Also, ihr Herrscher der Erde

Foto Brigitte Fuchs: Teil einer Installation mit dem Titel „Milenium Beton“ von Valentin Schuler geschaffen für die Gemeinde Gunzwil (seit 2009 Zusammenschluss mit Beromünster)

 

Soll wieder unsre Welt im Blute schwimmen,
Weil euer Herrscherstolz gebeut
Und euer Donnerruf die Stimmen
Der Friedenssöhne überschreit?
Ach, schrecklich ist’s, der Menschen Mark vergeuden
Und mit der Würgehand
Umwühlen in der Menschen Eingeweiden,
Vom Schlachtendurst entbrannt!
Steckt eure Schwerter in die Scheide,
Lasst eure Donnerschlünde ruhn!
Gibt’s grössern Ruhm, gibt’s reinre Freude,
als Friede geben, Gutes tun?

 

Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791) deutscher Dichter, Organist, Komponist und Journalist

 

Foto Brigitte Fuchs: Installation von Valentin Schuler zur Jahrhundertwende

 

Dieser Beitrag wurde unter Bilder, Gedichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

20 Antworten auf Also, ihr Herrscher der Erde

  1. rosadora sagt:

    …gibt’s reinre Freude,
    als Friede geben, Gutes tun?…
    das runde im quadrat – gut gut gut…
    beton ein massgeblicher baustoff heutzutage
    siehe FRAUNHOFER institut kassel
    blog: http://www.rosadora.de
    grüße zu dir
    rosadora

  2. Quer sagt:

    Wenn es so einfach wäre!
    Die Hand reichen und so. Da ist einer, der keine Hand nimmt – nicht mal einen Finger.
    Dir liebe Grüsse.

  3. Eva sagt:

    Beides trifft hier den Nagel auf den Kopf sozusagen, sowohl die furchtbare Abrißkugel, die über der Welt schwebt, als auch Schubarts Zeilen. Jemand will einmal wieder etwas zerschlagen, wovon er sich einbildet, daß es sein Spielzeug ist. Und was am furchtbarsten ist – man läßt ihn.

    Schaudernde Grüße von Eva

  4. Gerhard sagt:

    Schwer im Zaum zu halten, die Kugel. Von Leichtigkeit ist da nichts zu spüren .
    Alle Argumente greifen nicht…

    Liebe Grüße Gerhard

  5. seelenruhig sagt:

    Er spricht uns allen aus dem Herzen,

    Das ist ja eine interessante Beton-Installation.
    liebe Grüße zum Wochenstart von Ellen

  6. Quer sagt:

    Genau, Ellen, das Bild spricht für sich.
    Dabei ist die Installation unter ganz anderen Voraussetzungen zustande gekommen.
    Aber mich sprang das Bedrohliche, Gewaltige der Kugel sofort an und liess mich an die heutige Weltlage denken.
    Ebenfalls liebe Montagsgrüsse zu dir.

  7. Sonja sagt:

    Diese Kugel ist ein starkes Symbol – und etwas ganz anderes wie zum Beispiel zarte, streichelnde Hände…
    Gruß von Sonja

  8. Quer sagt:

    So sehe ich das auch, Sonja.
    Sei lieb gegrüsst!

  9. PepeB sagt:

    Ein ewig altes grausames Lied, liebe Brigitte, stark illustriert.
    Anscheinend müssen wir woanders ansetzen.
    Bin inzwischen für die allgemeine Care-Pflicht: Lernen Sorge zu tragen, egal in welchem Bereich, Natur, Tierschutz, Kinder- und Altenpflege usw. Sich wirklich mit Leben beschäftigen und was und welchen Einsatz es braucht, es zu hegen und zu pflegen statt mit einem Fingerschnipsen alles zu zerstören …
    Träumt heute mal ein wenig
    Petra

  10. Quer sagt:

    Ach ja, Petra.
    Ich träume mit dir von einem lebenswerten Leben für alle, ohne Gier, ohne Machtmissbrauch, ohne Krieg…
    Sei herzlich gegrüsst!

  11. Britta sagt:

    So ein ausdrucksstarker Post! Leider ist diese Kugel fast nicht mehr zu bremsen, ist sie mal angeschubst….sie scheint uns einfach zu überrollen.
    Zur schweren Kugel schicke ich dir leichte Grüsse
    Britta

  12. Quer sagt:

    Stimmt, Britta: Was da in Bewegung geriet, ist längst ausser Kontrolle.
    Danke für die leichten Grüsse, die ich gerne erwidere.

  13. Wolfgang aus Greifswald sagt:

    Und wieder werden tausende und abertausendeMenschen als Kanonenfutter in einen Krieg geschickt, um tausende, abertausende Menschen zu töten, die sie nichtmal kennen und gegen die sie persönlich gar nichts haben. Alles für einen komplett aus dem Ruder gelaufenen Herrscher mit ausgeprägtem Kleinmannsyndrom, von denen es schon viele in der Weltgeschichte gab.
    „Die Russen“ wollen bestimmt keinen Krieg, den ihr „Führer“ aber will und es in Kauf nimmt, die ganze Welt ins Elend zu reißen. Das wird ihm hoffentlich nicht gelingen! Die schwere Kugel ist ein gutes Symbol dessen, was da drohend über uns allen schwebt. Und der Text aus dem 18. Jhd. war zu allen Zeiten aktuell. Die Menschheit lernt leider nicht dazu. Uns fragt in der Richtung ja keiner…
    Vielleicht hat Gott das Projekt „Menschheit“ jetzt endgültig als gescheitert erkannt und schickt sich an, dieses zu beenden. Unsere gute, alte Mutter Erde schüttelt sich die Menschen vom Leib wie sich der Hund die Flöhe aus dem Fell schüttelt. Das Recht dazu hätte sie. Trotzdem hoffe ich auf ein Ende dieses und aller anderen Kriege auf der Welt, daß Potential frei wird, die tiefen Wunden zu heilen, die wir Menschen der Mutter Erde angetan haben und immer noch antun. Lieben Gruß aus dem Land am Meer vom ollen, grauen Wolf.

    • Quer sagt:

      Wie recht du hast, Wolfgang. Es ist entsetzlich, was da seit zweieinhalb Wochen an Leid, Flucht, Grausamkeit und Tod über die Ukraine hereinbrach. Und natürlich sind Putins Soldaten, die in diesem Krieg verwundet werden oder zu Tode kommen, auch Opfer ihres gewaltsamen Regimes.
      Wir können nichts weiter tun als zu hoffen, es komme zu einem Waffenstillstand, der auch eingehalten wird, und irgendwann zu einem Ende des Mordens.
      In diesem Sinne herzlichen Dank für deine Worte und lieben Gruss.

  14. mona lisa sagt:

    Die Assoziation zu einer Abrissbirne liegt nahe –
    in den Händen von willkürlichen Despoten eine Gefahr für die Menschheit.
    Menschen, mit denen kein Kompromiss zu erreichen ist, die jeden Vorschlag zur Güte als Schwäche ausgelegen, sind Herausforderungen pur.
    Friedliche Nachmittagsgrüße

  15. Quer sagt:

    Leider ist zu befürchten, dass in diesem Falle alle Vorschläge zur Güte und zum Frieden verhallen werden.
    Zu sehr hat sich der Despot in seine Machtpläne verbissen.
    Dir einen lieben, friedlichen Gruss.

  16. Helmut sagt:

    Und trotz allem hat der Schubart Recht!

    Liebe Grüße
    Helmut

  17. Quer sagt:

    Ja, möge der Friedensappell nicht ungehört verhallen.

    Sei auch lieb gegrüsst, Helmut.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert