Waben

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

(…)

Was frommt das alles uns und diese Spiele,
Die wir doch gross und ewig einsam sind
und wandernd nimmer suchen irgend Ziele?

Was frommt’s dergleichen viel gesehen haben?
Und dennoch sagt der viel, der „Abend“ sagt,
Ein Wort, daraus Tiefsinn und Trauer rinnt

Wie schwerer Honig aus den hohlen Waben.

 

 

Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) österreichischer Dichter, Dramatiker und Erzähler
Letzte Strophen aus seinem Gedicht „Ballade des äusseren Lebens“

 

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14 Antworten auf Waben

  1. rosadora sagt:

    ewig einsam
    das muß man erst begreifen…
    viel drüber nachgedacht
    es ist einfach so…
    „abend“
    es grüßt dich nördlichst
    rosadora

  2. Quer sagt:

    Ja, man ahnt und begreift zu einem begrenzten Teil.
    Lieben Gruss zu dir in den Norden.

  3. merlin sagt:

    irgendwie schwere und verzweifelte zeilen,
    wahrscheinlich geschrieben in bewegten zeiten.
    tröstlich ist nur der honig als bild.
    statisch gesehen gibt die wabenstruktur halt.
    einen sonnigen tag dir im launischen april und glg.

  4. Quer sagt:

    Ziemlich traurig und resigniert kommen mir die Zeilen auch vor. Und ich sehe durchaus Parallelen zur heutigen Situation.
    Und doch ist der Tenor auch „gefasst“ und abgeklärt durch die Bilder der Waben, des Honigs und das zusammenfassende Wort Abend. Vielleicht blickt man so zurück am Ende des Lebens.
    Dir auch einen möglichst hellen und leichten Tag, Merlin!
    Grüss dich!

  5. Eva sagt:

    Vielleicht kann auch ein wenig Zufriedenheit in dem Wort „Abend“ liegen; schwerer Honig ist ja etwas, das zustandekam in „hohlen“ Waben – ein mehrdeutiges Bild. Ich mag die Wabenform.

    Liebe Grüße von
    Eva

  6. Quer sagt:

    Zufriedenheit schwingt hier sicher auch mit, Eva. „Abend“ kann ja so beruhigend wirken.
    Ich mag die Wabenformen auch.

    Sei herzlich gegrüsst!

  7. PepeB sagt:

    Gute Frage, was bleibt, wenn das äußere Leben unwichtiger wird (oder, wie gerade, nicht stattfinden kann)? Haben wir inneren Honig gesammelt, der uns den Abend versüßt?
    Fragt (sich) wiederum
    Petra
    PS: „Frommen“ ist auch etwas aus der Mode gekommen …

  8. Quer sagt:

    Der innere Honig ist immens wichtig, wie ich finde.
    Danke für diese schöne Sicht der Dinge, Petra!
    Ja, uns „frommt“ schon lange nichts mehr… :–)
    Schönen Gruss zu dir.

  9. mona lisa sagt:

    Waben – Ausdruck lebensspendender, süßer Energie,
    verkommen – in Beton gegossen – zu Inseln der Trostlosigkeit, nur mühsam verdeckt von Grün, weil Leben sich nicht aufhalten lässt.
    Nachdenkliche Grüße ob der heutigen Zeilen und Bilder.

  10. Quer sagt:

    Die Waben standen so in einer Kleinstadt auf öffentlichem Raum.
    Vielleicht fehlen Geld und Personal, um die Pflanztröge saisonal zu bepflanzen.
    Mir selbst haben sie gerade in dieser Schlichtheit gefallen. Wären sie hübsch mit Stiefmütterchen, Tulpen oder anderen Zierpflanzen dagestanden, ich hätte sie wohl kaum eines Blickes gewürdigt… :–)
    Dir einen lieben Gruss.

  11. Valentina sagt:

    Zeilen zum Nachdenken. Der Abend als Methapher für die Fülle des Erlebten, zurückschauen und all der Erfahrungen gewahr sein, schwer und süss.
    „Honig aus hohlen Waben“ ist ein starkes Bild. Diejenigen mit Grünem gefüllten Waben ein interessantes Pendant dazu.

    Einen lieben Gruss, sonnengewärmt!

  12. Quer sagt:

    Das finde ich auch, Valentina.
    Hab Dank für deine schönen Zeilen!

    Und herzlichen Gruss bei Abendsonne und blauem Himmel.

  13. Sonja sagt:

    die wabenknaben schaben
    und lassen den honig rinnen…ach, schnell eile ich von hinnen…
    Abendgrüße von
    Sonja

  14. Quer sagt:

    🙂

    Lieben Gutenachtgruss.

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