Weltwassertag

 

Mild beschwichtendes Element

Mild beschwichtendes Element,
Wasser,
Nicht nur löschest du Feur, das brennt,
Wasser!

Nicht nur erquickst du den Durst, der lechzt.
Wasser,
Du auch heilest mein Kind, das ächzt,
Wasser!

 

 

Ihm gelegt auf die glühende Stirn,
Wasser,
Schütze vorm Fieberbrand das Gehirn,
Wasser!

Auf die welkende Blüte gesprengt,
Wasser,
Wie auf Blumen sonnenversengt,
Wasser!

Essig müßte mir sein der Wein,
Wasser,
Eh‘ er dürfte gemischt dir sein,
Wasser.

 

Friedrich Rückert (1788-1866) deutscher Dichter

 

Alle Fotos Brigitte Fuchs

 

 

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18 Antworten auf Weltwassertag

  1. merlin sagt:

    kein leben ohne wasser.
    tragen wir ihm sorge.
    ich schätze es immer, dass ich einfach den wasserhahn öffnen kann, dass wasser sprudelt und ich es trinken kann.
    herzliche morgengrüsse.

  2. Quer sagt:

    Stimmt. Es ist wunderbar, Zugang zu gutem und meistens genügendem Wasser zu haben. Dafür dürfen wir echt dankbar sein.
    Dir einen guten Tag, Merlin!
    Und herzlichen Retourgruss.

  3. Andrea sagt:

    Das ist ja schön, mal wieder etwas Heiteres, wo dem Wasser das Hohelied gesungen wird – nur zum Wein, da sollte es halt nicht dazu geschüttet werden! Besser Essig als ein gewässerter Wein! 🙂

    Liebe Grüße, Andrea (die allerdings schon ganz gern auch mal einen „G’spritzten“ trinkt! 🙂

  4. Quer sagt:

    Als ganz so heiter empfinde ich diesen Text nicht.
    Fast meine ich einen Hilferuf nach Wasser darin zu erkennen.
    (Die glühende Stirn, der Fieberbrand, das ächzende Kind…)
    Es könnte sogar sein, dass die Zeilen aus dem Zyklus der Kindertotenlieder stammen (vertont von Gustav Mahler), einem zuvor entstandenen Gedichtzyklus von Friedrich Rückert. Dieser verfasste eine Sammlung von 428 Kindertotengedichten kurz nach dem Tod zweier seiner damals sechs Kinder. (Luise und Ernst 1833/1834)
    Wie dem auch sei.
    Wasser ist und war schon immer lebensnotwendig. Und man kann den Text natürlich auch als Loblied aufs Wasser lesen.
    Lieben Dank und Gruss zu dir, Andrea.

  5. Andrea sagt:

    Ich habe da keine Hintergrundinformation, ich lese das Gedicht nur so, wie es dasteht.
    Ich stimme dir zu, dass hier lauter schwierige Situationen hergenommen werden, die eben mit der Hilfe des Wassers gemildert werden (können). Und das sagt ja auch der Titel: Wasser, das mild beschwichtigende Element.
    Also das Wasser als etwas, das das Problem, wohl auch die Tragik des sterbenskranken Kindes (wie ich jetzt von dir weiß) beschwichtigen, mildern kann.
    Für mich bleibt allerdings die letzte Strophe eine, die eher an die Tradition der Trinklieder anknüpft, also eine heiterer, dem Leben (wieder?) zugewandter Ausblick. (?)
    Liebe Grüße!

  6. Quer sagt:

    Das ist ja das Schöne an Gedichten, Andrea, dass man sie ganz verschieden lesen und interpretieren kann. Und dass sie je nach eigener Stimmung und Verfassung immer weider neu und anders auf uns wirken.
    Das mit der letzten Strophe lese ich auch im Sinne der Trinklieder. :–)
    Sie ist bestimmt so etwas wie ein versöhnlicher Schlusspunkt und ein Hohelied auf den Wein.
    Sei nochmals lieb gegrüsst!

  7. Eva sagt:

    Zudem ist Wasser nichts, was von uns getrennt bestünde – wir bestehen zu einem Gutteil aus Wasser, wir sind Wasser. Und schwimmend im Wasser können wir uns manchmal auch so fühlen …

    Lieben Gruß von Eva

  8. Quer sagt:

    Genau, Eva, alles fliesst – auch in uns. :–)

    Einen lieben Gruss zu dir.

  9. mona lisa sagt:

    Wasser – ein not-wendiges Universalmittel.
    Hab heute morgen schon zwei kleine, gestern bearbeitete Beete gegossen,
    es ist schon wieder ziemlich trocken.
    Liebe Grüße

    • Quer sagt:

      Ja, hier wäre Wasser von oben dringend nötig. Es hat seit Wochen nicht geregnet.
      Schönen Gruss in dein liebevoll gepflegtes Gartenreich.

  10. Gerhard sagt:

    Das Universalmittel. Zwar gab es einst Leben , das ein anderes Mittel nutzte, aber Wasser wurde dann schnell unschlagbar.
    Liebe Grüße Gerhard

  11. Quer sagt:

    Wasser ist lebens- und überlebenswichtig.
    Lieben Gruss zu dir.

  12. PepeB sagt:

    Die große Anrufung des Wassers, fast schon modern gestrickt, finde ich.
    Absolut fasziniert von Wasser (und deinen wunderschönen Wasserimpressionen) grüßt Dich
    Petra

  13. Quer sagt:

    Genau, Petra: Ich denke da auch an deine wunderschönen Wasserspiegelbilder.
    Lieben Dank und herzlichen Gruss.

  14. Hausfrau Hanna sagt:

    Ich bin so froh,
    liebe Frau Quer,
    über diesen Ihren Beitrag zum Weltwassertag, und zugleich stimmt er mich auch nachdenklich.
    Bei den Bildern mit dem stillen Mann, der auf dem Steg über dem kleinen See steht und den präsenten Möwen verweile ich noch etwas 🙂

    Lieben Gruss vom Rhein in den heutigen Tag
    Hausfrau Hanna

    • Quer sagt:

      So ist es, liebe Hausfrau Hanna: Sauberes Wasser in genügender Menge ist inzwischen auch für uns keine Selbstverständlichkeit mehr.

      Solche Bilder – wie die bei Ihnen auf den Bildern von gestern – lassen mich auch innerlich ruhig werden.
      Einen lieben Gruss zu Ihnen an den Rhein.

  15. Britta sagt:

    Wasser ist essenziell. Ich bin dankbar, so leichten Zugang zu haben.
    Heitere Grüsse Britta

  16. Quer sagt:

    So geht es mir auch, Britta.
    Seien wir froh und dankbar dafür!

    Sonnige Nachmittagsgrüsse zu dir in die Leuchtenstadt.

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