Weisse Wolken

Foto Brigitte Fuchs: Dürrenäsch

 

Weisse Wolken gehn im Blauen;
als, ein Kind, im Gras ich lag,
liebt‘ ich’s ihnen nachzuschauen,
träumte einen schönen Tag.

Weisse Wolken wandern immer,
und ich freu, ein alter Mann,
mich an ihrem lichten Schimmer,
denk an meine Jugend dann.

Weisse Wolken werden wandern,
wenn ich lange nicht mehr bin;
träumt ein Hügel unter andern,
und sie ziehen oben hin.

 

Gustav Falke (1853-1916) deutscher Schriftsteller
Aus der Sammlung „Heimat und Seele“

 

Foto Brigitte Fuchs: Dürrenäsch

 

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26 Antworten auf Weisse Wolken

  1. merlin sagt:

    wolken sind immer wieder faszinierend.
    natürlich v.a. dann, wenn das blau des himmels sichtbar bleibt 🙂
    einen sonnigen herbsttag dir und glg.

  2. Quer sagt:

    Genau: Mit Blau unterlegt sind die Wolkenwattebäusche besonders hübsch.
    Das sollte heute ja auch der Fall sein.
    Danke und auch dir einen freudigen Tag!
    Und einen lieben Gruss obendrein.

  3. Eva sagt:

    Wolken sterben nicht, sagt ein buddhistischer Weiser, und um diesen Gedanken herum kann man sich ja so seine Gedanken machen …

    Liebe Grüße von Eva

  4. Quer sagt:

    Das kann man. Ein schöner Denkanstoss ist das.
    Danke, Eva, und lieben Gruss.

  5. PepeB sagt:

    Ein Formen- und Farbschauspiel, das nie langweilig wird …
    findet auch
    Petra
    (Und nimmt Evas Denkanstoß mit in ihren heutigen Tag)

  6. Quer sagt:

    So sehe ich das auch.
    Dir einen schönen Tag und liebe Grüsse.

  7. mona lisa sagt:

    Wolken betrachten ist im Alltag wie auf den Pausenknopf drücken:
    schauen, einen Moment innehalten und still werden.
    Grüße aus dem wolkenlosen Speckhorn 😉

  8. Quer sagt:

    Oh ja, das ist ein schöner Vergleich.
    Drücken wir öfter mal auf diesen Knopf. :–)
    Lieben Retourgruss, ebenfalls mit klarem Himmelsblau.

  9. Gerhard sagt:

    Ich frage mich, ob ich das je tat als Kind: im Grase liegen und den Himmel beobachten?!
    Das ist wohl auch eine eher romantisierende Auffassung von Kindheit: Eine Zeit der Muse und der Unbesorgtheit.

    Liebe Grüße Gerhard

    • Quer sagt:

      Von mir kann ich auch nicht so genau sagen, ob das so bewusst geschah in der Kindheit. Immerhin weiss ich, dass wir Tier- und andere Formen in die Wolkengebilde hineininterpretiert haben. :–)

      Einen lieben Gruss zurück.

  10. Hausfrau Hanna sagt:

    Wandernde Wolken,
    liebe Frau Quer,
    die stetig ihre Form verändern, lassen mich auch heute noch staunend in den Himmel gucken.
    Wie damals als Kind…

    Einen herzlichen Gruss ins Heute
    Hausfrau Hanna

    • Quer sagt:

      Ja, liebe Hausfrau Hanna, dieses Schauspiel wird uns gewiss nie langweilig.
      Heute allerdings wird es schwer bei diesem wolkenlosen Blau. :–)

      Einen herzlichen Retourgruss über die Hügelzüge hinweg.

