Dass ihn der Kaktus nicht spiesst!

 

Der Mond vielseitig
im Bahnhof eine von den Lampen
im Wald ein Tropfen im Bart
am Berg: dass er nicht rollt!
Dass ihn der Kaktus nicht spiesst!
Dass ihr nicht niest!!

Zittre um Deinen Leib
sieh diese Räume
– Träume sind nicht so weit –
und – wo bist Du?

 

 

 

 

Wo sind Linnen
drinnen Schlaf sich fand?
Wo ist zartem Fuss ein Sand?
Wo Liebesband
linder Hand?
Nirgend – irgend??

bin nicht hier!
– glühe bei Toten –

 

Paul Klee (1879-1940) deutscher Maler und Grsfiker
Gedicht mit dem Titel „Der Mond vielseitig“

 

 

Alle Fotos Brigitte Fuchs: Sukkulenten im Schlosspark von Bad Säckingen

 

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16 Antworten auf Dass ihn der Kaktus nicht spiesst!

  1. Roswitha sagt:

    das ist mal ein toller sonntagmorgen, mit dieser begrüssung! den text von klee kannte ich nicht, und die fotos begeistern mich ebenso. bin ich froh, dass ich diese kakteen nicht umpflanzen muss. auch dir, liebe brigitte, neue und alte entdeckungen in der neuen woche, wünscht roswitha

  2. rosadora sagt:

    bin nicht hier
    bin nicht da
    ja wo denn dann
    am strand der morgenröte
    schöne zeilen von klee
    und noch schönere fotos
    von brigitte
    herzliche grüße
    rosadora

  3. Eva sagt:

    Da rollen die vielen Monde sehr anschaulich durch das dornige Leben …

    Liebe Grüße von Eva

  4. Quer sagt:

    Wie poetisch das klingt, danke, Eva!
    Ja, das trifft es genau.

    Sei ebenfalls lieb gegrüsst.

  5. Wolfgang+Nießen sagt:

    Liebe Brigitte,
    beeindruckende Worte, die ich so nicht kannte und die ich wohl auch, noch mehrmals lesen werde.
    Kakteen sind vielleicht die Pflanzen der Wahl für den Garten der Zukunft. Schade wär’s, obwohl ich diese stacheligen Gewächse durchaus mag.
    Ich wünsche Dir einen wunderschönen Sonntag.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

  6. Quer sagt:

    Ja, Wolfgang, schade wär’s, wenn nur die robustesten und wasserunabhängigsten Gewächse eine Überlebens-Chance bekämen. So weit ist es zum Glück noch nicht und wir können nur hoffen, dass so ein Szenario nicht so bald eintritt.
    Auch was den Text von Klee betrifft, gebe ich dir recht. Er ist ähnlich stachelig wie die Kakteen und lässt sich nicht eins zu eins verstehen.
    Dir lieben Dank und hab ebenfalls einen schönen, gefreuten Sonntag!

  7. Hausfrau Hanna sagt:

    Klee,
    liebe Frau Quer,
    hat nicht nur beim Malen, sondern auch beim Schreiben eigene Bilder gefunden. Die ich zwar nicht alle verstehe… aber die mich irgendwo tief ansprechen.

    Die Kakteenbilder sind grossartig zusammengestellt!
    Ich niese nicht!!
    Sondern schicke Ihnen mit einem Danke einen herzlichen Gruss in den heutigen Sonntag
    Hausfrau Hanna

  8. Quer sagt:

    Es geht mir wie Ihnen, liebe Hausfrau Hanna. Paul Klee spricht mich sehr an, auch wenn seine Worte etwas sperrig und sehr eigen sind. Wie er den Mond beschreibt, ist phänomenal. :–)

    Ein liebes, sonntägliches Dankeschön zu Ihnen und freudige Grüsse.

  9. Gerhard sagt:

    Man fragt sich, in welcher Stimmung Klee dieses Gedicht/diese Gedichte schrieb.

    Ich stelle fest: ich weiß viel zu wenig über sein Leben!

    Liebe Grüße Gerhard

  10. Syntaxia sagt:

    Eine schöne Idee mit den Kakteen!

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  11. Sonja sagt:

    Surreales ist oft unverständlich für Normalos, wie ich eine bin, trotzdem verbreitet es gewaltig schöne Stimmung, wie ein jazzdurchmischter Flamenco vielleicht…selbst ist mein Befinden öfter mal wie eine Art „kakteensozial“, bzw. stachelig und wenig anschmiegsam. Dein heutiger Eintrag gefällt mir ganz besonders gut!
    Gruß von Sonja

  12. Quer sagt:

    Wie gut das dazu passt: „ein jazzdurchmischter Flamenco“.
    Danke für diese fantasievolle Umschreibung, Sonja.
    Und das Stachelige, Nichtanschmiegsame darf durchaus auch seinen Platz haben. :–)
    Einen lieben Sonntagabendgruss zu dir.

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