Foto Brigitte Fuchs: Wandbilder vor ein paar Jahren aufgenommen vor einem Kino in Freiburg im Breisgau
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Die Bildstreifenausschüsse zur Prüfung kulturbildender Bildstreifen haben Richtlinien herausgegeben. Danach dürfen in Filmen, die auf das Prädikat »kulturfördernd« Anspruch haben wollen, nicht mehr vorkommen:
Mädchen über 19 Jahren – Mädchen unter 19 Jahren – unverheiratete Männer (an Männern überhaupt pro Film nicht mehr als zwei) – Totengräber – Lebedamen – Arbeitslose – Frauenärzte – Embryos – öffentliche Plätze bzw. Häuser – Großaufnahmen von Gliedmaßen aller Art – Küsse (nur Elternküsse) – Betrunkene – Hungrige – Bolschewisten – Prostituierte – Richter.
Insbesondere ist das Auftreten politisch Andersdenkender grundsätzlich verboten.
Kurt Tucholsky
In „Kleine Nachrichten“ 1932
Foto Brigitte Fuchs: Wie oben
k.t. lebte in einer schwierigen zeit.
auch heute ist das recht auf meinungsfreiheit nicht selbstverständlich und überall möglich. vielleicht hat es mit der cancel culture eine neue dimension erreicht. schwierig, schwierig. wichtig scheint mir, dass das gespräch, die debatte möglich bleiben.
einen schneemorgengruss zu dir.
Das mit der Meinungs- und Pressefreiheit scheint mir auch ein – wieder – zunehmend delikates Thema zu sein.
Und ich bin ja so froh, dass uns in unserer guten alten Demokratie nicht der Mund per se verboten wird.
Ebenfalls einen herzlichen Schneemorgengruss zu dir.
ich denke das als erstes, dass es heute umgekehrt ist. ich habe oft das gefühl, dass vor der ausarbeitung eines plots/themas überlegt wird, welche gruppe vorkommen muss: zB mindestens eine queere person, dicke/re frauen oder mädchen, ev. jemand mit trisomie 21, ab und zu jemand im rollstuhl. dunkelhätige menschen, menschen mit migrationshintergrund.
um nicht missverstanden zu werden: ich finde es sehr, sehr wünschenswert, dass sie gesellschaft in filmen halbwegs richtig abgebildet wird. in sehr vielen fällen kommts mir aber wie „political correctness-washing“ vor, häufig auf kosten des films.
liebe grüße, andrea
Das stimmt. Das ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Vor allem, weil in fast jedem aktuellen Film die gerade köchelnden Mainstreamthemen möglichst offenkundig „abgearbeitet“ werden.
Das wirkt auf mich auch oft bemüht und aufgesetzt.
Einen lieben Retourgruss.
ja, noch sind die zeiten nicht wie bei tucholsky, aber wir sollten wachsam sein für unsere demokratie, nicht müde werden. meinungsvielfalt aushalten ist selbstverständlich, diskussionen müssen möglich sein. mehr gerechtigkeit in der verteilung des wohlstandes würde sicherheit schaffen. nachdenkliche grüsse, roswitha
Oh ja, Roswitha, es gäbe und gibt viel zu tun in Sachen Fairness und Gerechtigkeit.
Leider geht es damit nur sehr schleppend voran…
Sei auch lieb und nachdenklich gegrüsst!
Aktuell müssen viele Menschen um ihre Rechte auf Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen. Das Internet wird eingeschränkt oder ausgeschalten, damit Meinungen nicht geteilt werden können, so wie damals die Medien zensiert wurden. Tragen wir Sorge zu unserer Demokratie und nutzen unsere Rechte und lassen sie uns nicht mehr wegnehmen! Es ist wichtig, dass wir solche Zeitzeugnisse wie jene von Tucholsky immer wieder präsent halten, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.
Nachdenkliche Grüsse und schönes Wochenende
Britta
Da kann ich dir nur beipflichten, Britta.
Einmal errungene Rechte sind nicht für ewig geschützt. Man muss immer wieder dafür eintreten, um sie zu erhalten.
Es sind weltweit erschreckende Einschränkungen der elementarsten Menschenrechte zu beobachten. Das macht Angst.
Danke und auch dir ein gutes Wochenende!
Unverheiratete Männer würde ich auch nicht gerne in Filmen umherstreunen sehen, was wäre das für ein Gewusel und Getue und eine Drangsal vor allem!
😉
Liebe Grüsse
Gerhard
Hi, hi, Gerhard. Ich mag deine Ironie.