  11. Gundel Wismar sagt:

    Der lichte Schimmer ist im Herbst ganz weich. Er holt ganz neue Farben aus den Dingen..
    Im Mørketid, das ist die Dunkelzeit, sehnt man sich nach so einem lichten Schimmer.🌅
    Also, lass‘ uns all das jetzt genießen!
    Lieber Gruß (;👒
    Gundel

    • Quer sagt:

      Exakt, Gundel: Erfreuen wir uns möglichst intensiv an diesem Schauspiel, noch bevor der dicke Wolkenvorhang wieder öfter gezogen wird!
      Sei auch lieb gegrüsst!

  12. Andrea sagt:

    Ein schönes, ruhiges Gedicht, das den am Himmel stehenden Wolken sowas wie einen „Ewigkeitswert“ gibt. Verknüpft mit der Kindheit, in der sie zum ersten Mal gesehen worden sind und wo ihnen das Kind träumerisch nachgeschaut hat, bleiben sie bis ins Alter am Himmel, während man unten steht, wo die Hügel sind. Und wo man selbst eines Tages dann sozusagen noch eine Etage tiefer liegen wird: die Wolken werden bleiben. Und das ist ein tröstlicher Gedanke: Wolken und mit ihnen das Träumen (?) als Gegengewicht zur Sterblichkeit, zum Tod?

    Liebe Grüße, Andre

    • Quer sagt:

      Dass die Wolken auch nach unserem Ableben noch über den Himmelsbogen ziehen, dass die Vögel weiterhin singen und die Blumen blühen werden, ist in der Tat ein schöner und trostreicher Gedanke.
      Lassen wir uns davon „tragen“!

      Liebe Grüsse zu dir.

  13. Sonja sagt:

    Was für anrührende Zeilen!

    Schöne Septemberblauhimmelgrüsse von
    Sonja

  14. Quer sagt:

    Das finde ich auch, Sonja.

    Und die schönen Septemberblauhimmelgrüsse kann ich hier und heute erwidern. :–)

  15. Sylvia sagt:

    hach schön sind diese weissen wolkenwalrosse.
    derzeit sind viele am himmel zu sehen, und sie
    entzücken auch mich immer wieder! du hast da
    einige feine schneeige exemplare fotografiert,
    und das gedicht passt so gut dazu. ein bisschen
    wehmütig, dennoch voller freude.
    lieber gruß
    Sylvia

  16. Quer sagt:

    Ist doch schön, wenn Wehmut und Freude sich zusammentun. :–)
    Einen lieben Gruss zu dir, Sylvia.

  17. Anna-Lena sagt:

    Als ich heute mit meiner Mutter im Pflegeheim auf dem Balkon saß, sah der Himmel ähnlich aus. Ein leichter Wind jagte diese herrlichen Gebilde vor sich her. Allerdings war der Himmel nicht so tiefblau.

    Schön in Wort und Bild, liebe Brigitte.
    Herzliche Abendgrüße dir,
    Anna-Lena

  18. Quer sagt:

    Danke für deine Zeilen, Anna-Lena.

    Gute Wünsche und liebe Grüsse zu dir und deinen Lieben.

  19. Roswitha sagt:

    als ich mit meiner dementen großtante auf einer bank sitzend einen ähnlichen himmel bewunderte sagte sie, die nur noch selten sprach, plötzlich: “ kann man die auch käuflich erwerben?“ ich sagte, zum glück nicht, die gehören nur sich selbst. da lachte sie und ich mit. immer wieder bei einem solchen himmel denke ich an tante hedwig. herzlichen gruß, roswitha

  20. Quer sagt:

    Entzückend, diese Geschichte der Tante Hedwig.
    Lieben Dank, Roswitha, und schönen Gruss.

  21. Syntaxia sagt:

    Immer wieder klassisch schön, die weißen Wolken am satten Azur!
    Hier derzeit fast umgekehrte Verhältnisse, wenig Blau und viel zusammenhängendes Weiß.

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  22. Quer sagt:

    Bei uns ist es heute noch extremer: gar kein Blau, nur grau und nass alles. :–)

    Lieben Sonntagsgruss.

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