Kleine Provokation

Foto Brigitte Fuchs: Buchwerbung, gesehen in Solothurn

 

 

Neun Zehntel unserer Literatur hat keinen anderen Zweck, als dem Publikum
einige Taler aus der Tasche zu spielen: Dazu haben sich Autor, Verleger und Rezensent fest verschworen.

 

 

Arthur Schopenhauer (1788-1860) deutscher Philosoph, Autor und Hochschulleiter

 

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28 Antworten auf Kleine Provokation

  1. Mona Lisa sagt:

    Diese Aussage passt zu Schopenhauer 😉
    Bücher sind für mich immer noch recht preiswerte Vergnügungen.
    Muss man einfach mal auf die Lesestunden umrechnen.
    Schmunzelnde Morgengrüße

    • Quer sagt:

      So ist es, Mona Lisa: Preiswert ist das Lesen allemal. Und vergnüglich oder horizonterweiternd kann es auch sein.
      Nur bin ich mit Herrn Schopenhauer einer Meinung, dass ein grosser Teil der immensen Buchproduktion totaler Mist ist und jeder Euro oder Franken dafür hinausgeschmissenes Geld. :–)
      Dass inzwischen jeder Promi und jede Pseudo-Berühmtheit sich in einem Buch verewigen will, sträubt mir manchmal die Nackenhaare.
      Ja, ich bin fast geneigt, die gute, wertvolle und nachhaltige Literatur in diesem einen Zehntel der Bücherschwemme zu verorten.
      Der Rest ist keine Kunst und kann weg. 🙂
      Lieben Gruss zu dir,
      Brigitte

  2. merlin sagt:

    🙂 eine tolle sicht!
    da stimme ich mona lisa absolut zu.
    zudem kann man in corona-zeiten mit büchern sogar reisen…
    glg. und einen stimmigen tag dir.

    • Quer sagt:

      Darin gebe ich dir ebenfalls recht, Merlin.
      Aber man muss sich die Bücher schon genau aussuchen, mit denen man die Stunden verbringen will. :–)
      Dir auch einen feinen Tag! Endlich ist bei uns in der Nacht ein wenig Regen gefallen…

  3. waldviertelleben sagt:

    bücher sind lebenserweiterungen. für vergleichsweise wenig geld. und schrott, der nur die taler aus der tasche zieht, muss man nicht kaufen.
    liebe morgengrüße
    ingrid

    • Quer sagt:

      So ist es, Ingrid, man kann vieles rechts oder links liegen lassen.
      Die hohe Prozentzahl an überflüssigem, selbstverliebtem oder gar schwachsinnigem Geschwafel auf dem Rohstoff Papier ärgert mich trotzdem.
      Denn gekauft werden vor allem die reisserischen Titel und die populistischen Neuheiten.
      Einen lieben Gruss ins Waldviertel.

  4. Britta sagt:

    Für ein Buch lasse ich mir gerne das Geld aus der Tasche ziehen. Wobei ich das nie so empfinde, all die Lesestunden und Reisen im Kopf sind eigentlich unbezahlbar.
    Heitere Grüsse Britta

  5. Quer sagt:

    Darin bin ich ganz deiner Meinung, Britta.
    Ein gutes Buch übersteigt seinen materiellen Wert in vielerlei Hinsicht.
    Und das ist wunderbar!
    Lieben Retourgruss.

  6. Eva sagt:

    Ach? Das war also damals auch schon so? – Ist ja interessant …

    Einen Leseglückstreffer wünscht dir heute
    Eva

  7. Quer sagt:

    Nicht wahr. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, was Schopenhauer zur momentanen Bücherschwemme sagen würde… (Und heutzutage gibt es noch nicht mal die Hürde, einen Verlag für das Geschreibsel zu finden. Jede und jeder kann für kleines Geld publizieren, was er oder sie möchte. Kaum jemand schert sich noch um Stil, Schreibkompetenz oder andere Qualitätskriterien.)

