Der erwachende Stein

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Fühlst Du’s nicht, wie manch ein Leben
Eingeschlossen liegt im Stein,
Wartend auf den künftigen Meister,
Der es endlich möcht‘ befrei’n?

Kommen Kinder eines Tages
An dem schlafenden Stein vorbei,
Kann es sein, dass Eins, das stillste,
Etwas hört wie einen Schrei.

Und es hört ihn, dass sein Leben
Nimmer diesen Schrei vergisst,
Bis der Gott in seiner Seele
Ganz den Künstler wachgeküsst.

 

 

Karl Ernst Knodt (1856-1917) deutscher Theologe und Dichter

 

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22 Antworten auf Der erwachende Stein

  1. merlin sagt:

    da gilt es also die ohren zu spitzen und diesen botschaften zu lauschen…
    ich nehme heute mal den „wegpunkt“ und schaue wohin er mich führt 😉
    glg. durch das neblige sommerambiente zu dir.

    • Quer sagt:

      Den Wegpunkt im Auge zu behalten kann nicht schaden. :–)
      Hier gab es nachts Regen und nun klart es etwas auf.
      Lieben Heutegruss zu dir.

  2. seelenruhig sagt:

    Wie schön – du hast wachgeküsste Steine entdeckt und für uns fotografiert!
    liebe Grüße von Ellen

  3. Quer sagt:

    So ist es, Ellen. Ich habe sie beim Schlendern entdeckt, alle auf einem Areal.
    Einen schönen Sommergruss.

  4. rosadora sagt:

    steine
    sind und waren schon immer schreihälse
    ich hörte sie früh
    hab eins, zwei, drei bücher über steine verfasst
    ob klein oder groß
    sie haben unterschiedliche anliegen
    wie wir menschen auch
    steinwelt
    menschenwelt
    wo ist da die grenze
    rosadora

  5. Quer sagt:

    Nun, für mich sind Steine einfach Steine. Ganz ohne Leben und Anlagen.
    Aber ich sammle gerne schöne Exemplare und manchmal finde ich einen hübsch bemalten oder bemale selber welche.
    Lieben Gruss.

  6. Eva sagt:

    Ein schönes Sinnbild des Dichters – mancher Stein muß vielleicht erweckt werden wie ein schlafendes Dornröschen, das ja auch tot schien …

    Liebe Grüße von Eva

    • Quer sagt:

      Ja, dem kann ich nur zustimmen, Eva. Künstlerinnen und Künstler müssen ihre Ideen zum Leben erwecken. Erst dann sprechen die Werke uns wirklich an.

      Lieben Dank und schöne Grüsse zu dir.

  7. Valentina sagt:

    Sehr anregend, die bemalten Steine mit dem Gedicht dazu.
    Die Stille zu haben im kindlichen Wahrnehmen einen Stein schreien zu hören gefällt mir besonders gut.
    Mal schauen und hören….
    Ein schönen Tag dir, liebe Brigitte!

  8. Quer sagt:

    So geht es mir auch, Valentina.
    Ja, schauen wir mal und hören gut hin!
    Danke, hab auch einen erfreulichen Tag!
    Lieben Gruss.

  9. Mona Lisa sagt:

    Oh, wie schön!
    Text und Bilder gefallen mir sehr.
    Liebe Grüße in deinen Tag

  10. PepeB sagt:

    Steine sind ja uralt, ganz individuell geformt durch elementare Kräfte. Ihren Ruf zu hören, ist etwas Besonderes und kann zu vielem inspirieren.
    Das freut eine, die Petra heißt, natürlich sehr! ;-D

  11. Quer sagt:

    Genau. Das weiss eine, deren Name auf dem Stein basiert, natürlich am besten. :–)
    Einen freudigen Gruss zurück zu dir.

  12. Roswitha sagt:

    eine sehr schöne steinesammlung, zeigt sie doch, das leben fordert uns auf zu teilnahme, zum übersetzen der botschaften, zur gestaltung. danke dafür, dass du text und bilder vorstellst, liebe brigitte

  13. Quer sagt:

    Das geschah sehr gerne, liebe Roswitha.
    Schön, dass du Gefallen daran findest.
    Mit herzlichen Grüssen.

  14. Sonja sagt:

    In unserer Gegend scheint das mit dem Bemalen der Steine wieder etwas aus der Mode zu geraten, fand kaum noch welche. Doch früher mal habe ich selbst welche bemalt und sie sommers zwischen die Kakteentöpfchen gelegt…
    Schöne Grüße von Sonja

  15. Quer sagt:

    Hier ist der Boom noch nicht ganz abgeflaut. Und ich habe vor einiger Zeit für die Enkelkinder auch flache Steine mit Vögeln, Schmetterlingen, Hund- und Katze bemalt. :–)
    Und die Jungs brachten ebenfalls ein paar tolle Sujets zustande, einen Rennwagen beispielsweise…
    Schöne Grüsse zurück zu dir, Sonja.

  16. Syntaxia sagt:

    Zu Beginn von Corona gab es viele gelegte Steinketten hier. Leider wurden sie nicht wirklich geachtet, zum Teil einfach weggetreten und irgendwann verschleppt. Manche waren richtige Kunstwerke mit feinen Ornamenten drauf.
    In einem Naturschutzgebiet fand ich vereinzelt liegende, bemalte Steine, die liegenbleiben oder mitgenommen werden durften, das war noch vor der „Steinlegemode“. Oder im Kurpark in einem Kräutergarten waren passend bemalte Steine zu kleinen Lyriktafeln gelegt worden. Steine und Kreativität sind wohl enge Freunde.

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  17. Quer sagt:

    Genau, Syntaxia: Steine und Kreativität passen anscheinend wunderbar zusammen.
    Danke für die schönen Erläuterungen.
    Einen lieben Retourgruss.

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