Sternrisse

Foto Brigitte Fuchs

 

 

Tonlos diese Spur und monoton der

Morgen nichts Erkennbares weitab weht

Weinerlichkeit über die Milchstrasse

 

Alles altert unzeitgemäss nichts wärmt

nichts hält uns die Stange jede Gabe

ist mild und minderwertig zugleich

 

 

Brigitte Fuchs
Aus „Musik von weit her“, Gedichte, edition 8, Zürich 2020

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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34 Antworten auf Sternrisse

  1. rosadora sagt:

    na na na
    nichts erkennbar was vor
    uns liegt ist bedeutungslos
    im angesicht des engels haben
    wir unsagbares zu ertragen
    früh schon regt es sich in
    des tales sohle
    gruß rosadora

  2. waldviertelleben sagt:

    die milchstraße gerissen
    letzte lichter verglühn.
    dunkle nächte
    kein stern spendet trost
    engel verwittern hilflos

    lieben morgengruß
    ingrid

  3. Quer sagt:

    Auch dein Poem so traurigschön, Ingrid!
    Lieben Dank.

    Und wehmütigen Retourgruss.

  4. Eva sagt:

    Da ist es doch ein kleiner Trost, daß ein Gedicht kommt, uns zu sagen, was wir leiden; denn natürlich

    auch ich schaue
    ins unbeweglich Graue

    Lieben Gruß von
    Eva

  5. Gerhard sagt:

    Jede Gabe mild und minderwertig zugleich…
    Man altert unzeitgemäß.
    Dazu fällt mir ein, dass mich 2019 noch manche Kellnerin als junger Mann titulierte, am Montag jetzt aber ein Zahnarzt als alten Menschen.
    So schnell geht’s 😉

    Lieben Gruß
    Gerhard

  6. Quer sagt:

    Die Kellnerinnen, lieber Gerhard, waren schon immer sehr charmant.
    Das fördert den Umsatz. :–)
    Und die Zahnärzte haben eh immer genug zu tun. :–)
    Ein Schmunzeln zu dir.

  7. mona lisa sagt:

    Vielleicht altert alles „wesensgemäß“,
    das mit der Zeitgemäßheit ist eher bedeutunglos – zumindest für mich.
    Deinen Engel finde ich zauberhaft. Ein feines „Lächelobjekt“.
    Liebe Grüße

  8. Roswitha sagt:

    manchmal möchte ich das innen nach aussen kehren bei mir, weil ich mich jünger fühle, als ich aussehe- aber leider nur im kopf. aber die weinerlichkeit möchte ich für mich nicht, wer nicht alt werden will, muss jung sterben, und das will ich ja nicht. den text mag ich sehr. der engel schaut staunend, gefällt mir.
    hab es gut, gruss roswitha

    • Quer sagt:

      Ja, lassen wir einfach zu, dass wir uns zu unterschiedlichen Zeiten verschieden fühlen, mal jung und verwegen, mal alt und eher ängstlich, mal alterslos und rundum zufrieden. :–)
      Hab es auch gut, Roswitha. Lieben Gruss.

  9. Finbar sagt:

    Feines Poem a la mono no aware… schön!
    Herzliche Morgengrüße vom Lu

  10. Quer sagt:

    Oh ja, Lu, das „Herzzerreissende der Dinge“ als Gefühl von Traurigkeit, das der Vergänglichkeit allen Lebens nachhängt und sich doch damit abfindet.
    Das gefällt mir als Definition sehr gut.
    Schönen Dank und lieben Gruss.

  11. Sonja sagt:

    Weinerlichkeit und Milchstraße, das Zusammenspiel zaudert noch…
    Gruß von Sonja

  12. Quer sagt:

    Darf es ruhig.
    Lieben Retourgruss.

  13. Hausfrau Hanna sagt:

    Ich schaue,
    liebe Frau Quer,
    in das Gesicht des Steinengels. Und bin tief bewegt.

    Ohne jedes weitere Wort
    Hausfrau Hanna

  14. PepeB sagt:

    In der Sinfonie des Lebens erklingen alle Töne.
    Und der Engel scheint mit seinem sehr eindringlichen Blick zu fragen:
    Hältst du das aus? Tanzt du mit?
    Liebe Grüße
    Petra

  15. Quer sagt:

    Ja, er schaut sehr fragend und erwartungsvoll.
    Und ich habe keine gültige Antwort für ihn.
    Aber einen lieben Abendgruss für dich.

  16. Wolfgang+Nießen sagt:

    Liebe Brigitt,
    jedesmal, und das ist nicht übertrieben, bin ich tief beeindruckt und spüre gar einen leichten Schauer. So schön.
    Ich wünsche Dir noch eine schöne Restwoche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    • Quer sagt:

      Wie mich das freut!
      Ganz herzlichen Dank, Wolfgang.
      Auch dir wünsche ich eine erfreuliche und schöne zweite Wochenhälfte.
      Sei lieb gegrüsst!

  17. Gundel Wismar sagt:

    Es müsste einen VHS-Anfängerkurs geben: Altwerden, aber richtig! Dann wäre man positiver dafür gestimmt..
    Aber ich denke, in einigen Haushalten ändert sich dennoch nix. Da bleibt alles wie sonst, auch im Alter.
    Schmunzelgruß 👶👒
    Gundel

  18. Quer sagt:

    Vieles ändert sich und vieles bleibt bestehen.
    Sich da unbeschadet durchzuschlängeln ist nicht einfach, aber sicher machbar. :–)
    Ebenfalls ein Schmunzeln samt Abendgruss zu dir.

  19. Stefanie Rabenschlag sagt:

    Zähe Berge sind zu versetzen, nur: wohin?

  20. Quer sagt:

    Ja, wohin. Und wie lange wird das dauern beim Schnabelwetzen an diesen Brocken von uns Menschenvögeln…

  21. mano sagt:

    ein monotoner morgen voller kälte. doch der wunderbare, fragende blick des engels lässt mich hoffen, dass da heute noch etwas geschieht, was mich lächeln lässt.
    lieben gruß
    mano

  22. Quer sagt:

    Ja, dieser Blick kann viel auslösen.
    Und Wunder sind ja immer wieder zu erwarten.
    Lieben Gruss zu dir, Mano.

  23. sylvia sagt:

    es gibt sie, diese tage, zeiten.
    dafür gibts ja die engel, dass sie uns
    ein bisschen hochheben;-).
    komm gut durch die tage!
    lieber gruß
    sylvia

  24. Quer sagt:

    Genau, dafür brauchen wir diese himmlischen Wesen. :–)
    Danke, Sylvia. Komm auch gut durch die harte, kalte Zeit!
    Lieben Gruss.

  25. Helmut sagt:

    Die Zeit des Alterns: der Winter. Aber er vergeht, ohne endgültiges Aus für das Altern. Aber für die Gaben ist es noch weit. Gut, wenn man vorgesorgt hat und am Alten noch was findet, was währt.

    Liebe Grüße
    Helmut

  26. Quer sagt:

    Danke für diese bereichernden Gedanken, Helmut.
    Vielleicht wächst man ja am Altern – wäre doch schön!

    Lieben Retourgruss.

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