Ein Reh

Fotos Brigitte Fuchs: Vogelmoos/LU

 

 

Wir halten uns so gern an sommerleichten Tagen

am Teich auf, wo die Kolben aus dem Wasser ragen.

Der Wald ist kühl und lässt Gespräche schnell verstummen,

zu hören sind nur Zirpen und Insektensummen.

Doch plötzlich schreit ein Reh, zu Tode schier erschreckt.

(Es war zuvor im dichten Uferschilf versteckt.)

Mit weiten Sätzen springt es übers Feld zum Wald,

wo es verschwindet und nicht wiederkehrt so bald…

Wie still! – Nur unser schneller Herzschlag ist zu hören.

Uns wird erst jetzt bewusst, dass wir die Tiere stören.

 

Brigitte Fuchs

 

Fotos Brigitte Fuchs: Vogelmoos/LU

 

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20 Antworten auf Ein Reh

  1. Edith sagt:

    Ach duuu, ich glaube nicht, dass ihr Störenfriede ward. Wir leben im Einklang mit ihnen, ja, wir schrecken sie auf, aber sie erschrecken uns auch oft, lächel…
    Dein Gedicht ist fantastisch gut!!!
    Herzlichst liebe Grüße in dein Heute
    von mir.

    • Quer sagt:

      Danke, dass du es so siehst, Edith. Mir hat es echt leid getan, dass wir das Tier so in Bedrängnis brachten.
      Ich freue mich über deine Zeilen und grüsse dich auch herzlich.

  2. merlin sagt:

    eine schöne geschichte und einfühlsam erzählt 🙂
    die rehe sind halt zart besaitet und auf der hut.
    im herbst mehr als verständlich…
    einen frohen tag dir und glg.

  3. Quer sagt:

    So ist es, Merlin. Sie scheinen sehr schnell die Fassung zu verlieren.
    Und bestimmt nicht zu Unrecht, wie du auch sagst. :–)
    Einen fröhlich- unbeschwerten Tag auch dir und euch!
    Lieben Gruss.

  4. Anke sagt:

    Das ist Natur pur, wir sehen bei unseren Wanderungen auch öfters Rehe, plötzlich sind sie da und man fragt sich, wer sich wohl mehr erschreckt hat.

    Ich mag Rehe sehr gerne und freue mich immer riesig, wenn ich welche sehe.
    Einen Hirsch habe ich auch schon entdeckt, da wurde es mir allerdings etwas unheimlich, denn er war nicht sehr weit weg von mir.

    Traumhaft schöne Fotos und Zeilen, liebe Brigitte.

    Herzliche Grüße
    aus dem Taunus
    von Anke

  5. Quer sagt:

    Du sagst es, Anke, beim Stromern durch Wald und Wiesen kann das schon mal passieren.
    Bei einem Hirsch wäre ich auch noch mehr erschrocken…
    Danke für deine spannenden Ergänzungen und das schöne Lob.
    Und einen lieben Gruss zurück in den Taunus.

  6. Eva sagt:

    Wenn wir uns benehmen, dann haben auch wir Platz im Wald, und wenn wir uns begegnen, bleiben wir einen Moment stehen und gucken uns gegenseitig groß an, grüßen, und jeder kehrt wieder zurück zu Seinem.

    Liebe Grüße von Eva

  7. Quer sagt:

    Das ist ein feiner Vorschlag zur Güte, Eva.
    Ja, so müsste es für beide Parteien akzeptabel sein. :–)

    Merci und liebe Grüsse zu dir in den Restsommer hinein.

  8. Gerhard sagt:

    Kürzlich las ich, dass die Tierwelt immer mehr zurückgedrängt wird. Sie kann so dem Menschen kaum mehr ausweichen.
    Das klingt plausibel, nimmt sich der mensch doch mehr und mehr Raum.

    Liebe Grüße Gerhard

  9. Quer sagt:

    So ist es: Wir Menschen werden mehr und beanspruchen immer mehr Lebensraum. Der geht dann der Fauna und Flora verloren.
    Kein Wunder, hapert es zunehmend an der Biodiversität.
    Etwas Rücksicht, gesunde Vernunft und ein wenig Bescheidenheit stünden uns gut an…

    Lieben Dank und Retourgruss.

  10. PepeB sagt:

    Wunderbar beschrieben, liebe Brigitte.
    Tatsächlich reagieren Rehe unmittelbar: Ich sah im Gehege eine Ricke mit Kitz und blieb vor Überraschung stehen, ein winzige Bewegung, die sich sofort auf Mutter und Kind übertrug. Meine darauffolgende Entspannung aber auch …
    Liebe Grüße
    Petra

  11. Quer sagt:

    Schön, dass du das aus eigener Anschauung bestätigen kannst, Petra.
    Danke für die fein erzählte Tierbegegnung.
    Und lieben Retourgruss.

  12. Sonja sagt:

    Das ist schön!
    Ich habe bisher nur Rehböcke schreien gehört, eher so ein heiseres Bellen…
    Jedenfalls mag ich deine Worte und deine Bilder dazu, wie immer.
    Gruß von Sonja

  13. Quer sagt:

    Mir fuhr dieser gellende Ton – eine Mischung aus Bellen und Heulen – durch Mark und Bein, wie man so treffend sagt, zumal ich ein Reh auch noch nie so herzzerreissend schreien gehört hatte… Es war sehr, sehr eindrücklich.
    Danke für deine lieben Worte, Sonja.
    Sie freuen mich sehr.

  14. Britta sagt:

    Ein Schreck für Tier und Mensch! Eigentlich gut, dass sich die Rehe noch nicht überall an uns gewöhnt haben. Aber leid tut es einem natürlich dann doch, wenn man ein Tier aufschreckt!
    heitere Grüsse und einen schönen Freitag
    Britta

  15. Quer sagt:

    Das stimmt, Britta: Es ist besser für beide Seiten, wenn der natürliche Respekt noch da ist und sich die Waldtiere nicht zu sehr an die Menschen gewöhnen.
    Ja, der Schreck war beiderseitig gross. :–)
    Heitere Retourgrüsse zu dir in den Freitagnachmittag.

  16. Roswitha sagt:

    leider ist es so, die tiere finden fast nirgendwo ruhe, auch wenn wir leise sind. hier haben sie durch den wald zwei radtsrecken gebaut, mit fördergeldern des sportes. warum in den wald? damit erwachsene sport machen können, da hätte man diese strecke auch im industriegebiet gestalten können, mit schutt und erde gibt es auch hügel. pflanzen könnten sie selbst, ist ja auch sportliche betätigung. ich weiß, jetzt bin ich böse, inzwischen laufen sie auch nachts mit stirnlampen durch den wald.

  17. Quer sagt:

    Deinen Ärger kann ich verstehen, Roswitha.
    Manche sportliche Betätigungen sind tatsächlich nicht im Sinne des Tierwohls.
    Oft haben Tierschutz-Organisationen und Sportverbände total andere Ansichten, leider… Ich finde auch, dass mancherorts zu wenig Rücksicht auf die Natur genommen wird.
    In diesem Sinne liebe Grüsse.

  18. Syntaxia sagt:

    Deinen schönen Text könnte man gut am Wegrand vor einem Wald aufhängen. Vielleicht gingen die Menschen dann achtsamer hinein und bedächten die Tierwelt.

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  19. Quer sagt:

    Genau. Man muss sich bewusst sein, dass man im Wald nur zu Gast ist, und sich dementsprechend respektvoll verhalten sollte.

    Danke und einen lieben Sonntagsgruss zu dir.

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