Übrigens…

Foto Brigitte Fuchs: Truthahn

 

 

Man kann sich auch mit eigenen Federn schmücken.

 

 

Brigitte Fuchs

 

Dazu ein Gedicht vom alten Meister:

 

Die Henne

Es war mal eine Henne fein,
Die legte fleissig Eier;
Und pflegte denn ganz ungemein
Wenn sie ein Ei gelegt zu schrein,
Als wär‘ im Hause Feuer.
Ein alter Truthahn in dem Stall,
Der Fait vom Denken machte,
Ward bös darob, und Knall und Fall
Trat er zur Henn‘ und sagte:
»Das Schrein, Frau Nachbarin, war eben nicht vonnöten:
Und weil es doch zum Ei nichts tut,
So legt das Ei, und damit gut!
Hört, seid darum gebeten!
Ihr wisset nicht, wie’s durch den Kopf mir geht.«
Hm! sprach die Nachbarin, und tät
Mit einem Fuss vortreten,
Ihr wisst wohl schön, was heuer
Die Mode mit sich bringt, ihr ungezognes Vieh!
»Erst leg‘ ich meine Eier,
Denn rezensier‘ ich sie.«

 

Matthias Claudius (1740-1815) deutscher Dichter

 

Foto Brigitte Fuchs

 

 

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20 Antworten auf Übrigens…

  1. Andrea sagt:

    Hauptsache geschmückt!! Und Hauptsache, dass du wieder da bist!! 🙂
    Liebe Grüße, Andrea

  2. Quer sagt:

    Danke, Andrea.
    Ja, man ist ziemlich „aufgeschmissen“ ohne Netz. :–)
    Lieben Gruss zurück.

  3. C Stern sagt:

    Viel besser, mit eigenen Federn geschmückt zu sein, als mit fremden –
    und fremdgeschmückt auch noch laut gackernd herumzustolzieren.

    Ein Schmunzeln hast Du mir geschenkt,
    beste Grüße & hab einen guten Tag!

  4. Quer sagt:

    Ganz richtig. :–)
    Freut mich, dass dich das amüsiert.
    Dir auch einen guten Tag und lieben Gruss.

  5. merlin sagt:

    interessanter dialog zwischen den beiden 🙂
    ich hoffe, ich komme heute in den genuss eines rezensierten ei’s 😉
    schön bist du wieder online!
    glg. und einen frohen tag dir.

  6. Quer sagt:

    Genau. Die beiden scheinen sich nichts zu schenken.
    Ein rezensiertes Ei: ei, ei, ei. :–)
    Und ich bin ebenfalls froh, dass der „Netzbetrieb“ wieder intakt ist und hoffentlich auch bleibt.
    Einen vergnüglichen Tag auch dir und lieben Gruss.

  7. Eva sagt:

    Wie sollte wohl sonst alles Federvieh erfahren, was für ein tolles Ei ich wieder gelegt habe, und das muß sie unbedingt – du dummer Truthahn!

    Verärgert den Kamm schüttelnd und von dannen glucksend
    Eva

  8. Quer sagt:

    Hi, hi, klar: Das hat auch mit Eigenvermarktung zu tun. Und die ist das A und das O und erst recht das Geschrei wert, wie jede und jeder weisss. 🙂

    Vergnügt hinterhergackernd.

  9. mano sagt:

    herrlich, was es auf dem geflügelhof so zu belauschen gibt! aber sich mit eigenen federn zu schmücken ist doch immer besser als nähme man die fremden!
    gutgelaunte morgengrüße
    mano

  10. mona lisa sagt:

    Ein herrlicher Dialog zwischen diesen beiden so imposanten Federviehexemplaren!
    Halte gleich auf dem Markt nach rezensierten Eiern Ausschau 😉
    Schmunzelnde Morgengrüße

  11. Quer sagt:

    Mach das, Mona Lisa! :–)
    Vergnügte Grüsse zu dir.

  12. PepeB sagt:

    So ein Ei zu legen, ist ja auch wirklich eine Großtat …
    Kikeriki
    Petra
    (Und schön, dass Du wieder im Netz bist, liebe Brigitte!)

  13. Quer sagt:

    Ja klar: harte Arbeit ist das! :–)
    Lieben Dank, Petra, und schönen Gruss.

  14. Gerhard sagt:

    Zu jedem Ei das dazugehörige „Gebet“.
    Ich sage oft mal beiläufig :
    „Ja! Und habe es auch so gemeint!“
    Meine Frau nervt so etwas immer.

    Lieben Gruß
    Gerhard

  15. Quer sagt:

    Da ist etwas Wahres dran.
    Lieben Heutegruss zurück.

  16. Hausfrau Hanna sagt:

    Sich so schön,
    liebe Frau Quer,
    und in aller Selbstverständlichkeit mit eigenen Federn zu schmücken, können wohl nur Hühner und (Trut)Hähne 😉

    Ich habe mich beim Lesen des Gedichts gefragt, was dieser Satz wohl bedeutet: ‚Der Fait vom Denken machte…‘

    Ich freue mich, dass Sie wieder ‚online‘ sind und schicke Ihnen einen herzlichen Gruss in den heutigen Tag
    Hausfrau Hanna

  17. Quer sagt:

    So ist es, liebe Hausfrau Hanna, das Federvieh ist von Natur aus geschmückt. :–)
    „Der Fait vom Denken“ ist mir auch nicht geläufig. (Wahrscheinlich eine uralte Wendung. Fait sollte ja eigentlich Glaube bedeuten.) Ich vermute, dass es „Gebrauch vom Denken“ oder etwas wie „im guten Glauben denken“ ausdrücken könnte, bin mir aber nicht sicher.

    Einen ebenfalls erleichterten Gruss zu Ihnen nach Basel.

  18. Britta sagt:

    Danke für diesen heiteren Beitrag! Schön, bist du wieder zurück:-)
    Herzliche Grüsse Britta

  19. Quer sagt:

    Gern geschehen, Britta.
    Lieben Dank auch und frohen Gruss.

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