Die Fische

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Die Wasserlilien reiche Flut,
Die mit so manchem Kraut, mit Schilf und Binsen,
Mit Meergras, Moos und Wasserlinsen
Geschmücket und bedeckt in glatter Stille ruht,
Wird öfters unversehns beweget.
Schau, wie sich dort
Im grünen Widerschein der Büsche
Ein blauer Schwarm beschuppter Fische
Mit frohem Wimmeln reget
Und wunderschnell sein flüssigs Wohnhaus trennt.
Sie fliegen durch ihr schlüpfriges Element
Mit Schwingen ohne Federn fort;
Man kann, wenn sie sich fröhlich drehen,
Der Schuppen Silber glänzen sehen.

 

 

Barthold Heinrich Brockes (1680-1747) deutscher Schriftsteller des Barock

 

Foto Brigitte Fuchs

 

Dieser Beitrag wurde unter Bilder, Gedichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

10 Antworten auf Die Fische

  1. Eva sagt:

    Ja, das „Fliegen“ im nassen Element hat etwas endlos Faszinierendes, man kann sich nicht sattsehen. Wunderschöne Fotos!

    Liebe Grüße von Eva

  2. Quer sagt:

    Wenn ich an diesem Karpfenschwimmbecken vorbei komme, muss ich immer kurz stehenbleiben und dem lautlosen Treiben zusehen.
    Ja, dieses elegante Gleiten ist pure Faszination.

    Ebenfalls liebe Grüsse zu dir.

  3. Gerhard sagt:

    Das Silber der Fische kann ich mir gut vorstellen, alles geschieht im Nu, und wird vom nächsten Moment überrollt.
    Liebe Grüße Gerhard

  4. Quer sagt:

    So ist es, Gerhard. Das blitzt oft nur ganz schnell auf.

    Lieben Retourgruss zu dir.

  5. mona lisa sagt:

    Fliegen ohne Flügel –
    ab und an gelingt das auch in Gedanken.
    Sonnige Herbstgrüße

  6. Quer sagt:

    Stimmt, Mona Lisa, es braucht nur etwas Einbildungskraft. :–)
    Ebenfalls sonnige Grüsse.

  7. sylvia sagt:

    der schuppen silber,
    der schuppen orange – und all das in solch strahlendem grün – feinstes augen- und seelenfutter! da heben sich freudig die schwingen…
    lieber gruß
    Sylvia

  8. Quer sagt:

    Das freut mich, Sylvia!
    Sei ganz lieb gegrüsst!

  9. Andrea Heinisch sagt:

    Wo du überall herumkommst, liebe Brigitte! Und wo du überall hinauf, hinüber, hinunter und hinein schaust! Es macht Freude, mit deinen Blicken unterwegs zu sein! 🙂 Und dazu gibt’s wieder einmal ein so heiteres Gedicht. Schön!

    Liebe Grüße
    Andrea (aktuell im Erntefieber .. ;)) )

  10. Quer sagt:

    An Orte wie diese, liebe Andrea, kehrt man immer wieder gerne zurück
    und freut sich über die munteren Fische, die nicht gefischt werden dürfen.
    Wenn dann noch ein passendes Gedicht dazu gefunden wird, macht es besonderen Spass.

    Dir lieben Dank und viel schönen Früchte-, Nüsse- und Gemüseertrag!
    Herzlichen Abendgruss.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert