Dächer

Fotos Brigitte Fuchs: Altstadtdächer in Baden

 

 

Arm und leer war die Welt.
Jetzt ist nichts mehr gering,
da ich das Meine im Haus
spät zu besitzen beging.

Was ich zu hüten erwarb,
deckt nun himmelbereit,
Dach, mit Giebel und First
deine Gelassenheit.

Wachsam der eiserne Hahn
dreht sich im duftenden Wind,
unter dem braunen Gebälk
huscht die Schwalbe geschwind —

 

Josef Weinheber (1892-1945) umstrittener österreichischer Lyriker und Erzähler
Anfangszeilen aus seinem Langgedicht „Das Dach“, gefunden im Internet

 

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18 Antworten auf Dächer

  1. merlin sagt:

    eine vielfältige dachlandschaft hast du ins bild gesetzt 🙂
    ohne dach über dem kopf wird es ungemütlich.
    weinheber war tatsächlich eine umstrittene figur.
    die von dir ausgewählten zeilen sind aber stimmig.
    glg.

  2. Quer sagt:

    Mir gefallen die Ziegeldächer der Altstäde – auch Bern, Luzern, Brugg etc. – sehr gut. Schlimm ist nur, wenn es an so einem Ort zu brennen beginnt wie noch vor kurzem in Aarau. Dann wird es sehr gefährlich.
    Ja, diese Zeilen Weinhebers sind unverfänglich und nett.
    Dir einen frohen Tag und lieben Gruss.

  3. waldviertelleben sagt:

    jetzt habe ich auf wikipedia die biographie weinhebers nachgelesen. interessant. wie geschichte einen menschen vor sich hertreibt.
    liebe grüße
    ingrid

  4. Quer sagt:

    Ja, die damalige unsägliche Zeit und ihre Propaganda hat Menschen „verbogen“ und zum Schlechten animiert. Er war ja nur einer von vielen, die auf die schiefe Bahn gerieten.
    Lieben Gruss zu dir.

  5. mona lisa sagt:

    Fein, wenn man den Überblick behält.
    Hab einen angenehmen Samstag

  6. Quer sagt:

    Genau. Von oben gelingt das recht gut.
    Dir auch einen erfreulichen Tag. Hier scheint bereits die Sonne.

  7. Hausfrau Hanna sagt:

    Solche Giebel,
    liebe Frau Quer,
    und Dachlandschaften sind mir vertraut: Vom Aufenthalt im ländlichen Dorf im Sommer…
    Die Biografie des mir völlig unbekannten österreichischen Lyrikers werde ich nachlesen.

    Ein sonniges Wochenende und liebe Grüsse aus der Stadt
    Hausfrau Hanna

    • Quer sagt:

      Zum Glück gibt es sie noch, die altehrwürdigen Häuser mit ihren Ziegeldächern, Kaminen und Zinnen.

      Ein freudiges Wochenende auch Ihnen, liebe Hausfrau Hanna!

  8. Gerhard sagt:

    Ich habe über ihn nachgelesen.
    Das Gedicht selbst ist mir etwas unverständlich.
    Lieben Gruß
    Gerhard

  9. Quer sagt:

    Stimmt schon, der Text lässt mehr erahnen als erfahren.
    Ich meine da einen Weg zu mehr Gelassenheit und Selbstgenügsamkeit herauszuspüren.
    Lieben Retourgruss zu dir.

  10. Klaus-Dieter Kowalsky sagt:

    schön, wenn man aufwacht und es einem gut geht, nicht wahr? Also, alles Gute wünsche ich, Klaus

  11. Szintilla sagt:

    Was für feine alte Dächer. Sie sind sehr schön diese unterschiedlichen alten Dächer, besonders das biberschwanzgedeckte Dach mag ich sehr. Die irdenen Farben der Ziegel, das samtene Moosgrün und das Grün der Bäume bildet alles zusammen eine sehr schöne Farbkomposition. Das findet man so nicht mehr oft.

    Liebe Grüße
    Szintilla

  12. Sonja sagt:

    Eine Drohne geschenkt bekommen?
    Unser Dach sah auch mal so aus. Das auf der Scheune und das auf dem Haus, doch es regnete hindurch…
    Gruß von Sonja

  13. Quer sagt:

    Nein, keine Drohne. Da führt der Weg eine steile Strasse hoch und zur Linken sieht man herrlich auf die Altstadthäuser hinunter.

    Grüss dich auch, Sonja!

  14. sylvia sagt:

    das mag ich, das vielgestaltige auf und ab, die unterschiedlichen färbungen der ziegel, die fenster und luken und gauben. da kann ich schauen und schauen. wie gut ist es, „bedacht“ zu sein. (in zweierlei sinne:-))
    lieber samstagabendgruß
    Sylvia

  15. Quer sagt:

    Das ist auch meine Meinung, Sylvia. „Bedacht“ sein, welch wunderbare Sache!
    Lieben Abendgruss zurück zu dir.

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