Foto Brigitte Fuchs: Kleiber
Die Nachtigall ward eingefangen,
Sang nimmer zwischen Käfigstangen.
Man drohte, kitzelte und lockte.
Gall sang nicht. Bis man die Verstockte
Im tiefsten Keller ohne Licht
Einsperrte. – Unbelauscht, allein
Dort, ohne Angst vor Widerhall,
Sang sie
Nicht – –,
Starb ganz klein
Als Nachtigall.
Joachim Ringelnatz (1883-1934) deutscher Dichter, Kabarettist und Seefahrer
Das Gedicht „Grosser Vogel“ stammt aus dem Jahre 1933
Aus „Und auf eimal steht es neben dir“, Gesammelte Gedichte, Copyright by Karl H. Henssel Verlag Berlin 1950
Foto Brigitte Fuchs: Kleiber
zum glück ist dies keine nachtigall
der kleiber wird baumauf baumab
verhindern zu wissen – eingesperrt zu werden
und jämmerlich …..
rosadora
Ja, zum Glück ist er noch in Freiheit, der hübsche Kleiber.
Lieben Morgengruss.
im garten tut sich der kleiber kopfüber am meisenknödel gütlich.
ich hab gestern gedacht, dass ich noch nie im kopfstand gegessen habe 😉
und eine nachtigall sperrt man nicht ein,
nein, nein – sie will draussen sein!
glg. und einen guten wochenstart dir.
Es ist eine besondere Kunst der Meisen, Kleiber und anderer Vöglein, kopfüber zu schnabulieren.
Und das Gedicht von Ringelnatz bekommt gerade jetzt eine unheimliche Aktualität. Man könnte weinen: Auch die Menschen wollen frei sein und reden und singen dürfen…
Danke, Merlin. Komm auch gut in die neue Woche!
Lieben Gruss.
Wenn einem nichts mehr bleibt, muß man die Nacht in seinem Namen ehren. Unseren Gesang kriegen sie nicht …
Wunderschöne Bilder von deinem Kleiber, er ist auch so ein kleiner großer Vogel!
Liebe Grüße von Eva
So sehe ich das auch, Eva.
Und diesen Kleiber bekam ich beim Spazieren zum ersten Mal ganz kurz vor die Linse, was mich sehr glücklich machte.
Sei lieb gegrüsst!
Wer will schon – eingesperrt, im Keller sitzend – singen.
Eine Grausamkeit für alle Lebewesen.
Es lebe die Freiheit – ob mit oder ohne Gesang.
Herzliche Grüße
Wie wahr, Mona Lisa.
Es lebe die Freiheit!
Danke und lieben Gruss zu dir.
ein ganz trauriger ringelnatz.
lieben morgengruß
ingrid
Ja, so ganz ohne Illusionen.
Traurig wie die Realität im Kriegsgebiet und im Land des Despoten.
Lieben Morgengruss auch zu dir.
Denke seit dem Wochenende über psychische Gesundheit, Machtbesessenheit von Menschen in hohen Positionen nach: Leben, Liebe, Glück lassen sich nicht erzwingen, die Nachtigall singt nur in Freiheit …
Liebe Grüße
Petra
Darüber zerbreche ich mir auch den Kopf, Petra.
Und du hast recht:
Die Nachtigall singt nur in Freiheit.
Herzlichen Gruss.
Mir kam,
liebe Frau Quer,
beim Lesen des Ringelnatzgedichts das leise Lied von Ludwig Hirsch in den Sinn: „Komm grosser, schwarzer Vogel!“ in dem es ebenfalls ums Singen geht. Und ums Lachen, ums Schreien, ums Kapieren…
Lieben Gruss in den heutigen Tag
Hausfrau Hanna
Oh, genau, dieses Traurigvogelhirschlied…
Dieser hübsche Vogel erinnert mich an eine Freundin, die solche Kleiber auch in ihrem Garten hatte, an ihrer großen Birke hoch und runter, fast, als hätten sie Saugfüßchen unten…Wir schauten voller Freude zu und speisten dabei ihren feinen Kuchen. Alles vorbei.
Und nun sehe ich hier diesen Vogel…
Gruß von Sonja
So schön!
Danke, Sonja, und lieben Gruss.
Genau: Solche Lieder und Texte, liebe Hausfrau Hanna, können grossen Symbolcharakter ausströmen.
Eine lieben Gruss zu Ihnen in die Fasnachtsstadt Basel.
Das zeigt einmal mehr, wie essentiell Freiheit ist und wie schnell man ihrer beraubt werden kann…
nachdenkliche Grüsse
Britta
Ja, das Thema ist brandaktuell.
Merci und lieben Gruss zu dir, Britta.
tolle aufnahmen! und gelernt habe ich hier gerade,
dass es ein kleiber ist. ich kann gerade mal amsel, drossel,
fink und star, aber auch elster und meise und…
es sind ja doch ein paar mehr:-). aber einen kleiber
kannte ich bisher noch nicht. danke!
lieber gruß
Sylvia
in den letzten tagen geht mir immer das lied im kopf herum:
„Die Gedanken sind frei“
Stimmt schon, den Kleiber sieht man nur ganz selten.
Die Freude darüber ist dann besonders gross.
Ach ja, liebe Sylvia, wenigstens die Gedanken sind frei…
Sei lieb und sehr nachdenklich gegrüsst!
geschrieben 1933 – und wieder meint ein psychisch kranker despot die erde, die menschen, beherrschen zu wollen.
viele grüße
mano
So ist es, Mano. Einfach unbegreiflich und unmenschlich!
Liebe, traurige Grüsse zurück.