst nicht selbstverständlich, auch wenn es das sein sollte.
Lieben Dank, Mona Lisa.
Und auch dir einen netten Tag!
Gestern waren wir noch in der Schweiz und haben uns an der Beflaggung erfreut. Wie Deutschen haben ja ein zwiespältiges Verhältnis zur Fahne!
Ich wünsche einen schönen Nationalfeiertag, auch wenn der Himmel weint.
Da sagst Du was, liebe Piri. Zwiespältig ist das richtige Wort…
Für was sollte ich die Fahne hochhalten? Lieber nicht.
Danke, Piri.
Wir dürfen heute feiern, aber auch kritisch zurück und nach vorne schauen…
Das Nass trübt uns die Simmung nicht wirklich. :–)
Lieben Gruss zu dir.
Ja, das Wörtchen Freiheit!
Frei sein zu was?! Gemeint ist meist frei sein zu reisen, denken, sich ausbreiten, haben, verschwenden, nutzen, verschmutzen usw.
Komfort eben.
Freiheit muss gelernt sein … oder angelernt?!
Liebe Grüße Gerhard
Genau, Gerhard: Freiheit darf nicht in ungehemmtem Egoismus ausgelebt werden. Verantwortung der Umwelt, dem Mitmenschen und sich selbst gegenüber sind unbedingt notwendig.
Ja, das muss gelernt werden.
Hab Dank und sei lieb gegrüsst!
Wenn diese Ideale, diese Werte doch einfach nur wirken und nicht immer wieder erkämpft werden müssten. Aber das gehört wohl zum Lauf der Zeit dazu.
Einen schönen Nationalfeiertag wünscht
Petra
Leider ist das schon Erreichte immer wieder neu zu verteidigen, oh ja.
Merci, liebe Patra.
Dir ebenfalls einen freudigen Tag!
Sehr spannend,
liebe Frau Quersatzein,
erlebe ich die beiden Gedichtstrophen zum 1.August 1891:
Die Worte über die Freiheit sind so aktuell!
Einen herzlichen Gruss in den 1.August mit Wind und Regen…
Hausfrau Hanna
Ja, die Worte sind auch heute noch gültig.
Vielen Dank, liebe Hausfrau Hanna, auch für die Überraschung, die Sie mir auf Ihrem Blog bereiteten.
Geniessen wir den Tag ganz gemütlich „am Schärme“! 🙂
Frohe Grüsse nach Basel.