    Danke, Eva, dir auch.
    Glück ist auch dabei, aber wir „Qualitätsleserinnen“ sind ja auch imstande, den grössten Schund gleich zu erkennen und zu ignorieren. :–)

  8. Roswitha sagt:

    Liebe Brigitte, ich stimme dir zu, dass es viele Bücher gibt, deren Wert sehr zweifelhaft ist. Manchmal werfe ich ein Buch auch in die Papiersammlung weil es inhaltlich schlecht war(normalerweise verschenke ich viel gelesenes). Ich möchte Menschen darin schulen, selbst die Qualität zu erkennen, und besseren Unterricht in den Schulen. Dann darf es auch eine große Bandbreite an Büchern geben, weil die Bedürfnisse unterschiedlich sind. Ich will keine Zensur. Nie würde ich die Biografie z.B. eines Fußballspielers lesen, aber ein Fan hat daran Freude und liest!

  9. Roswitha sagt:

    Einen guten Tag wünsche ich, mit kühlen Plätzen zum Lesen, Gruß Roswitha

    • Quer sagt:

      Die grosse Bandbreite finde ich auch gut, liebe Roswita.
      Schlisslich sollen alle Interessen und Lesewünsche abgedeckt werden. Zensur darf es keinesfalls geben.
      Und die wirklich schlechten Bücher werden sowieso nicht überdauern. Das ist tröstlich und regulierend. :–)

      Einen lieben Gruss zu dir.

  10. Hausfrau Hanna sagt:

    Schopenhauers Aussage,
    liebe Frau von Quersatzein,
    ist sehr aktuell…
    Bücher sind mir wichtig!
    Und so habe ich zwei Standbeine:
    Eines in der Öffentlichen Bibliothek für Krimis und leichte ‚Kost‘ –
    das andere in der Lieblingsbuchhandlung für Bücher, die Zeit brauchen und die ich gern wieder hervornehme. Und in die ich schon mal mit Bleistift schreibe und kritzle…

    Einen herzlichen Gruss in einen lesefrohen Tag
    Hausfrau Hanna vom Lande

  11. Quer sagt:

    Genau so wie Sie, liebe Hausfrau Hanna, sollte man es machen.
    Die guten Werke ins Regal stellen, die leichte Kost zurück in den Lese-Kreislauf bringen und die schlechten Erzeugnisse erst gar nicht beachten.

    Ebenfalls herzliche Grüsse zu Ihnen aufs Land.

  12. Gerhard sagt:

    Bücher geraten nie aus der Mode. Das Geld, daß ich dafür ausgebe, ist eher bescheiden. Nur 45 Euro hatte ich vor 4 Wochen für 2 Sach-Bücher ausgegeben und die sind jetzt gelesen.
    Ob die Bücher wirklich erhellendoder nötig waren, das steht auf einem anderen Blatt. In jedem Falle haben sie mich aber bereichert.
    Gruß
    Gerhard

  13. Quer sagt:

    Geld für gute Bücher auszugeben finde ich eine schöne Sache.
    Und was kann man von einem Buch mehr erwarten, als dass es einen bereichert.
    Danke, Gerhard, und lieben Gruss.

  14. Gundel Wismar sagt:

    Meine Buchentscheidung hängt meist vom Cover ab, da fängt die Fantasie schon an. Das hilft mir mehr als im Netz unterwegs zu sein, weil es mich glücklicher macht.
    Allerdings gibt es auch Bücher, da kommt man schwer in die Handlung rein. Und wenn ich endlich da bin, bei dem, was mich interessiert, dann ist das Buch auch schon zu ende. (Dennoch, es ist bewundernswert, dass so viele Schriftsteller noch Bücher schreiben. Das kostet enorm viel Kraft.)
    Lieber Gruß 👒
    Gundel

  15. Quer sagt:

    Stimmt, Gundel, das Cover ist für mich auch bereits ein Kriterium.
    Und es hilft nicht selten bei der Entscheidung, ein Buch zur Hand zu nehmen oder nicht.
    Lieben Dank und Gruss zu dir.

