Foto Brigitte Fuchs: Skulptur „Das Mädchen und der Tod“ in Bad Ramsach vom Künstler Vincent Mahrer, *1959
Der Tod und das Mädchen
Das Mädchen
Vorüber! Ach, vorüber!
Geh wilder Knochenmann!
Ich bin noch jung, geh, Lieber!
Und rühre mich nicht an.
Der Tod
Gib Deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund, und komme nicht zu strafen.
Sei gutes Muts! ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen schlafen!
Matthias Claudius (1740-1815) deutscher Dichter
Foto Brigitte Fuchs: Skulptur „Das Mädchen und der Tod“ in Bad Ramsach vom Künstler Vincent Mahrer, *1959
eindrücklich die skulptur und die zeilen.
du bereitest uns bereits auf allerheiligen und allerseelen vor.
das ‚memento mori‘ ermöglicht ein leben im hier und jetzt.
herzliche morgengrüsse und einen genussvollen goldenen oktobertag dir!
So ist es, Merlin. Bald ist November und der Tod wird zum Thema in Familien und auf Friedhöfen.
Wir dürfen und sollen aber ruhig auch zwischendurch an unsere Endlichkeit denken.
Herzliche Morgengrüsse auch zu dir, lieben Dank, und viel Oktobersonne für dich in den Tag!
Claudius´“… und komme nicht zu strafen“ ist mir ein wichtiger Gedanke.
Liebe Grüße von Eva
Ja, das ist möglicherweise unser wichtigster Trost.
Lieben Dank und schöne Grüsse.
„Bin Freund, und komme nicht zu strafen.“
Na, ob die zum Schluss Leidenden das auch so sehen?
Meist wird man ja offenbar aus dem Leben rausgeprügelt!
Liebe Grüsse
Gerhsard
Wie das dann tatsächlich ist, beim Sterben, können wir nicht wissen.
Rausgeprügelt? Das stelle ich mir nur bei Gewaltverbrechen so vor…
Sei lieb gegrüsst!
Ich meinte die Schmerzen und die körperliche und seelische Pein, die man erleiden muß.
Liebe Grüsse
Gerhard
So gesehen stimmt das, die können oft nicht mal die medizinischen Fachkräfte ganz lindern.
Lieben Gruss nochmal.
Das ist ja interessant.
Bisher kenne ich nur die Vertonung durch Franz Schubert.
Sie schaut ja eher hingebungsvoll – so als habe sie es akzeptiert, was eh nicht zu ändern ist.
Das könnte Voraussetzung für einen friedlichen Tod sein.
Hier schleppen die einen Netze mit Totenköpfen durch die Gegend – ich denke für Halloween – andere Grabgestecke für den 1. November.
Herzliche Grüße
Sie sperrt sich nicht und scheint sich ins Unabänderliche zu fügen.
Ja, der Übergang vom Oktober in den November wird von verschiedenen Riten, Traditionen und Strömungen vereinnahmt.
Man kann sich aber auch aus allem heraushalten, wenn man möchte…
Herzlichen Retourgruss.
So vom Tod umfangen zu sein, ein eindrückliches Bild.
Nachdenkliche Grüße
Petra
Das finde ich auch, zumal der Tod sich nie um Stand, Aussehen oder Alter schert…
Nachdenkliche Grüsse auch von mir.
Nicht sanft schläft sich’s noch zart
In Knochenmannes Armen.
Denn die sind knochenhart,
Drum sollt’ der sich erbarmen
Und ließ’ das Mädchen wissen:
Nimm dir halt mit ein Kissen!
Sich mit Kissen weich zu betten
müsste dabei helfen – wetten!
Danke für den makaber-vergnüglichen Beitrag, Nömix.
Ein bisschen Ironie
schadet selten bis nie. :–)
Und ich danke, dass Sie mich nicht längst als notorischen Gedichte-Crasher aus Ihrem Kommentariat verbannt haben 😉
Aber anbetrachts so mancher ins Kraut schießender lyrischer Blüten & Ungereimtheiten kann ich mirs nicht verkneifen, die zu zerrupfen.
(Hätte der Dichter das Mädchen zum Tod statt »Knochenmann« etwa »Gevatter Tod« o.ä. sagen lassen und darauf gereimt, wie sie sanft in dessen Armen schliefe, so hätte ich als Leser den nicht unvermeidlich mit einem knochenklappernden Gerippe assoziiert. Aber, anders als wir in unseren Weblogs, kann der Dichter sein Gedicht halt nimmer ausbessern – weil er ja längst in Knochenmanns Armen ruht.)
Im Gegenteil, lieber Nömix! Ich finde Ihre kritischen und trefflich gereimten Anmerkungen immer höchst anregend und unterhaltsam.
Die meist berechtigten Einwände lockern auf und lassen uns auch die „Grossen“ als Dichter mit Schwächen und Macken erkennen und – neben ihren langweiligen Sockeln – aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Also nur weiter so! :–)
Zuerst las ich, diese Skulptur befinde sich in Bad Ramsch…
Ach ja…
Jedenfalls hat sie hübsche Brüste…
Gruß von Sonja
Nein, mit Ramsch hat dieses gepflegte Bad nichts am Hut.
Und die Brüste sind hübsch – so wie wir sie als Mädchen auch hatten. :–)
Lieben Retourgruss.
sanft den tod annehmen, ohne gegenwehr, wenn die zeit da ist, ich glaube, das wäre hilfreich. aber wann ist die zeit, woher soll ich es wissen? wenn man alt und lebenssatt ist, dann ist es einfacher. sehr eindrücklich ist die skulptur, und es tut uns auch gut, an unser ende zu denken. vielleicht hilft es sogar, den alltag intensiver zu erleben. herzlichen gruß, roswitha
Ja, es schadet sicher nicht, sich ab und an Gedanken zum Tod und zum Sterben zu machen. Auch wenn sich längst nicht alle Fragen beantworten lassen, wie du auch sagst.
Gehen wir das Leben in diesem Sinne so bewusst wie möglich an!
Einen lieben Gruss zu dir.
Das Lied von Schubert,
liebe Frau Quer,
kannte ich. Dass die Worte von Matthias Claudius sind, wusste ich hingegen nicht.
Eine beeindruckende Skulptur hat der Künstler für den Ausstellungsweg erschaffen –
das vom Tod umarmte Mädchen ähnelt einer starken ‚Walküre’…
Mit einem herzlichen Gruss in den Abend
Hausfrau Hanna
Ist doch gut, liebe Hausfrau Hanna, dass das jetzt auch geklärt wäre. :–)
Ja, die Skulptur macht Eindruck und regt zum Nachdenken an.
Ebenfalls einen lieben Abendgruss zu Ihnen.
Solche Umklammerungen mag ich im alltäglichen Leben so gar nicht –
doch diese EINE ist uns allen gewiss –
gut, dass wir weder den Tag noch die Stunde kennen.
Gruselig für mich immer wieder, dass es sehr wohl Menschen gibt, die dies gerne in Erfahrung bringen würden …
Liebe Abendgrüße,
C Stern
Oh ja, gut, dass wir nicht zum Voraus über alles Bescheid wissen!
Das wäre ein schauerliches Bangen auf den bewussten Augenblick hin…
Einen abendlichen Retourgruss zu dir, C Stern.
Eine wirklich schöne passende Skulptur zu dem Lied. Ich mag die Melodie gern…🎶🎶🎶 ein angenehmer Ohrwurm.
Liebe Grüße,
Syntaxia
Ja, das Lied ist gefällig und eingängig und die Skulptur gefällt mir auch.
Einen lieben Sonntagsgruss zu dir.