Gegen das Vergessen

Fotos Brigitte Fuchs: Fossilien, gesehen an einem Mauerwerk in der Altstadt Aarau

 

 

Es versteinern manche Dinge,
werden Sand im Weltentreiben.
Tropfen fallen, bilden Ringe,
auch davon wird wenig bleiben.

Rasend schnell ist das Vergessen.
Wenig wird der Zukunft bleiben.
Unsere Chancen sind indessen
das Erzählen und das Schreiben.

 

 

Brigitte Fuchs

 

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22 Antworten auf Gegen das Vergessen

  1. Mona Lisa sagt:

    Und wenn dann noch die Buchstaben in Stein gemeißelt sind … 😉
    Herzliche Grüße aus der Dunkelheit des Morgens.

  2. waldviertelleben sagt:

    schöne zeilen hast du gedichtet. fur die jetzt – und die nachwelt.
    liebe morgengrüße
    ingrid

  3. merlin sagt:

    schön gesagt 🙂
    so leben wir am besten im moment
    und widmen uns erfüllendem tun.
    glg. und einen stimmigen tag dir.

  4. Quer sagt:

    Genau: Das ist sinnvoll und gut.
    Danke und auch dir einen lebensfrohen und erfüllten Tag!

  5. Eva sagt:

    Vielleicht bleiben ja auch die digitalen Nullen und Einsen irgendwo im All erhalten, wer weiß, manche glauben daran.
    Hauptsache, wir selbst vergessen nicht, so lange wir da sind.

    Liebe Grüße von
    Eva

  6. Quer sagt:

    Ans digitale Gedächtnis im All, liebe Eva, mag ich nicht so recht glauben.
    Aber wir wollen schauen, lesen, begreifen, festhalten und uns erinnern, so lange wir können!

    Sei herzlich gegrüsst!

  7. Zitante Christa sagt:

    Diejenigen, die schreiben, und diejenigen, die das Geschriebene weitergeben, tragen dazu bei, daß Momentanes nicht in Vergessenheit gerät. Und sie hoffen damit beizutragen, daß künftige Generationen etwas davon in ihre Gegenwart mitnehmen.

    Von dem Mauerwerk hast Du Dich zu einem passenden und mir sehr gefallenden Gedicht inspirieren lassen, liebe Brigitte.

    Einen lieben Gruß,
    Christa

  8. Quer sagt:

    Ja, genau solche Gedanken sind mir durch den Kopf geschwirrt, liebe Christa.
    Das Bewahren und Weitervermitteln von Werten und Worten sollte uns ein Anliegen sein.

    Lieben Dank und frohen Gruss zu dir.

  9. PepeB sagt:

    Bei deinen Zeilen muss ich an den Schriftsteller Michail Bulgakow und sein Buch „Meister und Margarita“ denken. Unter Stalin verboten, haben Menschen Textstellen auswendig gelernt und des Nachts auf Mauern geschrieben, um das Werk lebendig zu halten. Ein großer und nicht ungefährlicher Einsatz gegen das Vergessen.
    Liebe Grüße
    Petra

    • Quer sagt:

      Danke für diesen spannenden Hinweis, liebe Petra.
      Mir ist vor allem der Film „Fahrenheit 451“ noch sehr gegenwärtig, worin es um einen Staat geht, in dem es als schweres Verbrechen gilt, Bücher zu besitzen und zu lesen.
      Dort entsteht schliesslich eine Gruppe von Widerständigen, die, von den Medien totgeschwiegen, in den Wäldern vor der Stadt leben und einmal gelesene Bücher auswendig lernen und im Gedächtnis bewahren, um sie vor dem Vergessen zu retten. Mich hat das damals tief berührt.

      Lieben Gruss zu dir ins Heute.

  10. Gerhard sagt:

    Spannende Worte!
    Alles wird zerrieben oder löst sich in Luft auf.
    Selbst Geschriebenes hat nicht endlos Bestand.
    Es gibt keinerlei Medium, um Nachrichten etwa eine Million Jahre aufzubewahren.

    Liebe grüsse
    Gerhard

  11. Quer sagt:

    Ja, das ist der Welten Lauf, Gerhard.
    Sand wird früher oder später alles, was wir in Händen halten…

    Lieben Gruss zurück.

  12. Hausfrau Hanna sagt:

    So ist es,
    liebe Frau Quer,
    vieles geht vergessen…
    Das Erzählen von Geschichten jedoch bleibt den Nachkommenden als tiefes Erlebnis in Erinnerung.
    So war es damals.
    So ist es heute.
    So wird es immer sein!

    Danke für Ihr wunderschönes, mich berührendes Gedicht –
    lieben Gruss
    Hausfrau Hanna

  13. Quer sagt:

    Ja, liebe Hausfrau Hanna, das sehe ich auch so: Erzählen hilft gegen das Vergessen. Und es gehört zur Lebensqualität, dass wir Geschichten haben und uns über Geschichten oft besser verstehen.

    Es ist zudem schön, dass Ihnen meine Verse so zusagen.
    Lieben Dank und Gruss.

  14. Roswitha sagt:

    es ist sehr schön dass die baumeister diese platten sichtbar eingearbeitet haben.
    deinen text möchte ich auch vor dem vergessen retten, er hat gültigkeit, solange menschen leben, eine erinnerung zum eigenen tun. wir gestalten im heute das morgen.
    ein gemütliches Wochenende wünscht Roswitha

  15. Quer sagt:

    So ist es Roswitha. Ich habe mich sehr gefreut über diese Sandsteinplatten (an einer gut frequentierten Strasse), an denen ich zuvor schon mehrfach achtlos vorbeigegengen bin.
    Es lohnt sich eben doch, mehr als einen Blick auf das allzu Gewohnte zu werfen.
    Und ja, wir gestalten das Heute und beeinflussen so womöglich das Morgen.
    Dir ein Dankeschön und ein ebenfalls gemütliches Wochenende!
    Lieben Gruss.

  16. Sonja sagt:

    Schön!

    Im Nachbarort liegen solche Muschel-Schneckchen-Uraltsachen in den Weinbergen herum, so in der Art: Unter dem Weinberg liegt der Strand…
    Nachtgruß von Sonja

  17. Quer sagt:

    Danke Sonja.

    Bei uns am Hang weiter oben haben unsere Kinder bei einem Bauaushub jede Menge Haifischzähne gefunden. Da müssen also auch mal Meer und Strand gewesen sein, obwohl das fast nicht mehr vorstellbar ist…

    Morgengrüsse zu dir.

  18. sylvia sagt:

    ja! tun wir das! und hören wir auch genau zu,
    wenn steine zu uns sprechen. natürlich auch menschen, tiere,
    pflanzen… das ist gut für dichterInnen…

  19. Quer sagt:

    Du sagst es, Sylvia. Zuhören ist ebenso wichtig.

    Lieben Dank und schöne Grüsse zu dir.

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