Foto Brigitte Fuchs
Es hat uns oft noch nach Mitternacht in die lauschigen Schenken getrieben.
Die dumme Sehnsucht nach Wundern gab keine Ruh,
Und wir wären so gern, ach so gern noch sitzen geblieben –
Aber man machte schon zu!
In den Gartencafés hat’s uns zu blonden Mädchen getrieben.
O wie im Zauber so schön war oft so ein herbstliches Rendezvous …
Und wir wären so gern noch bei einer sitzen geblieben –
Aber man schloss die Herztür schon zu!
Nun ist’s viel zu spät schon, um noch weiter dies Leben zu üben –
Wie liebten wir alle dies bittre, bittre Getu!
Und man wär so gern doch ewig sitzen geblieben …
Aber man machte schon zu!
Jakob Haringer (1898-1948) deutscher Schriftsteller

feines Gedicht, danke fürs mich lesen lassen…
Liebe Grüße Wolfgang
Gern geschehen, mir gefällt es auch gut.
Es könnte sicher auch gut vertont werden – oder wurde es vielleicht schon …
Lieben Retourgruss zu dir.
Wir sitzen so fröhlich zusammen
und haben einander so lieb
erheitern einander das Leben,
oh wenn es doch immer so blieb.
……..
Dieses Lied aus meiner Kindheit kommt mir in den Sinn. Und die Polizeistunde ( Beizenschluss) setzte manch einem ersehnten Wunder einen jähen Schluss.
Genau, das passt sehr gut, Valentina.
Die Reime kenne ich auch von damals.
Bis zur Polizeistunde bin ich in jungen Jahren allerdings selten geblieben.
Wahrscheinlich war ich schon damals keine „Party-Gängerin“. :–)
Dir ein frohes Wochenende und liebe Grüsse.
da hält jemand rückschau…
wunderbar beschrieben die biografischen jahre des „stürmens und drängens“.
heute geht es gemächlicher zu und her…dafür habe ich etwas von den morgenstunden 😉
So geht es mir auch, Merlin.
Morgens um sieben scheint die Welt noch einigermassen in Ordnung zu sein.
Da sind deutlich mehr Wunder und Anreize zu finden als um Mitternacht. :–)
Dir einen gemütlichen Tag und herzlichen Gruss.
Das Gedicht gefällt mir außerordentlich (und wieder einmal wirkt es auf mich deutlich jünger, als es die Lebensdaten des Dichters vermuten lassen).
Einerseits das Leben, das bewegt und bewegt wird von Träumen, Wünschen (auch nach Wundern) … , andererseits das Anhalten, wo Verbleiben, Verharren, sich für eins Entscheiden …
Schön und in aller Ruhe: der Platz, den du fotografiert hast, wo auf den Klappsesseln sicher schon Menschen sitzen geblieben sind, zumindest eine zeitlang. 🙂
Liebe Grüße, Andrea