Feuerlilie

Foto Brigitte Fuchs

 

Ich bin die Feuerlilie,
Die Wilde der Familie. –
Bin hoch und schlank,
Bin flammenbraun
Und gucke über
Den Gartenzaun.

Ich bin die Feuerlilie,
Die Wilde der Familie. –
Ich will die Welt
Da draussen sehn –
Komm nimm mich, Windchen,
Und tu mir schön!

Ich bin die Feuerlilie,
Die Wilde der Familie. –
Meine Schwestern weiss
Sind Klosterfraun,
Die goldenen Blickes
Zum Lichte schaun.

Ich bin die Feuerlilie,
Die Wilde der Familie. –
Mein Sein ist kurz,
Ist Lust und Glut –
Rasch will ich sterben,
So find‘ ich’s gut. –
Ich bin die Feuerlilie!

 

Leonie Meyerhof-Hildeck (1858-1933)
Deutsche Schriftstellerin, Literaturkritikerin, Bühnenautorin und Frauenrechtlerin
Text aus dem Internet

 

Foto Brigitte Fuchs

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26 Antworten auf Feuerlilie

  1. seelenruhig sagt:

    Sie hat das Wesen der Feuerlilie schön ins Gedicht gebracht. Ich finde es auch immer schade, wie schnell sie verblühen. Man muss sie ganz besonders genießen. liebe Grüße von Ellen

    • Quer sagt:

      Ja, das Gedicht ist gelungen und zeigt vor allem das menschliche Wilde köstlich auf.
      Du sagst es, Ellen, man muss die kurze Blühzeit der Feuerlilien doppelt geniessen.
      Liebe Grüsse zurück zu dir.

  2. merlin sagt:

    die feuerlilie, die wilde, ist wunderbar im bilde 🙂
    und die autorin hatte wohl auch temperament…
    glg. durch die morgenfrische.

  3. Quer sagt:

    Das denke ich auch. Sie spricht wohl in erster Linie von sich… 🙂
    Lieben Gruss zur Wochenmitte.

  4. waldviertelleben sagt:

    lilien sind lieblingsblumen.
    herzlichmorgengrüße
    ingrid

  5. Quer sagt:

    Dann trifft es sich ja gut, heute. 🙂
    Die obere ist aber auch besonders schön und kräftig.
    Sei auch herzlich gegrüsst!

  6. nima sagt:

    eine sehr temperatmentvolle ist sie – wunderschön anzuschauen und die Worte geben Kraft und Mut ♥

    Ich wünsche dir einen wunderbaren Wochenteiler und alles Liebe,
    nima

  7. Quer sagt:

    Ganz genau.
    Danke, Nima, und auch dir eine feine Wochenmitte!

  8. PepeB sagt:

    Oh ja, die Feuerlilien erinnern uns Frauen an unsere ureigene Wildheit.
    Das kommt im GEdicht gut rüber.
    Herzlich wild
    Petra

  9. nömix sagt:

    »Mein Sein ist kurz,
    Ist Lust und Glut –
    Rasch will ich sterben,
    So find’ ich’s gut. –
    «

    Ist Lust und Glut das Sein,
    Find’t man’s gewiss recht fein –
    Doch besser wär’s dann eben,
    Tät’ man noch länger leben. – ; )

    • Quer sagt:

      „Ist Lust und Glut das Sein,
      Find’t man’s gewiss recht fein –“

      Doch ist’s damit vorbei,
      Wird alles einerlei.
      Da stirbt es sich recht gut,
      So ohne Lust und Glut. – ; )

  10. Britta sagt:

    Wild und wunderbar! Ein bisschen Feuer kann jede gebrauchen!
    Heitere Grüße Britta

  11. Mona Lisa sagt:

    Ich mag Lilien jeder Art –
    Hier in Bild und Text fein inszeniert.
    Herzliche Grüße

  12. Sonja sagt:

    Was Mona Lisa schreibt, dat is wahr!
    Gruß von Sonja

  13. Szintilla sagt:

    Blumenfeur im Garten, schön.
    Feuerlilien sind wunderbare Hingucker.

    Lieben Gruß,
    Szintilla

  14. Quer sagt:

    Ja, sie bleiben niemandem verborgen.

    Frohen Retourgruss.

  15. Gerhard sagt:

    Die Autorin hatte wohl ein spannendes Leben, wie ich vermute.
    Frauenrechtlerin zu dieser Zeit, was hies das wohl? Was waren die Themen? Sicherlich spannend.

    Schönen Abendgruß!

  16. Quer sagt:

    Das denke ich auch. Für die Frauenrechte kämpfen: Ganz sicher war das damals besonders brisant und ein Wagnis, das nur wenige eingingen…

    Danke dir und schönen Abendgruss zurück.

  17. sylvia sagt:

    an tanz muss ich denken, so wild und bewegt, dass sogar
    das rote röckchen kopf steht…
    lieber gutenachtgruß
    Sylvia

  18. Quer sagt:

    Wunderbar!
    Lieben Morgengruss zu dir, Sylvia.

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