Die Berge zum Greifen

Foto Brigitte Fuchs: Katzenkrüge (wie unserer damals in der Kindheit), gesehen im Landhaus Ettenbühl

 

 

Bisweilen kehren die Dinge wieder
an ihren angestammten Platz zurück
alte Dias hinter Glas der Keramikkrug
in Katzenform die Pinien der Zeltplatz
am Meer eine lose Zeile aus Vaters
Werkstatt: Sei dir nicht mehr fremd als
nötig! Da seh ich dann alles sehr nah
was uns war die Kindheit ein Spiel eine
Hüpfburg die Berge zum Greifen und
der Stein in der Faust ein Versprechen

 

Brigitte Fuchs
Aus „Es tanzt der Stein“ Gedichte, edition 8, Zürich 2014

 

Foto Brigitte Fuchs: Die Churfirsten, vom Walensee aus fotografiert.

 

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14 Antworten auf Die Berge zum Greifen

  1. Edith Hornauer sagt:

    Auch ich lasse Dinge gern wiederkehren, schöpfe aus dem, was einst von für mich wichtigen Menschen gesagt wurde. Ein Fundus, der überquillt und zeitweise wieder hervor geholt wird, weil es uns wichtig ist.
    Dein Foto ist die Bildhaftigkeit dazu.

    Liebe Grüße in deinen Wochenendbeginn
    herzlichst, Edith

  2. quersatzein sagt:

    Du sagst es, Edith: Oft und gerne schweift der Blick zurück zu den Menschen und Orten, die uns von Kindheit an prägten und uns die Werte und das Rüstzeug für ein sinnhaftes Leben vermittelten.

    Hab Dank und sei ebenfalls lieb gegrüsst!

  3. merlin sagt:

    deine zeilen mit den vielen erinnerungen hast du perfekt in szene gesetzt.
    die katzenkrüge haben offenbar darauf gewartet, wieder entdeckt zu werden!
    eine zeitreise zurück durch gelebtes leben – mit deinem gedicht hast du alles dingfest gemacht – ein ‚erinnerungseinmachglas‘ hast du gefüllt 😉
    einen schönen samstag dir u. glg.

    • quersatzein sagt:

      Ein „Erinnerungseinmachglas“, das drückt präzise aus, was ich in diesen Zeilen „konservieren“ wollte. Danke, Merlin.
      Ich glaube, wir horten alle solche Einmachgläser, in denen das Wertvollste und Liebste sorgsam aufbewahrt bleibt.
      Ja, so einen Krug hatten wir in meiner Kindheit – er war meist mit örtlich gemostetem Apfelsaft gefüllt – und liess unsere Kinderaugen leuchten.
      Als ich den entsprechenden Krug (den linken) im Restaurant des Hofs Ettenbühl entdeckte, war das ein wahrer Glücksmoment. :–)

      Dir einen frohen Tag und lieben Gruss.

  4. Luitgard sagt:

    Schön sind sie, Deine Katzenkaffeekannen!
    Ich kenne sie auch noch – eben aus den Kindertagen!

    Und Deine Berge sind auch schön! Ich finde diese immer berauschend, wenn wir in den Urlaub fahren!

    Schönes Wochenende – Luitgard

  5. quersatzein sagt:

    Wie schön ist das, wenn sich unsere Erinnerungen ähneln, Luitgard!
    Und wie gesagt: Du wirst mir sicher fröhlich zuwinken, wenn du das nächste Mal in Urlaub fährst. :–)

    Hab auch ein feines Wochenende und sei lieb gegrüsst!

  6. andrea sagt:

    so ein schönes, leicht melancholisches gedicht! wirklich wunderschön … und an einem punkt gibt es sogar einen „realen eingang“ auch für mich, denn auch ich habe diese erinnerung an die pinien am meer. (erster urlaub, caorle in den frühen 70er-jahren), da komm ich doch gleich ins erinnerungs-träumen …
    liebe grüße, andrea

  7. quersatzein sagt:

    Danke, Andrea.
    Ja, so war es auch bei uns. Unser Feriendomizil war Marina di Massa unter Pinien an der Riviera wo wir einfache, aber unvergessliche Wochen verbrachten. :–)
    Einen frohen Morgengruss zu dir.

  8. mona lisa sagt:

    Solche Katzenkrüge gab’s in meiner Kindheit nicht.
    Dennoch bewirkt dein Gedicht auch bei mir Erinnerungen an meine Kindheit,
    z.B. an meinen „Oppa“ – ein für mich wichtiger Mensch.
    Ein riesiger Hobel ist mein Erinnerungsstück an ihn,
    eine Wasserwaage das an meinen Vater und eine alte Dose an meine Mutter,
    in der sie ihre Nähmaschinenspulen aufbewahrte …
    Mit der Zeit kommt da so eine Menge zusammen. Und nach und nach stellt sich immer mehr Dankbarkeit ein, für das, was war.
    Herzliche Morgengrüße

  9. quersatzein sagt:

    Sie sind einzigartig und ein persönlicher Schatz, diese Erinnerungen, die durch Gegenstände oder Bilder lebendig gehalten werden.
    Ja, da sind einige Stücke dabei, die uns an die Kindheit denken lassen.
    Auch bei mir lösen sie Dankbarkeit und stille Freude aus.
    Einen herzlichen Gruss zurück zu dir, Mona Lisa.

  10. Hausfrau Hanna sagt:

    Eine Reise,
    liebe Frau Quersatzein,
    kann Erinnerungen in Bewegung bringen, die nachklingen.
    Die beiden Katzenkrüge sind der Hingucker! Der Tee schmeckt bestimmt besonders gut und geschmackvoll.
    Selbst habe ich oft bei meinem Vater in seiner Werkstatt (der ‚Butik‘) mit der Laubsäge hantiert, gefeilt oder ihm einfach nur zugeguckt bei der Arbeit.
    Mit einem lieben Gruss ins Wochenende und einem Danke für den schönen Beitrag!
    Hausfrau Hanna

    • quersatzein sagt:

      Da bin ich ganz bei Ihnen, liebe Hausfrau Hanna.
      Auch, was den Aufenthalt im Werkraum meines Vaters betraf.
      Schöne Erinnerungen sind das.

      Ebenfalls einen frohen Gruss ins Wochenende und danke für Ihre Zeilen.

  11. Marieluise Hennig sagt:

    Guten Morgen, die beiden Kätzchen als Krug erfreuten mich und riefen Erinnerungen wach, diese Katzenkrüge amüsierten uns und wir fanden sie etwas kitschig, nun frage ich mich was ist denn Kitsch!?

  12. quersatzein sagt:

    Hallo, liebe Marieluise.
    Es hat also geklappt mit dem Kommentieren. Und das nächste Mal müsste der Kommentar gleich auf dem Bildschirm erscheinen. (Nur beim ersten Mal muss ein neuer Besucher oder eine Besucherin von mir genehmigt werden.)
    Ja, über Kitsch lässt sich trefflich streiten. Klar sind diese Krüge in diese Kategorie einzureihen. Da sie aber mit so viel schöner Erinnerung verbunden sind, würde ich sie eher als „Kult“ bezeichnen.
    Dir ein liebes Dankeschön für den Besuch hier und frohe Grüsse ins Wochenende.

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