Ebenfalls liebe Grüsse.
Das Recht auf Freiheit, Selbstbestimmung und Meinungsäußerung sollte allerdings die Grenzen anderer beachten, respektvoll und ohne Beleidigungen und Abwertungen ausgeübt werden.
Das scheint mir nicht mehr selbstverständlich zu sein.
Liebe Grüße
So sehe ich das auch. Aber die Verrohung, die Hassparolen und Verschwörungen nehmen zu… Seufz!
Einen lieben Gruss zu dir.
Es ist tatsächlich in jedem einzelnen Eurer Kommentare enthalten, was auch mir wichtig ist oder mir auffällt. Ich möchte all das nicht wiederholen, sondern bekräftigen! Danke …
Allgemein beobachte ich leider zunehmend, dass Respekt allein schon in der Umgangssprache vieler nicht mehr gebräuchlich ist. Da lässt mich auch der Gebrauch einer modischen Sprache oft den Kopf schütteln. Es gibt Worte, die ich nicht mehr hören kann, da muss ich mich schnell außer Hörweite bringen: „Oida“ und „Digga“ reizen mich ziemlich …
Die Wandbilder sind ausdrucksstark und gefallen mir sehr gut! Überhaupt bin ich ja sehr gerne im Kino!
Liebe Grüße, C Stern
Ja, es gibt Worte, die sind einfach nur dumm und verletzend.
Die Wandbilder an diesem Kino fand ich auch sehr hübsch.
Einen lieben Mittagsgruss zu dir, C Stern.
Sofort nach dem Lesen musste ich an diese religiösen Fanatiker denken, es gab und gibt sie immer wieder. Wie schlimm. Ja, wenn man etwas gegen die tun könnte…die davon betroffenen Menschen versuchen es, und das ist gut…
Lieben Gruß von
Sonja
Das finde ich auch schlimm und vor allem unbegreiflich.
Man muss mit aller Kraft dagegen halten.
Einen lieben Retourgruss.
Es heißt doch immer: Warum Worte, wenn ich Taten sehen kann.
Kommentare oä. verändern doch nichts! Für viele hat sich aber damit ihr Aktivismus schon erledigt.
(Dieses Kükenschreddern bspw. wurde beendet, weil Aktivisten in die Betriebe gegangen sind, und für diese Tiere gekämpft haben. Und so, ist es bei allem..)
Lieber Gruß 🐣🐥 (;
Gundel
Sprache halte ich für ein wesentliches Werkzeug, Gedanken dorthin zu transportieren, wo sie etwas bewirken können, weshalb ich Kommentare keinesfalls unterschätzen möchte: Sie sind auch Zeugnis davon, sich mit bestimmten Themen zu beschäftigen. Dass bei Menschen über das Nachdenken auch aktives Handeln ausgelöst wird, möchte ich niemals in Frage stellen. Manches Handeln möchte ich allerdings hinterfragen, z.B. den Aktivismus in div. Museen: Bilder mit Farbe oder Sonstigem anzuschütten, löst wohl mehr Verständnislosigkeit aus, als dass diese Vorgänge dem äußerst wichtigen Thema der Aktivist*innen dienen könnten. Liebe Grüße, C Stern
@ Gundel: Taten sind den Worten sicher vorzuziehen, wenn sie verhältnismässig sind und nicht einfach Hauruck-Aktivismus.
Aber auch Worte verfehlen ihre Wirkung kaum, wenn sie an die richtige Ansprechperson gerichtet sind und mit guten Argumenten überzeiugen können.
Einen lieben Gruss zu dir.
@ C Stern: Wie du finde ich auch, dass mit Worten viel bewirkt werden kann. Sowohl in guter wie in schlechter Absicht.
Und die momentanen Aktionen der UmweltschützerInnen mit ihren Klebeblockaden und Kunstbeschädigungen finde ich ebenfalls unangemessen und vor allem kontraproduktiv. (Das schadet mehr als es nützt.)
In diesem Sinne nochmals liebe Grüsse.
tucholsky war einfach genial darin, mit humor wesentliche themen der gesellschaft anzusprechen. da gäbe es heute – auch in europa – so einige länder, wo seine worte dringend angesagt wären.
danke für das tolle zitat!
eisige grüße gen süden
mano
Da stimme ich dir gerne bei, liebe Mano.
Tucholsky war ein gewiefter Beobachter und Satiriker.
Und heute hätte er mindestens so viele Anlässe, schreibend in die Tasten zu hauen…
Einen lieben Gruss zu dir.