Die Krähe

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Die Krähe lacht. Die Krähe weiss,
Was hinter Vogelscheuchen steckt,
Und dass sie nicht wie Huhn mit Reis
Und Curry schmeckt.

Die Krähe schnupft. Die Krähe bleibt
Nicht gern in einer Nähe.
Dank ihrer Magensäure schreibt
Sie Runen. Jede Krähe.

Sie torkelt scheue Ironie,
Flieht souverän beschaulich.
Und wenn sie mich sieht, zwinkert sie
Mir zu, doch nie vertraulich.

 

 

Joachim Ringelnatz (1883-1934) deutscher Dichter, Kabarettist und Seefahrer
Aus „Und auf einmal steht es neben dir“ Gesammelte Gedichte, Büchergilde Gutenberg, Copyright 1950 by Karl Henssel Verlag Berlin

Dieser Beitrag wurde unter Bilder, Gedichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

13 Antworten auf Die Krähe

  1. merlin sagt:

    interessante offenbarungen über krähen.
    das mit der magensäure und den runen bleibt für mich rätselhaft…
    der turmschmuck mit sonne und mond leuchtet schön in den tag!
    glg.

  2. waldviertelleben sagt:

    ja, krähen sind schlau und nicht gerne gesehen.
    hab einen guten morgen
    herzlich
    ingrid

  3. Gerhard sagt:

    Zwischen Sonne und Mond ist sie angesiedelt. Was das bedeuten mag?

  4. nima sagt:

    Ja das mit der Magensäure verstehe ich auch nicht ganz … Krähen sind interessante Vögel, wenn auch immer ein bisschen hinterlistig (meine Wahrnehmung 🙂

    Alles Liebe in deinen Mittwoch,
    nima

  5. PepeB sagt:

    Ein tolles Foto und dazu noch Meister Ringelnatz!
    Da bleibt viel Geheimnis um die Krähe und doch sehe ich ihren torkelnden Gang und ihre neugierige Entdeckerlust vor mir … Unverdaute Knöchelchen ausspuckend zur Runenschrift.
    Aber warum oder etwa was schnupft sie?
    Etwas Rätsel muss wohl bleiben, macht ja keinen Spaß sonst .
    Liebe Grüße Petra

  6. Brizanne sagt:

    Lustig, bei Krähen habe ich immer den Eindruck dass die Lachen….
    Da ist dir ja wieder ein tolles Bild in die Kamera geschlüpft!
    Hoffe, dass es dir wieder besser geht –
    gute Erholung auf jeden Fall!
    ❤️-lich Brigitte

  7. Mona Lisa sagt:

    Bei mir fliegen sie weg, sobald sie mich sehen.
    Habe noch nicht herausfinden können, ob es an mir liegt
    oder an der Scheu der Krähen 😉
    Liebe Grüße

  8. Hausfrau Hanna sagt:

    Ich werde das Gefühl nie los,
    liebe Frau Quer,
    dass Krähen nicht nur lachen, sondern sich lustig machen.
    Und das nicht nur über Vogelscheuchen…

    Das Bild ist sehr gelungen!
    So zwischen Sonne und Mond zu sitzen, muss eine wahre Wonne sein 🙂

    Lieben Gruss in die Wochenmitte
    Hausfrau Hanna

  9. Silbia sagt:

    Ein typisches Ringelnatzschmunzelgedicht mit einer Prise Lehrhaftem! 🙂

    Liebe Grüße,
    Silbia

  10. Helga/Rheinland sagt:

    Liebe Brigitte,
    die Krähe durchschaut viel – ihre Intelligenz ist in wissenschaftlichen Versuchen bewiesen!
    Ringelnatz fand wieder einmal treffende Worte!
    Und das Foto in Gold und Schwarz rundet alles ab!
    Ein Gruß von Helga

  11. Szintilla sagt:

    So ein schönes Foto und die Ringelnatz Zeilen wieder hervorragend.

    Liebe Grüße,
    Szintilla

  12. Finbar sagt:

    Einen schönen Platz an der Sonne hat sich die Krähe da ausgesucht… 🌻
    Liebe Morgengrüße vom Lu

  13. seelenruhig sagt:

    Das Foto ist ja wieder besonders toll getroffen!
    Den Text kannte ich noch gar nicht. Auch sehr gut getroffen!
    Dir weiter gute Besserung!
    liebe Grüße von Ellen

Schreibe einen Kommentar zu PepeB Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert