Fotos Brigitte Fuchs: Statue des Dichters und Übersetzers Marià Villangómez Llobet (1913-2002) in Sant Miguel de Balansat in Ibiza
„Welchen Stoff haben Sie ergriffen?“, fragt man den Dichter, statt ihn zu fragen: „Welcher Stoff hat Sie ergriffen?“
Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916) österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin
Und dann noch ein Text von einem zeitgenössischen Autor, einem befreundeten Kollegen:
Ansichtssache
Es sollte mehr Dichter geben,
sagte die Leserin.
Umgekehrt wäre dienlicher,
entgegnete einer,
von denen es mehr geben sollte.
Kurt Haberstich, *1948, Schweizer Bergsteiger, Erzähler, Lyriker und Aphoristiker
Vovellistin? Liebe Brigitte, Klär mich auf. Ich habe eine Bildungslücke!
Dein Dichterkollege hat so recht, denn Gedichte brauchen Leser*innen. Nur aufpassen, dass sie nicht – wie dein Dichter auf den Fotos – irgendwogegen laufen.
Freitagsgrüße, piri
Keine Angst, Piri. 🙂 Das ist keine Bildungslücke, das ist ein profaner Flüchtigkeitsfehler von mir: Es muss heissen: Novellistin, also Novellenschreiberin. (Ich werde es gleich korrigieren.)
Ja, gerade bei Lyrik sind oft die Dichter und Dichterinnen zahlreicher vorhanden als deren Leserschaft…
Aber das war wohl schon fast immer so. :–)
Liebe Grüsse zu dir.
P.S. Der Dichter scheint so konzentriert zu lesen, dass er tatsächlich in den Baumstamm laufen könnte. Gut, dass er nur eine Skulptur ist…
Vielleicht sollte jeder das machen, was er am besten kann und am liebsten macht.
Dann haben alle mehr davon.
Herzliche Morgengrüße
Das würde in der Tat zu einem Gleichgewicht beitragen.
Aber nur „gerne machen“ bedingt eben noch keine Meisterschaft. 🙂
Darum gibt es wohl auch so viel Mittelmass bei der Überzahl der selbsternannten Dichter, Künstler, Sänger oder Musiker jeden Geschlechts…
Sei lieb gegrüsst!
Das sicher nicht, ist m. E. aber Voraussetzung – wie für eigentlich alles.
Aber sicher: Die Begeisterung ist das Wichtigste. Darin stimme ich dir selbstverständlich zu.
Ich sage,
liebe Frau Quersatzein,
einfach nur „Dankeschön!“ für Ihren heutigen Beitrag, den ich ‚einpacke‘ ins Reisegepäck. Zusammen mit zwei Lyrikbändchen, einem Krimi und dem neu erschienen Buch über Thomas Mann: ‚ Mann vom Meer‘.
Einen herzlichen Gruss (noch) aus der Stadt
Hausfrau Hanna
Das, liebe Hausfrau Hanna, ist leichtes und schweres Gepäck in einem. :–)
Ich wünsche gute Reise und frohe Lesestunden am Zielort!
Schöne Grüsse vom Land.
Gelesen werden muss, was nützt das Dichten, wenn es keiner lesen kann?
Liebe Grüße Gerhard
Tja, das ist das Dilemma. :–)
Einen lieben Gruss zu dir.
Wer bestimmt Mittelmaß und wer Meisterschaft?
Für mich ist es einfach, denn ich bestimme allein, was ich zu lesen liebe…
Mal seufzen, mal prusten, mal nachdenklich werden, mal…
Lieben Gruß von
Sonja
Genau, Sonja, das ist nicht eindeutig definiert.
Aber auch ich entscheide ganz alleine, was mich begeistert und was mich abhält von einem Kauf. :–)
Blöde nur, dass die Promis oft einen Bekanntheits-Bonus geniessen und ihre Erzeugnisse verkaufen können, ob diese gut sind oder grottenschlecht…
Einen lieben Freitagabendgruss zu dir.
Der war seiner Zeit schon voraus, er hatte ein analoges Smartphone 🙂
Die Haltung ist unverkennbar „modern“
LG Bernhard
Ganz richtig, Bernhard: So laufen heute die meisten herum.
Ich mag diese analogen Smartphones übrigens sehr. 🙂
Liebe Abendgrüsse.
die dichter- skulptur sieht sehr modern aus im bewegungsmuster, wirklich wie mit dem smartphone, erstaunlich. und die leserinnnen und leser sollten halt auch die bücher kaufen, da hat herr haberstich recht. ohne geld kann man zwar dichten, aber es braucht auch dialog und geld der lesenden. ich wünsche ein wochenende mit anregungen und pausen, herzlichen gruß, roswitha
Du hast das wunderbar beschrieben, Roswitha. Tja, „Kunst geht nach Brot“ heisst es doch so treffend. Das gilt auch für heutige Kulturschaffende jeder Couleur. Und der Dialog ist auch wichtig.
Vielen Dank und auch dir ein anregendes, schönes Wochenende!
Sei herzlich gegrüsst!
Vielleicht wäre die Ergriffenheit des Dichters direkter, höbe er hin und wieder den Blick über den Rand seiner Fibel? 😉
Das kann gut sein, Maren. Heisst das nicht etwa „Betriebsblindheit“. 🙂
Schönen Gruss.