Foto und Beschriftung Brigitte Fuchs
Armer Haushalt
Weh, wer ohne rechte Mittel
Sich der Poesie vermählt!
Täglich dünner wird der Kittel,
Und die Milch im Hause fehlt.
Ängstlich schwitzend muss er sitzen,
Fort ist seine Seelenruh,
Und vergeblich an den Zitzen
Zupft er seine magre Kuh.
Wilhelm Busch (1832-1908) deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
Aus der Sammlung „Schein und Sein“
eindrücklich die zeilen von w.busch 🙂
statt „brotlose“ also „milchlose“ zeiten waren das.
ein schönes wortspiel deinerseits 🙂
glg. und einen schönen montag dir.
Ja, Kunst (also auch Literatur) geht nach Brot heisst es ja. Und damit wohl auch nach anderen Grundnahrungsmitteln wie Milch oder Kartoffeln. Ja, Busch hat das eindrücklich geschildert.
Danke, Merlin. Komm gut durch den Tag mit deiner „Kunst“!
Und sei lieb gegrüsst!
Wie schön, daß im Gegensatz hierzu ein leckeres Frühstück auf mich wartet, dafür darf man dankbar sein, denn mit knurrendem Magen geht leider gar nichts. 😉
Einen nahrhaften Tag wünscht dir
Eva
So sehe ich das auch, liebe Eva.
Ohne Frühstück ist der Mensch nur ein halber.
Danke und auch dir einen genussreichen Tag! „En Guete bim z’Morge!“
oweh! das hat Herr Busch, der bild- und wörterkünstler aber
gut hingekriegt. und das foto ist fein, verspiegelt und verrätselt mit einem
großen H-ä?
hab einen guten wochenanfang!
lieber gruß
Sylvia
Ja, Herr Busch fühlte seiner Zeit mit Gefühl und Humor auf den Zahn.
Das grosse H war schon im Schaufenster, die Ergänzung kam dann von mir dazu.
Danke, Sylvia. Auch dir eine gute Woche! Und liebe Grüsse.
(Wort)Künstler sein muss man sich oft leisten können, das geht auch heute noch vielen so. Dein Wortspiel gefällt mir sehr.
Heitere Grüsse in die neue Woche, Britta
Du sagst es, Britta. Künstler sind in der momentanen Zeit finanziell besonders gefährdet. Das ist für viele von ihnen ein Drama.
Merci für dein Lob und herzlichen Gruss zurück.
gut gesehen und gestaltet ist das bild! und es ist ja auch ein aufruf an die wortkünstler/-innen heute, die keine lesungen halten können, die buchmesse fällt aus, einnahmen brechen weg.
auch ein aufruf an alle, diese pandemie auszuhalten, mit ihr umzugehen.
hab es gut, gruss roswitha
Ja, es bricht so vieles weg. Das ist sehr, sehr bitter.
Danke für deine Zeilen, Roswitha, und lieben Gruss.
Haushalten und aushalten liegen offensichtlich nah bei einander.
Herzliche Morgengrüße
Es sieht ganz so aus. Mir ist das zuvor auch nicht wirklich bewusst gewesen. :–)
Herzlichen Retourgruss.
die bilder, die vor meinen augen zu den busch-zeilen entstehen, sind traurige. besser ist es neben der poesie noch andere geldquellen zu haben.
liebe grüße in deinen tag
ingrid
Oh ja, das ist wohl wahr. Die Poesie allein ernährt wenig bis gar nicht.
Dir einen guten Tag, Ingrid, und liebe Grüsse.
Aushalten und haushalten scheinen mir momentan noch näher als sonst zusammenzuliegen. Zwar lebt der Mensch nicht vom Brot allein, aber nur von der Kunst ist‘s für die meisten schwierig und für viele Kunst- und Kulturschaffende jetzt allemal.
Hofft auf bessere Zeiten für Brot UND Rosen
Petra
Damit sprichst du mir aus der Seele, Petra.
Brot und Rosen – das ist noch immer das angestrebte Ideal.
Sei lieb gegrüsst!
Sich nur,
liebe Frau Quer,
mit der Kunst zu vermählen – ob mit der Poesie, der Malerei oder der Musik –
war immer eine schwierige, existenziell unsichere Sache. Und ist es, ohne sicheres zweites ‚Standbein‘, bis heute geblieben…
Gut, wer ein solches hat!
Ein Gedicht von Wilhelm Busch, das nah geht!
Lieben Gruss in den Montag
Hausfrau Hanna
Das ist leider eine Tatsache, liebe Hausfrau Hanna, die nicht wegzudiskutieren ist.
Die Kunst, welcher Richtung auch immer, hatte noch nie einen leichten Stand.
Einen Brotberuf braucht es fast immer nebenbei.
Ihnen eine „wunder-volle“ Woche und sonnige Grüsse zurück nach Basel.
Die arme Kuh, die soll es richten! Die hat doch auch nix.
Wohl dem, der nicht ganz auf Kunst gebaut hat.
Kunstlose grüsse 😃
Gerhard
Die Kuh kann garantiert nichts dafür. :–)
Liebe Grüsse zu dir, Gerhard, kunstbeflissene…
Das ist heute nicht viel anders, als zu Buschs Zeiten.
Er hat es wieder hurmorvoll in Verse gebracht.
Lieben Gruß
Szintilla
Ja, das ist leider so.
Ebenfalls lieben Gruss.
Der Dichter wird, das ist bekannt,
meist viel zuwenig anerkannt.
Auch kriegt für seine Dichtkunst er
kaum jemals richtiges Salär.
Drum sollt’ er, statt darob zu fluchen,
sich einen besser’n Posten suchen.
Zum Beispiel als Installateur:
auf diesem Posten stünde er
als Dichter gut in Lohn und Brot.
Denn oftmals tut, wenn irgendwo
die Leitung tropft in Bad und Klo,
’ne neue Dichtung dringend Not.
(M. Krassnig*)
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(© mit freundl. Genehmigung d. Autors)
Mit neuer Dichtung ist gut lachen.
Was soll ein Dichter denn sonst machen.
Wenn alles dicht in Bad und Klo,
sind Dichter und auch Klempner froh.
Mit bestem Dank an den Kommentator und frohen Gruss an den zitierten Dichter.