Wo kleine Felsen…

Fotos Brigitte Fuchs: Melchsee-Frutt

 

Wo kleine Felsen, kleine Fichten
Gegen freien Himmel stehen,
Könnt ihr kommen, könnt ihr sehen,
Wie wir, trunken von Gedichten,
Kindlich schmale Pfade wandern.
Sind nicht wir vor allen andern
Doch die unberührten Kinder?
Sind es nicht die Knaben minder
Und die Mädchen, jene andern?
Sind sie wahr in ihren Spielen,
Jene andern, jene vielen?

 

 

Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) österreichischer Lyriker, Dramatiker und Erzähler

 

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14 Antworten auf Wo kleine Felsen…

  1. C Stern sagt:

    Köstlich an unserer Natur ist ja auch, dass sie sich in so großer Vielfalt dem menschlichen Auge präsentiert.
    Auch kindlich schmale Pfade, entlang von schroffen Landschaftsformen, haben ihren ganz eigenen Reiz, wie Deine Fotos beeindruckend zeigen.
    Und erst recht, wenn sich so eine Naturkulisse in einem klaren See fein spiegelt.

    Liebe Morgengrüße!

  2. Quer sagt:

    Ja, unsere Umwelt ist vielfältig und an manchen Orten wunderbar.
    Da darf unsere Seele gerne wieder kindliche Unbeschwertheit empfinden.

    Danke, C Stern, und lieben Gruss zu dir.

  3. Andrea sagt:

    Ich spüre direkt die kühle Bergluft und erinnere mich, wenn ich die Fotos sehe, an diese klare Schönheit der kargen Gebirgslandschaft. „Unberührt“ – dieses Wort aus dem Gedicht trifft’s für mich am besten. Tatsächlich wirkt so eine Landschaft unberührt.

    Liebe Grüße aus der Üppigkeit meines Waldviertler Gartens!
    Andrea

  4. Quer sagt:

    Ja, so empfinden wir es zumindest und sind glücklich, einige stille Gegenden aufsuchen zu können. Dass auch die Bergregionen immer mehr aufrüsten und die Ausflugsziele kommerzialisieren mit Spielplätzen, Trails und anderen Aktivitäten, ist ein Trend, der wohl anhält.

    Sei lieb gerüsst in deinem herrlichen Gartenumfeld.

    • Gundel Wismar sagt:

      Ach, ein bisschen Frohsinn mit Spielen und Spaß ist vllt. gar nicht so schlecht. Das hebt die Laune.. Ruhe hat man ja später noch genug.
      Einen angenehm temperierten Tag! (;👒
      Gundel

      • Quer sagt:

        Ja, wenn der Balanceakt zwischen Spielspass und Ruhe-Refugien gelingt, ist es erfreulich für alle.
        Angenehm temperiert? Höchstens am Morgen. :–)
        Lieben Gruss.

  5. PepeB sagt:

    Ja, welche Spiele sind wahr und nicht reines Entertainment?
    Hoffentlich bleiben noch viel stille Flecken, wo wir wirklich zu uns kommen können und nicht wieder abgelenkt werden,
    wünscht sich
    Petra

  6. Quer sagt:

    Das ist auch mein Wunsch, liebe Petra.
    Sei sommerheiss gegrüsst!

  7. Mona Lisa sagt:

    Was sind „unberührte“ Kinder?
    Ich hoffe, sie sind unberührt im Sinne eines „weißen Blattes“ und nicht im Sinne von liebevollen körperlichen Berührungen.
    Nachdenkliche Grüße

  8. Quer sagt:

    In diese Richtung hat Hofmannsthal meiner Meinung nach kaum gedacht.
    Aber wir sind durch solche Wörter ganz schnell alarmiert, nicht wahr! – Was eigentlich nicht sein sollte…
    (Schreckliche Vorkommnisse haben uns sensibilisiert und vielleicht auch zu misstrauisch werden lassen.)
    Einen nachdenklichen Retourgruss.

  9. Sonja sagt:

    „trunken von Gedichten“, das nehme ich mir mit in diesen Flundertag…(bei so einer Hitze liege ich platt wie eine solche irgendwo rum)-
    Grüße von Sonja

  10. Quer sagt:

    So fühle ich mich heute auch, Sonja: platt und matt von der Hitze. Draussen braut sich etwas zusammen, aber es will und will nicht regnen.
    Einen lieben Gruss zu dir.

  11. Gerhard sagt:

    Die letzten 4 Zeilen verstehe ich nicht.

    Unberührt sein, das wünscht sich jeder. Die Liebe neu erleben, so als hätte man sie noch nie gehabt.
    Vielleicht geht aber Hoffmansthal noch weiter: Alles Denken und Fühlen kann sich spät auch noch völlig neu entfalten?! Das wäre magisch und ganz wunderbar.

    Liebe Grüsse
    Gerhard

  12. Quer sagt:

    Mit diesen Schlusszeilen habe ich auch Mühe, Gerhard. Es ist unklar, worauf er anspielt.
    Aber deinen letzten Satz verstehe ich gut und finde, er tönt verheissungsvoll.

    Sei lieb gegrüsst!

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