  16. nömix sagt:

    Ach, und Autor Schopenhauer zählte sich wohl zum zehnten Zehntel und wollte für seine Schriften keine Taler vom Publikum, der schrieb wohl gratis?

    • Quer sagt:

      Na ja, ich will weder für noch gegen Schopenhauer Partei ergreifen. (Nicht mal gegen seine unzimperliche und herablassende Einstellung den Frauen gegenüber – die war damals auf Männerseite ja gang und gäbe…)
      Folgende Info könnte aber interessant sein: 1819 erschien bei F. A. Brockhaus sein Hauptwerk „Die Welt als Wille und Vorstellung“, welches später noch erweitert wurde. Der Philosoph sei schon damals von der geistesgeschichtlichen Bedeutung seiner Arbeit überzeugt gewesen, obwohl sie rein wirtschaftlich kein Erfolg wurde. (Die erste Auflage war offenbar erst nach dreissig Jahren vergriffen.)
      Da er aber in jungen Jahren ein ansehnliches Erbe antreten konnte, ist es ihm wohl finanziell nie wirklich schlecht gegangen.

  17. PepeB sagt:

    Nach meiner internen Verlagserfahrung kann ich sagen, dass einige Häuser auf „Trends“ aufspringen. Schnellschüsse sollen Geld in die Kasse spülen – manchmal aber auch, um werthaltigere Bücher finanzieren zu können – die berühmte Mischkalkulation. Muss man nicht mögen, aber auch das Büchermachen ist ein Geschäft. Allerdings wurde meiner Meinung nach früher sorgfältiger ausgewählt, Verleger wurde man ja auch, um seinem Haus eine Linie zu geben – die besteht heute oft aus reiner Deko aus der Grafikabteilung, nicht so sehr aus Inhalt.
    ABER: Es gibt immer noch Ausnahmen. Du hast doch anscheinend für deinen schönen Gedichtband (ich lese immer mal wieder drin, weil deine Worte so nachhallen) einen prima Verlag gefunden.
    Liebe Grüße von Petra …
    die froh ist, das überhaupt noch Bücher zum Anfassen existieren …

  18. Quer sagt:

    Deinen Ausführungen schliesse ich mich gerne und aus eigener Erfahrung an, Petra. Büchermachen ist ein knallhartes Geschäft und viele gute Bücher können nur mit dieser Art der Querfinanzierung herausgebracht werden.
    Und mit meinem Verlag hatte ich tatsächlich Glück. Alle Beteiligten sind wahre Enthusiasten und Idealistinnen. Sie schreiben auf der Website über sich selbst: „Die „edition 8″ ist 1998 gegründet worden und als Genossenschaft organisiert, in die alle Interessierten eintreten können. Die Mitglieder des Verlegerinnen-Kollektivs arbeiten alle unentgeltlich.“
    Nur so ist es wohl möglich, dass auch Nischenprodukte wie Lyrikbände (die in der Regel nichts abwerfen) überhaupt veröffentlicht weden können.

    P.S. Wie schön, dass du mein Buch magst. Das freut mich ungemein.
    Und ja, es ist ein Glück, dass es in der zunehmend digitalisierten Welt noch gedruckte Bücher gibt!

  19. Szintilla sagt:

    Bücher gibt es inziwschen wie Sand am Meer, die Perlen des eigenen Geschmacks zu finden ist gar nicht einfach. Fast genauso schwer ist es einen guten Verlag zu finden.

    Aber wie es scheint hat sich seit 200 Jahren nur wenig an der Grundstruktur geändert.

    Liebe Grüße ins Wochenende
    Szintilla

  20. Quer sagt:

    Ja, die grundsätzlichen Fragen und Strukturen haben sich nicht wesentlich geändert. Die Verlagssuche wird nicht einfacher. Neu ist nur, dass man alles auch selbst publizieren und vermarkten kann, günstig und ganz ohne Lektorat und verlegerischen Rückhalt.

    Lieben Abendgruss zu dir.

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