Foto Brigitte Fuchs
Kino
Noch lässt sich diese Menschheit nicht begraben,
noch kann’s im Fortschritt weiter gehn.
Erst wenn sie sich ganz und gar im Film gesehn,
dann wird sie am Ende genug von sich haben.
Karl Kraus (1874-1936) österreichischer Schriftsteller, Publizist und Satiriker
Dazu fällt mir ein, daß viele Menschen heute, wenn man sie zu einem ernsthaften Erlebnis oder einer Katastrophe befragt, sagen, es sei wie in einem Film gewesen. Das ist mir schon länger aufgefallen und berührt mich jedesmal sehr merkwürdig.
Liebe Grüße von Eva
Ja, das stimmt. Filme müssen wohl unbewusste Eindrücke vermitteln und eine sogartige Wirkung entfalten.
Ich ertappe mich oft dabei, dass ich bei Filmen, die mich bewegen, Wirklichkeit und Fiktion nur schwer voneinander trennen kann.
Dieses Irreale könnte gemeint sein, wenn Menschen über Extremsituationen zu sprechen versuchen und sich dabei in einem Film wähnen.
Einen lieben Sonntagsgruss zu dir.
am punkt und messerscharf wie immer, der herr kraus. 🙂
und recht hat er auch, oder hätte er, wenn es nur die menschheit und nicht auch noch menschen gäbe.
liebe grüße, andrea
Tja, Andrea, er hatte wohl das Exemplarische der Menschheit an sich vor Augen. :–)
Lieben Retourgruss zu dir.
Genug ist nicht genug.
Noch sind wir nicht satt, lieber Herr Kraus!
Liebe Sonntagsgrüsse
Gerhard
Richtig. Noch ist nicht aller Kinotage Abend. 🙂
Liebe Sonntagsgrüsse zu dir zurück.
scharf beobachtet von herrn kraus. leider gibt es keine möglichkeit, den menschen ihr tun filmisch vorzuführen, damit sie vieles schädliche erkennen können. wir leben auf einem planeten, der allen menschen ein gutes leben ermöglichen könnte, wenn nur nicht menschen grenzen ihres wollens/macht überschritten. herzlichen gruß, roswitha
Ja, bei vielen von uns Zeitgenossinnen und Zeitgenossen mangelt es an Reflexion und Einsicht ins fehlerhafte Verhalten.
Änderung ist da nur wenig in Sicht, leider.
Danke, Roswitha, und ebenfalls lieben Gruss.
Ich überlege, ob Karl Kraus mit seinem Vierzeiler aus dem Jahre 1925 die Science-Fiction-Filme meint, die das zeigen, was auf uns zukommen kann, wenn wer so weitermachen – oder vielleicht die Dokumentationen, die das zeigen, wo die Menschen entscheidende Fehlentscheidungen in der Vergangenheit getroffen haben.
Leider komme ich zu keinem Ergebnis.
Einen lieben, sonntäglichen Gruß von
Christa
Das werden wir wohl nicht nachprüfen können.
Bei ihm ist ja immer auch Satire dabei. Da ist vieles möglich in alle Richtungen.
Sei auch lieb gegrüsst, Christa, und hab einen schönen Sonntag.
Liebe Brigitte,
obwohl ich Aussagen kenne, die zum Teil viel älter sind, bin ich doch jedesmal erstaunt, wie aktuell sie sind. Wenn ich natürlich nicht ausschließen kann, dass der Autor am Ende etwas ganz anderes meinte und ich die Aussage aus meinem Blickwinkel einfach nur so interpretiere, wie es mir gefällt.
Ich wünsche Dir einen wundervollen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Auch ich staune immer wieder, wie aktuell manche frühen Texte und Aussagen immer noch – oder wieder – sind.
Dir lieben Dank, Wolfgang, hab ebenfalls einen erfreulichen Sonntag!
Dazu liebe Grüsse.
Spannend, die Aussage von Kraus und die Kommentare dazu. Mittlerweile ist der Film so alt, dass wir, gucken wir ältere Filme, tatsächlich eine Distanz aufbauen oder gar ein Unverständnis für damalige Ansichten empfinden.
Heitere Grüsse und einen schönen Sonntag
Britta
Ja, mit vielen älteren Streifen habe ich grosse Mühe, vor allem, was das Welt- oder Frauenbild betrifft.
Andere hingegen wirken erstaunlich frisch und fast aktuell.
Filme spiegeln halt ziemlich genau die Geisteshaltung ihrer Zeit.
Dir auch einen schönen Sonntag, Britta, und herzlichen Gruss.
Am Ende ist es egal, wie wir empfinden
und ob wir satt oder unzufrieden mit uns selbst sind…
Am Ende ist alles zu Ende was war
Schieben wir das Ende dorthin, wohin es gehört
Na klar, Bruni, das Ende ist das Ende, nicht nur im Film.
Aber egal finde ich nicht, ob wir als schlechte oder gute Charaktere „untergehen“. :–)
Dir einen schönen Sonntagabend mit Happyend – zumindest für heute. 🙂
Ob und wann und wieviele Filmlängen braucht es wohl,
bis das „Genug von sich haben“ eintreten wird?
Genug von dem „Weiter so!“ –
ist sicher in nahezu allen Lebensbereichen – notwendig.
Nachdenklich herzliche Grüße
Das ist leider – oder zum Glück – nicht errechenbar.
Freuen wir uns über die noch laufende Film- und Lebensspule!
Merci, Mona Lisa, und liebe Grüsse in den Sonntagabend.
vielleicht … vielleicht…
aber vielleicht kommts auch ganz anders.
wo las ich kürzlich den schönen spruch:
man muss mit allem rechnen, auch mit dem guten:-)?
filmen wir also weiter…
lieber gruß
Sylvia
Oh ja, Sylvia, der Spruch imponiert mir.
Das wäre ein feines Motto für mich.
Sei herzlich gegrüsst!